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Ein guter Tag für Raiffeisen und Co - nicht jedoch für OMV und Co

Der Handel zum Wochenausklang verlief dabei bei eher dünnem Volumen - wie zu erwarten vor der Veröffentlichung des Banken Stresstests der EU-Behören. Keinen wesentlichen Impuls lösten Daten zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone aus. Wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte, stieg das BIP im Vergleich zum Auftaktquartal um 0,3 Prozent - Analysten hatten mit diesem Anstieg gerechnet. Im ersten Quartal hatte das BIP um 0,6 Prozent zugelegt.

Hingegen legten die Preise im Währungsraum im Juli einen Tick stärker zu, als erwartet. Der Verbraucherpreisindex (HVPI) ist im Jahresvergleich um 0,2 Prozent geklettert - Analysten hatten mit 0,1 Prozent gerechnet. Und die Arbeitslosigkeit im Euroraum hat sich im Juni erwartungsgemäß nicht verändert und verharrte bei 10,1 Prozent. Damit bleibt die Quote auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2011.

Am Nachmittag kamen dann noch schwache US-Konjunkturdaten: Denn die US-Wirtschaft wächst weniger stark als gedacht. Das BIP legte von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 1,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium mitteilte - Analysten hatten mit einem Plus von 2,6 Prozent gerechnet. Zudem wurde das Wachstum für das erste Quartal von auf 0,8 von 1,1 Prozent zusammengestutzt.

Trotz der Enttäuschung über eine nur geringe geldpolitische Lockerungen der Bank of Japan (BoJ) (diese kündigte an, mehr Wertpapiere aufzukaufen - allerdings betrifft dies nur börsengehandelte Fonds (ETF) und nicht andere Papiere wie Staatsanleihen. Die Leitzinsen beließ die Zentralbank bei minus 0,1 Prozent) kam von den asiatischen Börsen kein Gegenwind. Der Nikkei-Index schloss nach anfänglichen Verlusten sogar im Plus.

Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt hingegen fort, Brent kommt auf ein Wochenminus von rund acht Prozent. Was sich auch auf die Kurse von OMV und SBO auswirkte. Passend: Bei ExxonMobil brach der Gewinn im zweiten Quartal um 59 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar ein, bei Chevron entstand ein Verlust von 1,47 Milliarden Dollar - und damit das größte Minus in einem Vierteljahr seit 2001.

Eine andere Branche, die zuletzt ebenso geschüttelt wurde, meldete sich hingegen zurück - die Finanz. Nachdem es am Vortag nochmals kräftig nach unten ging, gab es ausgerechnet am Tag vor der Veröffentlichung der Ergebnisse des EU-Bankenstresstests (22:00 Uhr) eine Gegenbewegung. Es halfen aber wohl auch positiv aufgenommene Ergebnisse aus der Branche - etwa von UBS und Barclays - bei den Versicherern half die Generali zu einem positiven Sentiment. Für Entspannung sorgte sicher auch die Meldung, dass das krisengeschüttelte italienische Bankhaus Monte dei Paschi di Siena laut einem Insider kurz davor steht, Garantiezusagen von acht Banken für eine geplante Kapitalerhöhung zu erhalten - diese soll einen Umfang von rund fünf Milliarden Euro haben. Erste Group und Raiffesen Bank International legten ebenso zu, wie Vienna Insurance Group - Uniqa war der Ausreißer.

Und noch ein Branchenriese sendete für den Markt positive Signale aus - ArcelorMittal, die selbst zeitweise beinahe zweistellig im Plus lag - der operative Gewinn werde heuer bei über 4,5 Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) liegen, hieß es - 2015 waren es 5,2 Mrd. Dollar. Der voestalpine legte überdrucshchnittliche 0,67 Prozent zu.