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US-Börsen - Wall Street nach Brexit-Schock leicht erholt


Die New Yorker Aktienmärkte haben sich heute, Dienstag, leicht vom Schock nach dem britischen EU-Referendum erholt und einhellig fester geschlossen. Der Dow Jones gewann 269,48 Einheiten oder 1,57 Prozent auf 17.409,72 Zähler.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index kletterte um 35,55 Punkte (plus 1,78 Prozent) auf 2.036,09 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index rückte um 97,43 Einheiten oder 2,12 Prozent auf 4.691,87 Zähler vor.

Nachdem auch die New Yorker Aktienmärkte durch das unerwartete EU-Austrittsvotum der Briten seit Freitag herbe Verluste erlitten hatten, schafften sie wie das internationale Handelsumfeld eine leichte Erholungsbewegung. "Eine leichte Zerstreuung der anfänglichen Panik hat uns vorerst das Austesten von weiteren Rekordtiefstständen erspart", sagt ein Marktteilnehmer zum Finanznachrichtensender CNBC. Dass der Brexit vielleicht nicht in voller Härte und wohl über einen sehr langen Zeitraum erfolgen werde, habe dazu beigetragen.

Diese leichte Beruhigung ließ sich auch im späten New Yorker Handel durch eine abends bekannt gewordene Prognose der EZB nicht stören. Der britische EU-Austritt dürfte nach Einschätzung der EZB die Wirtschaft der Eurozone spürbar treffen. Das Wachstum könnte in den nächsten drei Jahren zusammen um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte geringer ausfallen als bisher angenommen, warnte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, laut Diplomaten am Dienstag beim Brüsseler EU-Gipfel.

Zusätzlich sorgten positive Konjunkturdaten aus den USA für Unterstützung. Dort läuft die Wirtschaft etwas besser als zunächst geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Jänner bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent, eine Erstschätzung hatte nur ein Plus von 0,8 Prozent ergeben. Zudem gab es positive US-Daten zur Verbraucherstimmung, während Zahlen zum Immobilienmarkt etwas enttäuschten.

Bei den Einzelwerten blieb die Meldungslage ausnehmend dünn, im Dow Jones gab es lediglich zwei Kursverlierer. Schwächster Wert im Dow waren dabei die Aktien des Chemiekonzerns Dupont mit minus 2,08 Prozent. Der vor der Rekordfusion mit dem Dupont stehende US-Chemiekonzern Dow Chemical hat in seinem Silikon-Geschäft die Stilllegung von Produktionsanlagen und Stellenstreichungen angekündigt. Insgesamt sollen rund 2.500 Jobs wegfallen. Dow Chemical verbillgten sich um 2,04 Prozent.

Gut gesucht zeigten sich im Dow Jones unter anderem Visa (plus 2,48 Prozent) und JPMorgan (plus 3,32 Prozent). Auch einige Internetkonzerne legten in New York klar zu, darunter Facebook (plus 3,42 Prozent), Google-Mutterkonzern Alphabet (plus 1,49 Prozent) und Amazon (plus 2,40 Prozent).

Auch Nike gewannen im Dow bis zum New Yorker Sitzungsende 2,31 Prozent. Der Sportartikelhersteller publizierte nachbörslich Zahlen zum vierten Quartal. Beim Gewinn je Aktie übertraf man die Analystenerwartungen leicht.

Bereits publiziert hatte die Kreuzfahrtreederei Carnival ihre Ergebnisse für das abgelaufene Quartal. Sowohl bei Umsatz als auch beim Gewinn wurden die Erwartungen übertroffen, die Aktie stieg um 0,21 Prozent.

(Forts.) emu

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