Espresso: DB Morning Daily: Notenbanken lassen sich Zeit
Im Moment scheint sich die EZB, ebenso wie die Bank of England, noch etwas Zeit zu lassen, um die Auswirkungen des Brexit beurteilen zu können. In den letzten Jahren hat sich die Wirtschaft der Eurozone langsam aber kontinuierlich erholt - zukünftig gibt es allerdings erhebliche Abwärtsrisiken, wie Anthony Doyle von M&G Investments schreibt. So dürfte die Unsicherheit rund um den Brexit das Wachstum in Europa beeinträchtigen, ebenso wie ein steigender Ölpreis und erhöhte politische Risiken weltweit. Zudem werde die EZB das Kreditwachstum der Banken im Auge behalten, um entscheiden zu können, ob sich Belastungen des Finanzsektors negativ auf die Kreditvergabe auswirkten, heißt es.
"Da die Inflation in Europa bis ins nächste Jahr niedrig bleiben dürfte, rechnen wir im September mit weiteren Ankündigungen der EZB hinsichtlich einer möglichen Verlängerung des Anleihekaufprogramms sowie dessen Kriterien. Dabei geht es zum Beispiel um die Abschaffung der Renditeuntergrenze, die Überprüfung der Kapitalkennziffern, die Heraufsetzung der bisherigen Kaufbegrenzung auf 33% einer Emission sowie den Ankauf von Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als 30 Jahren", so Doyle. Institutionen wie die OECD und der IWF hätten bereits darauf hingewiesen, dass die Länder der Eurozone die Konjunkturaussichten mit einer Lockerung ihrer Haushaltspolitik verbessern könnten.
FX-Quickcheck: EUR/USD
In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 23. Juli mit 266.000 stärker als prognostiziert gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitgeteilt hat. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 261.000 Erstanträge erwartet, nach 253.000 in der Vorwoche. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhten sich auf 2,14 Mio. Erwartet wurden 2,14 Mio., nach 2,13 Mio. in der Vorwoche.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanische Notenbank (BoJ) hat am Freitag über eine weitere Lockerung der Geldpolitik entscheiden. Danach soll der Leitzins unverändert niedrig gehalten werden, die Käufe von börsennotierten Fonds (ETF) aber ausgeweitet werden, um dem Markt weitere Liquidität zur Verfügung zu stellen. Bereits am Vortag hatte es geheißen, das Finanzministerium sei diesbezüglich an die Notenbank herangetreten und habe eine entsprechende Stellungnahme für den Fall einer stärkeren Öffnung der Geldschleusen aufgesetzt.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Trotz des Brexit-Entscheids steigen die Häuserpreise in Großbritannien weiter: Der Nationwide Hauspreisindex hat sich im Juli um 0,5% erhöht. Volkswirte hatten eigentlich einen unveränderten Wert von 0,0% nach einem leichten Anstieg von 0,2% im Vormonat erwartet. Für die Zukunft prognostizieren Marktbeobachter im Zusammenhang mit dem Brexit rückläufige Häuserpreise in Großbritannien.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY
Rückblick: Der Euro ist gegenüber der Türkischen Lira wieder etwas zurückgekommen. Im März und April hatte die Marke bei 3,20 TRY als Unterstützung gedient. Mit dem Mai begann dann eine steile Rally, die den Euro über 3,40 TRY beförderte, bevor es zu einer Gegenreaktion kam. Nach einer Spitze bei 3,40 TRY fiel der Euro schnell wieder zurück und bildete im Mai und Juni eine Seitwärtsbewegung aus, bevor es bis auf 3,1750 TRY weiter nach unten ging. Der Putschversuch und die Verunsicherung in der Türkei haben der Lira im Juli zugesetzt und den Euro über 3,40 TRY steigen lassen.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen ergibt sich ein ähnliches Bild wie im Mai als der Euro nach einem starken Anstieg zunächst sanft und dann stärker abgab.
Und hier geht's zum Desktop auf guidants: http://go.guidants.com/#c/XpressTrade