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Espresso: DB Morning Daily: Putschversuch und Säuberungen setzen Türkischer Lira zu

FX Market Outlook

Die Auswirkungen des Putschversuchs und der Reaktion des Staates auf mutmaßliche Dissidenten auf die Wirtschaft der Türkei sind noch nicht absehbar. Der versuchte Staatsstreich kostete Hunderte Menschenleben und führte zu Tausenden Verhaftungen. All das dürfte Unternehmen und Investoren verunsichern, zumal das ökonomische Umfeld in dem Schwellenland seit Langem angeschlagen ist. In dem für die Türkei wichtigen Tourismus- Sektor etwa haben die Terroranschläge in diesem Jahr die Buchungen bereits um fast ein Drittel schrumpfen lassen. Diese Tendenz dürfte der Putschversuch verstärken. Der Tourismus macht rund 4% der Wirtschaftsleistung und 7% der Arbeitsplätze aus. Auch ausländische Investoren dürften nun noch stärker Vorsicht walten lassen.

 

Das Wachstum wurde zuletzt vornehmlich durch Schulden im Ausland finanziert. Laut dem aktuellen Länderbericht der OECD ist die Türkei verletzlich durch volatile internationale Kapitalflüsse und erratische Wechselkursbewegungen. Auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) warnte die türkische Regierung vor wirtschaftlichen Rückschlägen. "Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bleiben Voraussetzung für eine Partnerschaft", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Schaden durch den Putsch und zahlreiche Terroranschläge sei bereits jetzt groß. Es sei davon auszugehen, dass deutsche Unternehmen ihr Engagement in der Türkei deutlich zurückfahren, so Grillo.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Die am Dienstagnachmittag gemeldeten Daten vom US-Häusermarkt sind besser ausgefallen als erwartet. So sind die US-Baubeginne im Juni überraschend deutlich um 4,8% auf 1,189 Mio. (annualisiert) gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 1,170 Mio. gerechnet, nach 1,135 Mio. im Vormonat. Die Baugenehmigungen, ein Indikator für die zukünftige Bautätigkeit, stiegen im Berichtszeitraum um 1,5% auf annualisiert 1,153 Mio. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs auf 1,150 Mio., nach 1,138 Mio. im Mai.

 EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 Die Unsicherheiten wachsen weltweit und mit ihnen die Suche nach sicherer Geldanlage. Hierbei ist auch immer wieder der japanische Yen gefragt. Die Wirtschaft Japans wird damit durch das Brexit-Votum über die Aufwertung des Yen belastet, der die Exporte negativ beeinträchtigt. Der IWF rechnet 2016 mit 0,3% Wachstum in Japan. Zuvor waren es 0,5% gewesen. Für 2017 wurde die japanische BIP-Prognose von +0,1 auf -0,1% gesenkt.

EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Die Inflation in Großbritannien war im Juni höher als erwartet. Wie die britische Statistikbehörde am Dienstagmorgen meldete, stiegen die Verbraucherpreise im Juni überraschend um 0,5% im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 0,4% gerechnet, nach einer Inflationsrate von 0,3% im Mai. Die Erzeugerpreise stiegen im Juni output-seitig um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Erwartet worden war hier im Konsens wie im Mai ein Plus von 0,1%.

 

EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.

 

 

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY

 

Rückblick: Der Euro hat gegenüber der Türkischen Lira dramatisch zugelegt. Im März und April hatte die Marke bei 3,20 NOK als Unterstützung gedient. Mit dem Mai begann dann eine steile Rally, die den Euro über 3,40 TRY beförderte, bevor es zu einer Gegenreaktion kam. Nach einer Spitze bei 3,40 TRY fiel der Euro schnell wieder zurück und bildete im Mai und Juni eine Seitwärtsbewegung aus, bevor es bis auf 3,1750 TRY weiter nach unten ging.

 

Charttechnischer Ausblick: Der Putschversuch und die Verunsicherung in der Türkei haben der Lira zugesetzt, so dass inzwischen für einen Euro wieder die Marke von 3,35 TRY erreicht wurde.

 

 

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