Espresso: DB Morning Daily: Türkische Wirtschaft nachhaltig geschwächt?
Die türkische Wirtschaft läuft seit Langem nicht mehr so rund wie in früheren Jahren. Unsicherheit und Verwerfungen nach den politischen Turbulenzen am Wochenende könnten der Konjunktur nachhaltig zusetzen. Um die Lage zu beruhigen und die Finanzstabilität des Landes aufrechtzuerhalten, versucht die türkische Zentralbank laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung bereits gegenzusteuern. Sie hat den Geschäftsbanken unbegrenzte Liquiditätslinien in Aussicht gestellt. Infolge der Ereignisse in der Nacht zum Samstag teilte die Notenbank nun mit, sie werde alles Nötige tun, um die Finanzstabilität des Landes zu verteidigen. Experten von Credit Suisse gehen davon aus, dass Kapital aus dem Land abgezogen wird. Dies könnte die negative Außenhandelsbilanz noch verschlechtern und die türkische Lira weiter belasten. Moody‘s prüft derzeit die Abstufung der Türkei.
Nach Ansicht des stellvertretenden türkischen Ministerpräsidenten Mehmet Simsek sollten sich Investoren nicht sorgen. Die Regierung habe in Absprache mit der Zentralbank des Landes und des Finanzministeriums alle erforderlichen Maßnahmen getroffen. Obwohl die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des gescheiterten Putsches begrenzt sein könnten, sind die Folgen für einzelne Sektoren unter Umständen erheblich. Dies gilt insbesondere für das Transportwesen und den Tourismus. Experten erwarten für das Land eine Beeinträchtigung der Tourismuseinnahmen. Wegen der angespannten Sicherheitslage dürften viele Touristen auf andere Ziele ausweichen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der von der National Association of Home Builders (NAHB) veröffentlichte Index zur Stimmung am US-Immobilienmarkt ist überraschend von 60 Punkten im Vormonat Juni auf 59 Punkte im Juli gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet. Nichtsdestotrotz signalisiert ein Wert deutlich über 50 Punkten, dass die Eigenheimbauer weiterhin optimistisch sind. Im Durchschnitt notierte der NAHB-Hausmarktindex zwischen 1985 und heute bei 48,9 Punkten. Sein Allzeithoch erreichte der Index im Dezember 1998 bei 78 Punkten. Das Allzeittief wurde im Januar 2009 bei 8 Punkten markiert.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
EUR/JPY profitierte zu Wochenbeginn von der Glattstellung von Yen-Longpositionen. Der Yen war am Freitagabend nach Bekanntwerden des Militärputsches in der Türkei als sicherer Hafen gefragt gewesen. Das Scheitern des Putsches führte dann zur Auflösung der entsprechenden Positionen. Die Regierung in Tokio versucht derweil, die Wirtschaft trotz der starken Währung weiter in Fahrt zu bringen. Dass zur Finanzierung von Programmen weitere Staatsschulden gemacht werden, dementierte Regierungssprecher Suga. Beobachter rechnen stattdessen mit Anleihen für die Finanzierung von Bauprojekten.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Martin Weale, Mitglied im geldpolitischen Rat der Bank of England (BoE), hat erklärt, dass er nicht sicher sei, ob er eine Zinssenkung bei dem nächsten BoE-Notenbanktreffen im August unterstützen wird. Seine Meinung steht im Gegensatz zu der der meisten BoE-Vertreter. Am vergangenen Donnerstag hatte das Sitzungsprotokoll des jüngsten BoE-Treffens, bei dem der Leitzins überraschend unverändert belassen worden war, klar signalisiert, dass bei dem nächsten Zinsentscheid im August eine Zinssenkung ansteht.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/SEK
Rückblick: Der Euro legt gegenüber der Schwedischen Krone weiter zu. Nach einer Spitze über 9,60 SEK im Februar und einem Rückschlag auf 9,20 SEK im März waren die Notierungen im April auf beinahe 9,10 SEK gefallen, bevor sie sich im Mai wieder bis auf 9,38 SEK erholen konnten. Nach einer Korrektur stieg der Euro weiter, bevor er während des Brexit-Schocks kurzzeitig fast wieder 9,60 SEK erreichte.
Charttechnischer Ausblick: Im Juli befindet sich die Gemeinschaftswährung zur Schwedischen Krone weiter im Aufwind und hat zeitweise 9,50 SEK erreicht.
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