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Valnevas Ziele wissen zu gefallen, Banken weniger - Immobilien schon

In Asien ging es mit den Kursen noch aufwärts, Europa wollte sich da hingegen nicht anschließen. Die USA auch nicht, diese feierte am Independence Day - und das börsefrei. Konjunkturdaten gab es auch: Im Juli ist die Stimmung großer Finanzanleger mit Blick auf die Eurozone nach dem Brexit-Votum stark eingebrochen. Der Index für das Sentix-Investorenvertrauen sackte um 8,2 auf 1,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Jänner 2015 ab. Weiters sind die Erzeugerpreise in der Eurozone im Mai weniger als erwartet gesunken. Zum Vorjahresmonat sind sie um 3,9 Prozent gefallen, Analysten hatten mit minus 4,1 Prozent gerechnet. Und die Geschäfte in der britischen Bauindustrie liefen im Juni wegen der Sorge vor einem Brexit so schlecht wie seit sieben Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 5,2 auf 46,0 Punkte, wie das Markit-Institut mitteilte. Damit liegt das Barometer erstmals seit gut drei Jahren wieder unter der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

Von diesem Barometer ist es nicht weit zu den stark in Großbritannien engagierten Wienerberger und Zumtobel. Der Baustoffkonzern war auch gleich der Flop-Wert im ATX befand, auch der Leuchtenhersteller gab ab. Konjunktursorgen nehmen mit solchen Daten nicht ab - womit auch Zykliker verkauft wurden. RHI, AT&S und SBO fielen etwa in diese Kategorie.

Unter Druck standen europaweit erneut auch Bankwerte, die seit dem Votum der Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union besonders leiden. Heute kamen neue Sorgen vor einem Zusammenbrechen des italienischen Bankensektors hinzu, der unter einem Berg fauler Kredite von rund 360 Milliarden Euro ächzt. Im Fokus stand die toskanische Bank Monte dei Paschi di Siena (BMPS), die von der EZB dazu gedrängt wird, ihre Problem-Kredite schneller abzubauen. Der Anteil der faulen Darlehen am Gesamt-Kreditumfang soll bis 2018 auf 20 Prozent halbiert werden. Raiffeisen Bank International verlor 2,56 Prozent.

Top war Valneva. Dies, nachdem auf der Hauptversammlung die Ziele für 2016 bestätigt wurden: Der Umsatz soll 90 bis 100 Millionen Euro erreichen, Das EBITDA-Minus bei weniger als 5 Millionen Euro liegen. 202o wird ein Umsatz von etwa 250 Millionen Euro anvisiert.

Gewinner, zumindest relativ, waren aber auch wieder Büro- und Wohnimmobilienunternehmen wie CA Immobilien, Buwog und conwert. Im Hintergrund die Hoffnung, dass durch den Brexit Büro- und damit Wohnungsnachfrage von London nach Frankfurt übersiedelt.

Die mit Finanzierungsproblemen kämpfende HTI - siehe related stories - verlor 12,73 Prozent.