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US-Börsen - Schwindende "Brexit"-Sorgen beflügeln Märkte


Die US-Börsen haben am Donnerstag - dem Tag des EU-Referendums in Großbritannien - einheitlich klar im Plus geschlossen. An der Wall Street rechnet man mit einem Votum für einen britischen Verbleib in der EU. Unterstützung kam außerdem von guten Arbeitsmarktdaten.

Der Dow Jones Industrial Index stieg um 230,24 Punkte oder 1,29 Prozent auf 18.011,07 Zähler und schloss damit erstmals seit über zwei Wochen wieder über 18.000 Einheiten. Der breiter gefasste S&P-500 Index gewann 27,87 Punkte oder 1,34 Prozent auf 2.113,32 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite Index legte 76,72 Einheiten oder 1,59 Prozent auf 4.910,04 Zähler zu.

Zuvor hatten bereits die Aktienmärkte in Europa von der Zuversicht der Anleger über einen britischen Verbleib in der EU profitiert und klare Gewinne verzeichnet. Die Ergebnisse der Abstimmung werden erst in der Nacht von Donnerstag auf Freitag erwartet. Die letzten Umfragen zeigten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, die Buchmacher räumen einem Sieg der EU-Befürworter jedoch deutlich höhere Chancen ein. Auch an den Aktienmärkten rechnet man nun wieder mit einem Verbleib, nachdem in der Vorwoche die Sorge vor einem Austritt die Börsen noch deutlich in Mitleidenschaft gezogen hatte. Das britische Pfund zog in den letzten Stunden vor Wahlschluss zum US-Dollar ebenfalls an.

In den USA fielen unterdessen die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt positiv aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der Vorwoche überraschend deutlich um 18.000 auf 259.000. Damit erreichte sie fast wieder das 43-Jahres-Tief vom März. Zudem blieb der Wert seit 68 Wochen unter der Schwelle von 300.000 - dies ist der längste Zeitraum seit 1973.

Im Branchenvergleich wurden vor allem Bankaktien stark nachgefragt. Im Dow Jones nahmen die Anteilsscheine von Goldman Sachs (plus 3,05 Prozent) die Spitzenposition ein. Auch die Papiere von JPMorgan Chase (plus 2,14 Prozent) beendeten den Handelstag im Spitzenfeld. Im S&P-500 gehörten Aktien von Citigroup (plus 4,17 Prozent) und Bank of America (plus 3,16 Prozent) zu den größten Gewinnern.

Einziger Verlierer im Dow Jones waren die Papiere von Nike, die um 0,82 Prozent nachgaben. Der Sportartikelhersteller wird am kommenden Dienstag Geschäftszahlen für das vierte Quartal vorlegen.

Bereits über die Bühne gegangen ist die Zahlenvorlage des Smartphone-Pioniers Blackberry. Der Konzern ist wegen erheblicher Abschreibungen tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 670 Mio. Dollar. Obwohl Blackberrys Marktanteil bei Smartphones zuletzt auf lediglich 0,2 Prozent gesunken ist, denkt das Unternehmen nicht über einen Rückzug aus der Sparte nach, wie Konzernchef John Chen bekräftigte. Die Anleger reagierten positiv, die Akite gewann 3,86 Prozent.

(Forts.) dkm

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