Espresso: DB Morning Daily: Der sichere Hafen Yen
Zwei bedeutende Notenbanken in den osteuropäischen Emerging Markets Polen und Serbien traten diese Woche zu ihren Zinssitzungen zusammen. Dabei hat die Nationalbank Polens (NBP) ihren Leitzins erwartungsgemäß bei 1,5% belassen. Die NBP bestätigte ihre Einschätzung, dass das aktuelle Zinsniveau immer noch angemessen sei. Der Zinsentscheid stand nach dem Brexit-Votum unter einem besonderen Licht. Der Einschätzung der Notenbank zufolge sollte sich der Brexit aber kaum auf die polnische Wirtschaft auswirken. Dennoch hat die Zentralbank ihre Wachstumsprognosen für 2016 und 2017 gesenkt, was auch auf das überraschend schwache Wachstum im ersten Quartal zurückgeführt werden kann.
Die Zentralbank Serbiens hat zwei Wochen nach dem EU-Austrittsvotum der Briten hingegen die Zinsen gesenkt. Der Schlüsselsatz wurde am Donnerstag überraschend um 25 Basispunkte auf 4,0% zurückgenommen. Die Währungshüter lockerten damit erstmals seit Februar ihre Geldpolitik. Die Inflation ist relativ niedrig und die Landeswährung Dinar gilt als stabil. Im Zusammenhang mit dem Brexit intervenierte die Notenbank, um den Dinar zu stabilisieren. So wurde etwa das Volumen der einwöchigen Repo-Auktionen erhöht.
FX-Quickcheck: EUR/USD
In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 2. Juli mit 254.000 deutlicher als prognostiziert gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl um 16.000 Anträge, teilte das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Volkswirte hatten nur einen leichten Rückgang auf 267.000 Erstanträge erwartet. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe gingen um 44.000 auf 2,12 Mio. zurück. Erwartet wurden 2,12 Mio. nach 2,12 Mio. zuvor. Der aussagekräftige gleitende Vierwochendurchschnitt fiel gegenüber der Vorwoche um 2.500 auf 264.750 Erstanträge.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der japanische Yen ist weiterhin als sicherer Hafen gefragt. Die jüngst gemeldeten japanischen Frühindikatoren lagen im Mai unverändert bei 100,0 Punkten. Analysten hatten im Konsens mit einem kleinen Zuwachs auf 100,1 Punkte gerechnet. Wie sich jüngst zeigte, bleibt auch die Stimmung in der japanischen Industrie weiterhin grundsätzlich gut: Der Tankan-Bericht der japanischen Notenbank, der vierteljährlich die Stimmung der japanischen Industrie erfasst, signalisierte im Juni zum März ein Plus von sechs Punkten. Experten hatten im Schnitt lediglich mit plus vier Punkten gerechnet.
EUR/JPY trifft am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 sowie am Tief vom 13. November 2012 bei 100,28 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Im Monat vor dem Brexit-Referendum in Großbritannien am 23. Juni ist die Industrieproduktion im Vereinigten Königreich in geringerem Maße als erwartet zurückgegangen: Im Mai sank die Industrieproduktion im Vormonatsvergleich lediglich um 0,5%. Erwartet wurden -1,0%, nach +2,0% im Vormonat April. Großbritanniens Erzeugung im produzierenden Gewerbe verringerte sich im Mai zum Vormonat ebenfalls um 0,5%. Erwartet wurden -1,4%, nach +2,3% im Vormonat.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 1. August 2013 bei 0,8770 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/SEK
Rückblick: Der Euro steigt gegenüber der Schwedischen Krone weiter. Nach einer überwiegend als enttäuschend bewerteten geldpolitischen Entscheidung der EZB Anfang Dezember war im Januar eine Rally entstanden, die den Kurs der Gemeinschaftswährung bis über 9,60 SEK getrieben hatte. Nach einem Abstieg auf 9,20 SEK im März drückte ein Rückschlag im April die Notierungen dann auf beinahe 9,10 SEK, bevor sie sich im Mai wieder bis auf 9,38 SEK erholen konnten. Nach einem Rücksetzer stieg der Euro weiter, bevor er während des Brexit-Schocks kurzzeitig fast wieder 9,60 SEK erreichte.
Charttechnischer Ausblick: Auch im Juli befindet sich der Euro gegenüber der Schwedischen Krone weiter im Aufwind und peilt 9,50 SEK an.
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