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Yahoo rutscht tief in rote Zahlen - IBM-Umsatz sinkt weiter - Netflix enttäuscht bei Kundenwachstum

Der Internet-Pionier Yahoo ist wegen einer weiteren Abschreibung auf den Wert der Blog-Plattform Tumblr tief in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 440 Millionen Dollar (395,40 Mio. Euro) nach einem Minus von 22 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie Yahoo nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte.

Angesichts des laufenden Verkaufs könnten es die letzten Quartalszahlen von Yahoo als eigenständiges Unternehmen sein. Yahoo hatte Tumblr 2013 für über eine Milliarde Dollar gekauft. Der Plan der Firmenchefin Marissa Mayer war, damit mehr junge Nutzer anzulocken. Bereits Anfang des Jahres schrieb Yahoo aber rund 230 Millionen Dollar auf Tumblr ab, jetzt kamen weitere rund 480 Millionen Dollar hinzu.

Beim Umsatz legte Yahoo um fünf Prozent auf gut 1,3 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der Börsianer. Auch beim operativen Ergebnis schnitt Yahoo über den Analystenprognosen ab. Die Aktie legte nachbörslich leicht zu.

Der Computer-Gigant IBM geht ins fünfte Jahr mit schrumpfenden Umsätzen. Im vergangenen Quartal sanken die Erlöse im Jahresvergleich um rund Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte.

Der Computer-Pionier ist in einem langwierigen Prozess hin zum Geschäft mit Cloud-Diensten aus dem Internet sowie künstlicher Intelligenz. Die Cloud-Umsätze wuchsen im vergangenen Quartal um 30 Prozent, wie IBM betonte. Die Aktie legte nachbörslich um rund drei Prozent zu. IBM übertraf einige Analystenerwartungen und Investoren machen sich Hoffnungen auf ein Ende der Umsatzrückgänge.

Der Quartalgewinn sank zugleich um gut 27 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar.

Die Online-Videothek Netflix hat mit ihrem Kundenwachstum die Experten enttäuscht und ihre Aktien auf Talfahrt geschickt. Für das zweite Geschäftsquartal gab der US-Konzern am Montag nach Börsenschluss einen Anstieg der Abonnentenzahlen in den USA um 160.000 Kunden bekannt, während Analysten mit 532.000 gerechnet hatten.

International waren 2,1 Millionen neue Kunden erwartet worden statt der verzeichneten 1,5 Millionen. Damit verfehlte das Internet-Unternehmen auch die eigenen Erwartungen vom April von 500.000 neuen Kunden in den USA und zwei Millionen im Ausland.

Netflix-Aktien gaben im nachbörslichen Handel zunächst um etwa 15 Prozent nach.

Netflix hatte zuletzt seine Preise erhöht. Das Unternehmen ist auch in Deutschland vertreten. Dort konkurriert es etwa mit der ProSiebenSat.1 -Tochter Maxdome, dem Dienst Watchever des französischen Medienriesen Vivendi und dem Amazon -Online-Streamingangebot Prime Instant Video.




(APA/dpa/Reuters)