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Beim Öl und der Immofinanz läuft's nicht besonders - hervorragend dafür bei Stefan Pierer

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli trotz Brexit-Votums überraschend aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg um 0,2 auf 104,6 Punkte - Analysten hatten mit einen Rückgang auf 103,5 Punkten gerechnet.

In der laufenden Berichtssaison sind aber natürlich ohnehin vor allem die präsentierten Ergebnisse kursbeeinflussend. Entsprechend standen heute AT&S, Immofinanz und Verbund im Mittelpunkt des Wiener Interesses.

AT&S hat im ersten Quartal 2016/17 einen deutlichen Ergebniseinbruch zu verzeichnen. Das Unternehmen sieht das Ergebnis durch die "Anlaufeffekte der neuen Werke in China" beeinflusst und bestätigt den Jahresausblick - plus 2,1 Prozent und damitTagessiegerimATX - und dies trotz negativer Branchennews. Denn die Sättigung des Smartphone-Marktes setzt dem deutsch-britischen Chip-Entwickler Dialog Semiconductor zu. Das Unternehmen schraubte seine bereits im Mai gesenkte Umsatzprognose für das Gesamtjahr nochmals nach unten. 2016 wird nun mit einem Rückgang der Erlöse um etwa 15 Prozent gerechnet - zuletzt wurde von einem Rückgang im hohen einstelligen Prozentbereich gesprochen.

Die Immofinanz hat im Geschäftsjahr 2015/16 vor allem wegen des Russlands-Geschäfts und Einmaleffekten wie etwa Aufwendungen für Anlegerverfahren einen höheren Verlust verzeichnet. Dieser stieg auf 390,4 Mio. Euro, nach 376,6 Mio. Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr - minus 5,66 Prozent.

Belastet von negativen Einmaleffekten musste der Verbund im ersten Halbjahr einen stärkeren Gewinnrückgang als erwartet hinnehmen - die Jahresguidance wurde aber bestätigt - plus 0,11 Prozent. Mehr zu den Ergebnissen siehe related stories.

In einem an schon schwachen europäischen Telekomsektor verlor Telekom Austria überdurchschnittliche 3,78 Prozent - Hauptaktionär Carlos Slim trennt sich (wie mit der Reublik vereinbart) von knapp acht Prozent seiner Aktien.

Übrigens: Wie gestern fürchteten sich auch heute Deutsche Bank und UniCredit im EuroStoxx50 am meisten vor dem Ergebnis des morgen zur Veröffentlichung anstehenden Stresstests der Europäischen Bankenaufsicht. Erste Group und raiffeisen Bank International 'tänzelten' die ganze Zeit rund um die Nulllinie.

Weitere Konkurrenz-News: Bei Total sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im zweiten Quartal um 30 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar - lag damit aber über den Erwartungen der Analysten von 1,82 Milliarden Dollar. Und der bereinigte Quartalsgewinn zu Wiederbeschaffungskosten von RoyalDutchShell sackte um 72 Prozent auf 1,045 Milliarden Dollar ab - in etwa halb so viel wie von Analysten erwartet. Dazu gab's von Zulieferer Saipem eine Gewinnwarnung, die die Aktie knapp zweistellig nach unten drückte. Öl (Brent) selbst fiel nach den schwachen US-Lagerdaten des Vortages unter 43 US-Dollar je Barrel - Das Umfeld für OMV und SBO könnte besser sein - beide klar im Minus.

Bestens läuft es dafür für Stefan Pierer bei Pankl. Denn die mehrheitlich zur Pierer Industrie AG gehörende Cross Industries hält nach zahlreichen Zukäufen knapp 93 Prozent an Pankl Racing Systems - und eben diese erzielte heute mit 30,4 Euro ein Allzeithoch.