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Brexit Tag 1: Tiefrot, wohin das Auge auch blickt - Erste Group, Wienerberger und Zumtobel verlieren zweistellig
Das britische "Ja" zum Austritt aus der Europäischen Union (EU) hat am Freitag ein Kursbeben an den europäischen Leitbörsen ausgelöst. Der Euro-Stoxx-50 schloss um klare 8,62 Prozent schwächer bei 2.776,09 Punkten und löschte damit seine in den vergangenen Tagen erarbeiteten Kursgewinne zur Gänze aus. Auf Wochensicht bleibt damit ein deutliches Minus von 2,2 Prozent stehen.
Auch der DAX büßte klare 6,82 Prozent ein, allerdings konnte der Leitindex damit sein anfängliches Minus von rund 10 Prozent klar eingrenzen. Deutlich schlimmer erwischte es jedoch die Börsen in Mailand und Madrid, die um jeweils mehr als 12 Prozent absackten. In den beiden Ländern bahnen sich die nächsten Unsicherheitsherde an: In Spanien wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt und die Italiener werden im Oktober über eine Verfassungsreform abstimmen.
Neben dem ersten Schock ob des Ergebnisses der britischen Volksabstimmung lasteten vor allem Sorgen um eine mögliche britische Rezession und weltweite Konjunkturabkühlung auf den Märkten. Internationale Notenbanken - darunter die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan sowie die US-Notenbank Fed - versuchten sich etwas gegen die Ängste zu stemmen, indem sie ihre Bereitschaft zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen für die Märkte signalisierten.
Schwere Turbulenzen gab es auch an den Devisenmärkten. Der Euro sackte in der Früh zum Dollar um vier Prozent ab und verbuchte damit den größten Tagesverlust seit seiner Einführung vor 17 Jahren. Bis zum Späthandel konnte er sich jedoch wieder etwas erholen und notierte zuletzt knapp über 1,11 Dollar.
Gesucht waren bei den Anlegern dagegen sichere Häfen wie der Yen, Anleihen oder Gold. Das Edelmetall zog zum Wochenschluss um knapp vier Prozent an und stand zuletzt bei 1.319 Dollar. Davon profitierten auch Werte von Goldminen-Unternehmen: In London führten Randgold Resources (plus 14,18 Prozent) und Fresnillo (plus 11,86 Prozent) die Liste der Kursgewinner mit großem Abstand an.
Am härtesten traf der Brexit-Schock dagegen die Finanzwerte. Dementsprechend waren große Bankwerte wie BNP Paribas (minus 17,40 Prozent), Banco Santander (minus 19,89 Prozent) und Intesa Sanpaolo (minus 22,79 Prozent) auf den untersten Rängen des Euro-Stoxx-50 zu finden. Die rote Laterne hielten UniCredit mit minus 23,79 Prozent.
Auch in London verbuchten Bankwerte Verluste im zweistelligen Prozentbereich: Lloyds sackten um 21,00 Prozent ab, Barclays büßten 17,68 Prozent ein und Royal Bank of Scotland waren mit minus 18,04 Prozent ebenfalls unter den größten Kursverlierern zu finden.
Der Wiener ATX fiel 7,04 Prozent auf 2.084,22 Punkte. Erste Group verlor 11,97 Prozent und Raiffeisen 7,51 Prozent. UNIQA erwischte es mit minus 8,26 Prozent und Vienna Insurance mit 7,38 Prozent.
Auch Aktien von Unternehmen mit höherer Exposure gegenüber Großbritannien standen allerorts auf den Verkaufslisten, in Wien waren davon unter anderem Wienerberger (minus 12,10 Prozent) und Zumtobel als größter Tagesverlierer (minus 14,88 Prozent) betroffen.
(APA)
Auch der DAX büßte klare 6,82 Prozent ein, allerdings konnte der Leitindex damit sein anfängliches Minus von rund 10 Prozent klar eingrenzen. Deutlich schlimmer erwischte es jedoch die Börsen in Mailand und Madrid, die um jeweils mehr als 12 Prozent absackten. In den beiden Ländern bahnen sich die nächsten Unsicherheitsherde an: In Spanien wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt und die Italiener werden im Oktober über eine Verfassungsreform abstimmen.
Neben dem ersten Schock ob des Ergebnisses der britischen Volksabstimmung lasteten vor allem Sorgen um eine mögliche britische Rezession und weltweite Konjunkturabkühlung auf den Märkten. Internationale Notenbanken - darunter die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan sowie die US-Notenbank Fed - versuchten sich etwas gegen die Ängste zu stemmen, indem sie ihre Bereitschaft zu finanziellen Unterstützungsmaßnahmen für die Märkte signalisierten.
Schwere Turbulenzen gab es auch an den Devisenmärkten. Der Euro sackte in der Früh zum Dollar um vier Prozent ab und verbuchte damit den größten Tagesverlust seit seiner Einführung vor 17 Jahren. Bis zum Späthandel konnte er sich jedoch wieder etwas erholen und notierte zuletzt knapp über 1,11 Dollar.
Gesucht waren bei den Anlegern dagegen sichere Häfen wie der Yen, Anleihen oder Gold. Das Edelmetall zog zum Wochenschluss um knapp vier Prozent an und stand zuletzt bei 1.319 Dollar. Davon profitierten auch Werte von Goldminen-Unternehmen: In London führten Randgold Resources (plus 14,18 Prozent) und Fresnillo (plus 11,86 Prozent) die Liste der Kursgewinner mit großem Abstand an.
Am härtesten traf der Brexit-Schock dagegen die Finanzwerte. Dementsprechend waren große Bankwerte wie BNP Paribas (minus 17,40 Prozent), Banco Santander (minus 19,89 Prozent) und Intesa Sanpaolo (minus 22,79 Prozent) auf den untersten Rängen des Euro-Stoxx-50 zu finden. Die rote Laterne hielten UniCredit mit minus 23,79 Prozent.
Auch in London verbuchten Bankwerte Verluste im zweistelligen Prozentbereich: Lloyds sackten um 21,00 Prozent ab, Barclays büßten 17,68 Prozent ein und Royal Bank of Scotland waren mit minus 18,04 Prozent ebenfalls unter den größten Kursverlierern zu finden.
Der Wiener ATX fiel 7,04 Prozent auf 2.084,22 Punkte. Erste Group verlor 11,97 Prozent und Raiffeisen 7,51 Prozent. UNIQA erwischte es mit minus 8,26 Prozent und Vienna Insurance mit 7,38 Prozent.
Auch Aktien von Unternehmen mit höherer Exposure gegenüber Großbritannien standen allerorts auf den Verkaufslisten, in Wien waren davon unter anderem Wienerberger (minus 12,10 Prozent) und Zumtobel als größter Tagesverlierer (minus 14,88 Prozent) betroffen.
(APA)