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AusgeBrexit? Futures deuten auf ein Ende der Talfahrt an den Aktienmärkten hin

In Deutschland werden die Importpreise für Mai erwartet. In den USA steht die 3. Veröffentlichung zum Bruttoinlandsprodukt in Q1 an.


MÄRKTE AUF EINEN BLICK:

AKTIEN: Asienbörsen uneinheitlich, Wall Street schwach - AKTIENFUTURES: DJ-Future mini +0,72%, S&P 500 mini +0,76% - ANLEIHEN: Rendite 10J-Bundesanleihen -0,12%, Bund-Future 166,69%, EONIA -0,336%, Rendite 10J-Treasuries 1,46% - DEVISEN: Euro +0,3% auf 1,1058$, Franken/Euro -0,2% auf 1,0807 CHF - ROHSTOFFE: Rohölkontrakt WTI +1,6% auf 47,06$ je Barrel, Kassapreis Gold -0,5% auf 1318,06$ je Unze

AKTIENINDIZES AM MONTAG:

Dow Jones: -1,5% - S&P 500: -1,8% - Stoxx Europe 600: -4,1% - Dax: -3,0% - SMI: -2,0% -ATX: -4,6% - Nikkei: +0,5% (6:25h, Dienstag)

AKTIENMÄRKTE:

Die Börsen in Asien haben am Dienstag uneinheitlich tendiert. Indexgewinnen in Japan und Südkorea aufgrund von Spekulationen über Konjunkturpakete standen mässige Verluste an den meisten anderen Länderbörsen gegenüber. Die regionale Benchmark, der MSCI Asia Pacific Index, tendierte gegen 6:25 Uhr MESZ seitwärts bei 125,77 Zählern. In Tokio gewann der Nikkei 225 Index 0,5%. Gefragt waren Bauwerte, Lebensmittelhersteller und Konsumwerte. Abgegeben wurden Brokeraktien und Exportwerte. Aktien von Sony Corp. gewannen 2,4%. Titel von Daiwa Securities Group verloren 2,3%. Credit Suisse hatte die Anlageempfehlung von neutral auf underperform gesenkt. Bei Canon Inc. fiel der Kurs um 2,6%, trotz einer Anhebung der Anlageempfehlung von underperform auf neutral durch SMBC Nikko.
An der Wall Street hatten die Kurse am Montag weiter nachgegeben. Die Entscheidung der Briten vergangene Woche, die Europäische Union (EU) zu verlassen, sorgte weiterhin für grosse Unsicherheit. Finanzwerte gerieten stark unter Druck. Bank of America und JPMorgan Chase verbilligten sich um jeweils mehr als 3,3%. Noch schlimmer traf es kleinere Vertreter der Branche. Moelis & Co. und Greenhill & Co. sanken jeweils mindestens 7,7% - was die Kurse auf den niedrigsten Stand aller Zeiten drückte. Der Autozulieferer BorgWarner kam auf seinen bislang grössten 2-Tages-Verlust mit einem Abschlag von 18%. Dahinter standen Sorgen zur Autoproduktion in Europa, zum starken Dollar und zum Absatz in Grossbritannien. Ford Motor und General Motors verloren jeweils mehr als 2,8% an Wert.

DEVISENMÄRKTE:

Der Euro ist erstmals seit zwei Tagen leicht gestiegen und wurde zuletzt 0,3% höher bei 1,1058$ gehandelt. Am Montag hatte die Gemeinschaftswährung 0,8% verloren. - Der Schweizer Franken gab zum Euro 0,2% nach auf 1,0807 CHF. Zum Dollar legte der Franken um 0,1% zu auf 0,9774 CHF. - Das britische Pfund ist erstmals seit der Brexit- Entscheidung wieder leicht gestiegen. Zum Euro legte die britische Währung um 0,3% zu auf 0,8308 GBP. Gegenüber dem Dollar stieg die britische Währung um 0,6% auf 1,3308$.

ANLEIHEMÄRKTE:

Deutsche Bundesanleihen und andere EU-Staatspapiere waren am Montag deutlich gefragt. Die Rendite der 10j Bundesanleihen sank um 7 Bp auf -0,12%. - 10j US-Treasuries hatten am Montag ebenfalls Gewinne verzeichnet, gaben am frühen Dienstag jedoch nach. Die Rendite stieg um 2 Bp auf 1,46%.

ROHSTOFFMÄRKTE:

Die Ölpreise sind erstmals seit der Brexit-Entscheidung wieder gestiegen. In den USA sind die Rohöllagerbestände in der Vorwoche laut einer Umfrage von Bloomberg wahrscheinlich um 2,5 Mio Barrel gesunken. Die Daten der staatlichen Energy Information Agency werden am Mittwoch veröffentlicht. “Die Öl-Fundamentaldaten werden schwerlich einen grossen Einfluss auf die Richtung der Preise haben, angesichts der Marktvolatilität”, sagte Angus Nicholson, Marktanalyst bei IG Ltd. in Melbourne. “Öl notiert noch über 45$ je Barrel und der Markt bewegt sich zunehmend auf ein Gleichgewicht zu.” Am Terminmarkt stieg der August-Kontrakt für WTI- Öl um 1,6% auf 47,06$ je Barrel. Brent-Öl verteuerte sich um 1,3% auf 47,77$. * Der Goldpreis hat erstmals seit zwei Tagen nachgegeben. Am Kassamarkt kostete die Unze Gold zuletzt mit 1318,06$ 0,5% weniger. An den letzten beiden Handelstagen hatte sich Gold mit der Verunsicherung nach der Brexit-Entscheidung um 5,4% verteuert - der grösste Sprung seit Januar 2009. “Dieser Art von Ausreisser folgt tendenziell ein Rücksetzer, und das sehen wir zur Zeit”, sagte David Lennox, Rohstoffanalyst bei Fat Prophets in Sydney. “Wir sagen nicht, dass die Unsicherheit und der Aspekt des sicheren Hafens nach der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, vorbei sind. Es gibt immer noch Potenzial für eine gute Aufwärtsbewegung bei Gold.”

JÜNGSTE MELDUNGEN:

VW vor 15 Mrd $ US-Vergleich; 5 Mrd $ mehr als gedacht: Kreise - VW-Kosten im Zusammenhang mit dem US-Vergleich zum Abgasskandal sind auf über 15 Mrd $ gestiegen - 5 Mrd $ mehr als bislang berichtet. Das erfuhr Bloomberg am späten Montag aus informierten Kreisen * Autobesitzer erhalten insgesamt 10,03 Mrd $; Entschädigungs-Zahlungen von bis zu 10.000 $ je Fahrzeug: Kreise - Nestlé macht Fresenius-CEO Schneider zum neuen Chef des Konzerns - Ulf Mark Schneider wird zum 1. Januar 2017 neuer CEO von Nestlé, wie das Schweizer Unternehmen am späten Montag mitteilte - Schneider folgt auf Paul Bulcke, der Verwaltungsratspräsident werden soll - Brexit ist irreversibel laut Schäuble; Finanzminister beobachten * Er glaube nicht, dass die Entscheidung reversibel sei, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Montagabend. - Es mache keinen Sinn, jetzt über ein Referendum in Schottland oder Irland zu spekulieren: Schäuble - Briten sollten den Anstrag stellen, “sonst geschieht nichts": Schäuble

TERMINE AM DIENSTAG:

Deutschland: 08.00 Importpreise Deutschland - 10.00 Tag Immobilien, Kapitalmarkttag - zudem Siemens, Kapitalmarkttag - Schweiz: keine wesentlichen Veröffentlichungen erwartet - Österreich: keine wesentlichen Veröffentlichungen erwartet - Europa: keine wesentlichen Veröffentlichungen erwartet * USA: * 14.30 BIP, Q1 3. Veröffentl. 15.00 S&P/Case-Shiller Hauspreise, Apr 16.00 Verbrauchervertrauen, Jun zudem Nike, Q4 zudem Carnival, Q2

Futures:
Hoffnung gibt der Blick auf die bereits offenen Futures-Märkte: Für den britischen Leitindex FTSE deutet sich hier ein Eröffnungsplus von rund 1,2 Prozent an - der US-Dow-Jones liegt einen knappen Prozentpunkt voran.