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AT&S - Abschreibungen drehen das Ergebnis ins Minus

AT&S startet das neue Geschäftsjahr 2016/17 mit der erwarteten, üblichen Saisonalität bei mobilen Endgeräten und den entsprechenden Anlaufeffekten aus den neuen Werken in Chongqing, China. Diese sollen in Zukunft zum Wachstumskurs des Unternehmens substanziell beitragen. Dazu Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S: „Mit dem Geschäftsjahr 2016/17 beginnen wir die nächste Phase der Transformation, an deren Ziel eine völlig neue Positionierung von AT&S im Markt aber auch eine neue Unternehmensdimension stehen wird. Bis die neuen Werke in Chongqing hochgefahren sind und die Gewinnschwelle erreichen, werden wir die Anlaufeffekte und die höheren Abschreibungen deutlich im Ergebnis sehen. Das haben wir in unserem Jahresausblick bereits berücksichtigt, aber die Effekte werden im 1. Quartal voraussichtlich stärker als in den kommenden Quartalen sein. Dieser Weg ist aber notwendig, um das nachhaltig profitable Wachstum von AT&S auch in Zukunft sicherzustellen.“

Er ergänzt: „Zudem sehen wir die im 1. Quartal übliche Saisonalität, die im Vergleichsquartal des Vorjahres kaum vorhanden war. Das Hochfahren des IC-Substrate-Werks gestaltet sich technisch sehr anspruchsvoll und verläuft derzeit noch etwas flacher als erwartet. Wir halten aber nach wie vor am Ziel der Vollauslastung der 1. Produktionslinie gegen Ende des Kalenderjahres 2016 fest. Das Werk 2 mit der 1. Produktionslinie für substrat-ähnliche Leiterplatten konnten wir hingegen bereits früher als geplant mit ersten Teilprozessen starten.“ Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Im Umsatz konnte AT&S an das hohe Niveau des 4. Quartals 2015/16 anschliessen. Dazu trug die stabile Umsatzentwicklung im Segment Mobile Devices & Substrates und das Wachstum im Segment Automotive, Industrial, Medical bei.

Der Umsatz lag im 1. Quartal 2016/17 mit 178,9 Mio. Euro unter dem Wert von 194,4 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres, die auf Basis einer aussergewöhnlich starken Nachfrage nach mobilen Endgeräten kaum Saisonalität zeigte, aber auf gleichem Niveau wie im 4. Quartal 2015/16 (178,5 Mio.).


Das EBITDA belief sich auf 18,8 Mio. Euro nach  45,5 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres und basierte vor allem auf den Anlaufeffekten aus dem Projekt Chongqing (Q1 2016/17: EUR 19,3 Mio.). Bereinigt um die Anlaufeffekte aus dem Projekt Chongqing betrug das EBITDA EUR 38,1 Mio. Die EBITDA-Marge ging in Folge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12,9 Prozentpunkte auf 10,5 % zurück, bereinigt um die Chongqing-Effekte beträgt die EBITDA-Marge 21,9 % und liegt damit auf einem weiterhin sehr hohen Niveau (Vergleichsperiode des Vorjahres: 23,3 %).


Die planmässigen Abschreibungen auf das Sach- und immaterielle Anlagevermögen betrugen EUR 28,0 Mio. (Vorjahresperiode: EUR 21,7 Mio.) und reduzierten das EBIT von EUR 23,8 Mio. in der Vergleichsperiode des Vorjahres auf EUR -9,2 Mio. Bereinigt um das Projekt Chongqing erzielte AT&S ein EBIT von EUR 19,1 Mio. Die EBIT-Marge lag im 1. Quartal 2016/17 mit -5,1 % unter jener der Vergleichsperiode mit 12,3 %, bereinigt bei 11,0 % (Q1 2015/16: 13,2 %).


Das Finanzergebnis sank aufgrund von Fremdwährungseffekten auf EUR -5,7 Mio. nach EUR -0,2 Mio. in der Vergleichsperiode. Das Zinsergebnis blieb trotz der höheren Nettoverschuldung aufgrund der durchgeführten Optimierungsmassnahmen auf Vorjahresniveau. Die Steuerquote betrug 8,4 %.


Das Konzernergebnis verringerte sich aufgrund der Anlaufeffekte des Projektes Chongqing und des deutlich höheren negativen Finanzergebnisses im Vergleich zur Vorjahresperiode von EUR 19,6 Mio. auf EUR -13,6 Mio. Das Ergebnis je Aktie lag somit bei EUR -0,35 nach EUR 0,50 in der Vergleichsperiode des Vorjahres.


Cashflow und Bilanz


Der Cashflow aus dem Ergebnis belief sich auf EUR 8,6 Mio. nach EUR 44,7 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit – Investitionen in die im Bau befindlichen Werke in Chongqing, Technologieinvestitionen an anderen Standorten und Investitionen in finanzielle Vermögenswerte – lag bei EUR -101,5 Mio. (Vergleichsperiode des Vorjahres: EUR -40,3 Mio.).


Das Eigenkapital ging aufgrund des negativen Konzernergebnisses und negativen Währungsdifferenzen in Höhe von EUR 1,8 Mio. von EUR 568,9 Mio. auf EUR 553,5 Mio. zurück. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund dessen, der Begebung eines Schuldscheindarlehens und der höheren Bilanzsumme mit 37,2 % unter dem Wert zum 31. März 2016 (42,3 %). Die Nettoverschuldung stieg erwarteterweise aufgrund der sehr hohen Investitionstätigkeit von EUR 263,2 Mio. auf EUR 342,4 Mio. an. Der Nettoverschuldungsgrad lag daher zum 30. Juni 2016 bei 61,9 % (31. März 2016: 46,3 %).


Segment Mobile Devices & Substrates mit erwarteter Saisonalität, Ergebnis durch Anlaufeffekte aus Chongqing beeinflusst


Der Umsatz im Segment Mobile Devices & Substrates lag im 1. Quartal 2016/17 bei EUR 120,4 Mio. und damit um 12,9 % unter dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres, der von einer aussergewöhnlich starken Nachfrage nach mobilen Endgeräten geprägt war, jedoch auf gleichem Niveau wie im 4. Quartal 2015/16 (EUR 120,1 Mio.). Das EBITDA war klar von den Anlaufeffekten für die neuen Werke in Chongqing beeinflusst und lag bei EUR 8,7 Mio. (Vorjahresperiode: EUR 33,3 Mio.), bereinigt um den Chongqing-Effekt betrug das EBITDA EUR 26,4 Mio. Die EBITDAMarge von 7,3 % lag daher um 16,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um den Chongqing-Effekt beträgt die EBITDA-Marge 22,8 % nach 24,2 % im Vorjahr.


Segment Automotive, Industrial, Medical mit leichter Umsatz – und Ergebnissteigerung


Das Segment Automotive, Industrial, Medical konnte den Umsatz von EUR 84,8 Mio. in der Vorjahresperiode auf EUR 86,7 Mio. leicht steigern und lag damit auch über dem Wert des 4. Quartals 2015/16 von EUR 79,9 Mio.


Die positive Entwicklung basierte einerseits auf einem nach wie vor steigenden Bedarf an elektronischen Komponenten im Bereich Automotive und andererseits auf einer leicht höheren Nachfrage im Bereich Medical. Das EBITDA erhöhte sich geringfügig von EUR 8,7 Mio. auf EUR 8,9 Mio. Die EBITDA-Marge lag bei 10,2 % nach 10,3 % in der Vorjahresperiode.


Status Chongqing: Flachere Anlaufphase im Werk 1 für IC-Substrate, Ramp Werk 2 für substrat-ähnliche Leiterplatten früher als geplant gestartet


Zum Stichtag 30. Juni 2016 hat AT&S EUR 341,4 Mio. in das Projekt Chongqing investiert. Beide an diesem Standort vorgesehenen Technologien stellen die führende Technologieposition sowie das langfristig profitable Wachstum von AT&S sicher. Die Optimierung der hochkomplexen Produktionsanlagen für IC-Substrate erzeugt derzeit noch einen etwas flacheren Anlauf. AT&S hält jedoch am Ziel der Vollauslastung der 1. Produktionslinie gegen Ende des Kalenderjahres 2016 fest. Teile der ersten Produktionslinie für substrat-ähnliche Leiterplatten wurde Anfang Juli 2016 früher als geplant gestartet und die gesamte Linie wird ebenfalls schrittweise hochgefahren.


Ausblick für das Geschäftsjahr 2016/17 bestätigt


Im Geschäftsjahr 2016/17 rechnet AT&S vor dem Hintergrund einer abgeschwächten Wachstumsdynamik in Teilen der bestehenden Kundensegmente sowie im Rahmen eines verstärkten Wettbewerbs mit einer wieder stärkeren Saisonalität im 1. und 4. Quartal 2016/17 und einer weiterhin geringen Visibilität. Unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfelds, einer Währungsrelation USD-EUR auf ähnlichem Niveau wie im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 und einer stabilen Nachfrage im Kerngeschäft, geht das Management für das Geschäftsjahr 2016/17 von einem Umsatzwachstum von 10-12 % aus. Die EBITDA-Marge soll auf Basis der zu erwartenden Anlaufkosten für das weitere Hochfahren in Chongqing bei 18-20 % liegen, die EBITDA-Marge im Kerngeschäft hingegen auf einem vergleichbaren Niveau wie im Geschäftsjahr 2015/16. Die höheren Abschreibungen von zusätzlich rund EUR 40 Mio. p.a. für das Projekt Chongqing werden das EBIT deutlich beeinflussen.