Luxusimmobililien werden zum Ladenhüter
Es wird immer schwerer, teures Wohnungseigentum an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Bei Londons Immobilien etwa purzeln nach der Brexit-Entscheidung die Preise und machen die Verkäufer kreativ. Geldgeschenke für den Möbelkauf, Bezahlung der Mehrwertsteuer und die Verlosung von Gratis-Parkplätzen sollen den Markt auf Vordermann halten. Die Researcher von Molior in London vermelden trotzdem, dass die zuletzt so beliebten Vorverkäufe von Immobilien um 23 Prozent gegenüber dem Vorquartal eingebrochen sind. Der Brexit werde die britische Wirtschaft beschädigen und könnte den Wert von Wohnimmobilien in London um über 30 Prozent einbrechen lassen, warnen die Analysten der Societe Generale, Barclays prognostiziert, dass die Umsätze britischer Hausbauer um fünf Prozent fallen werden. Übrigens: Die Verkäufe neuer Eigenheime in London, wo die Preise rund 62 Prozent über dem Hoch von 2007 liegen, fiel bereits vor dem Brexit-Votum - und anderem wegen zusätzlicher Abgaben für ausländische Käufer und höheren Steuersätzen gaben die Käufe im ersten Quartal um etwa 33 Prozent auf 5947 nach, geht aus Daten von Molior London hervor.
Doch nicht nur in London knistert es im Luxussegment. Über den Markt in New York gibt es bereits den Ausspruch eines ‘Immobilien-Pornos’ von Paul Krugman. Superreiche aus aller Welt kauften sich Apartments in Nobel-Wolkenkratzern für mitunter dreistellige Millionensummen: als Statussymbol sowie Geldanlage zugleich und natürlich immer in der Hoffnung, es werde sich schon ein Anderer finden, der später noch mehr Geld zu zahlen bereit ist. Doch diese Zeit endet, wie die ‘New York Times’ in einem umfangreichen Artikel feststellt - „In New York, a Falling Market for Trophy Homes in the Sky“ - http://goo.gl/7VQhHi, Was die NYT etwa beobachtete: Es werden immer mehr Objekte mit drastischen Preisabschlägen angeboten; Die Entwickler des Wolkenkratzer-Projektes 111 West 57th Street haben bereits die Veröffentlichung von Werbematerial für ihre Objekte auf das kommende Jahr verschoben. Und in 432 Park Avenue, dem höchsten Wohngebäude in der westlichen Hemisphäre, wurden bereits Wohnungen geteilt. Ursprünglich sollten die Einheiten für jeweils 78 bis 85 Millionen US-Dollar verkauft werden, heißt es. Jetzt wurden daraus je zwei kleinere Objekte, für je 40 Millionen Dollar das Stück.
Aus dem Börse Express PDF vom 21. Juli. Dort mit allen Charts und Grafiken sowie diversen Bewertungsrankings von (europäischen) Immobilienaktien. Zum Abo geht es unter http://bit.ly/byCn49 - Abonnenten haben Zugriff auf das komplette PDF-Archiv.(gill)