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Brexit: Anleger flüchten aus Aktien ... etwa in Gold
Aus Sorge vor einem Austritt der Briten aus der Europäischen Union (EU) haben Anleger in Europa am Freitag Aktien in hohem Bogen aus ihren Depots geworfen. Sie deckten sich stattdessen mit als sicher geltenden Bundesanleihen und Gold ein.
Der deutsche Aktienindex DAX sackte deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Er verlor zwei Prozent auf 9.889 Zähler. Beim EuroStoxx50 ging es um 1,5 Prozent auf 2.945 Punkte nach unten. "Die Stimmung ist schlecht", sagte ein Frankfurter Aktienhändler. "Es gibt zur Zeit genügend Gründe, sich an die Seitenlinie zu stellen."
Auch am Devisenmarkt wächst knapp zwei Wochen vor dem Votum über einen Verbleib oder Ausscheiden Großbritanniens aus der EU die Nervosität. Das Pfund Sterling verlor knapp einen halben US-Cent auf 1,4410 Dollar, der Euro rutschte wieder unter die Marke von 1,13 Dollar. Die Gemeinschaftswährung litt auch unter der Meldung von Reuters über Pläne der Commerzbank, wegen der Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Einlagen Bargeld in großem Stil in Tresoren zu bunkern. "Der Bericht hat große Wellen geschlagen und gilt als Grund für breitgefächerte Euro-Verkäufe", schrieben die Analysten der National Australia Bank in einem Kommentar.
Gefragt waren bei risikoscheuen Anlegern die international richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihen, deren Rendite erneut stark unter Druck geriet. Sie fiel auf bis zu 0,021 Prozent - es war der vierte Tag in Folge mit einem Rekordtief. Börsianer rechnen damit, dass die Null-Prozent-Zinsmarke in den nächsten Tagen gerissen wird. Auch bei Gold griffen Investoren wieder zu. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls kletterte zeitweise um 0,1 Prozent auf 1.269,46 Dollar (1.119,16 Euro). Börsianer rechnen mit einem weltweiten Börsenbeben, sollten die Briten am 23. Juni für den Brexit stimmen.
Bei den Einzelwerten stachen Lufthansa hervor. Die Titel verloren 5,3 Prozent und waren mit Abstand schwächster Wert im Dax. Den Anlegern missfiel das überraschende Ausscheiden von Finanzchefin Simone Menne sowie schwache Verkehrszahlen für Mai. Einige Anleger rechneten nun mit einer Gewinnwarnung der Fluggesellschaft, sagte ein Händler.
Die Papiere der schwedischen Lufthansa-Rivalin SAS gingen nach einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal um bis zu 13,5 Prozent in die Knie. Firmenchef Rickard Gustafson sagte, Grund für den Ergebniseinbruch sei unter anderem der anhaltende Druck auf die Flugpreise.
Wenig beliebt bei Anlegern waren Finanzwerte. Deutsche Bank waren mit einem Abschlag von 3,3 Prozent zeitweise der größte Verlierer im EuroStoxx50. Banco Santander, AXA, ING, Allianz, UniCredit und andere Finanztitel verloren zwischen zwei und drei Prozent. Banken und Versicherer reagieren überdurchschnittlich stark auf Verluste an Aktienmärkten, weil sie stärker als klassische Industrieunternehmen an den Kapitalmärkten investiert sind.
(APA/Reuters)
Der deutsche Aktienindex DAX sackte deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Er verlor zwei Prozent auf 9.889 Zähler. Beim EuroStoxx50 ging es um 1,5 Prozent auf 2.945 Punkte nach unten. "Die Stimmung ist schlecht", sagte ein Frankfurter Aktienhändler. "Es gibt zur Zeit genügend Gründe, sich an die Seitenlinie zu stellen."
Auch am Devisenmarkt wächst knapp zwei Wochen vor dem Votum über einen Verbleib oder Ausscheiden Großbritanniens aus der EU die Nervosität. Das Pfund Sterling verlor knapp einen halben US-Cent auf 1,4410 Dollar, der Euro rutschte wieder unter die Marke von 1,13 Dollar. Die Gemeinschaftswährung litt auch unter der Meldung von Reuters über Pläne der Commerzbank, wegen der Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Einlagen Bargeld in großem Stil in Tresoren zu bunkern. "Der Bericht hat große Wellen geschlagen und gilt als Grund für breitgefächerte Euro-Verkäufe", schrieben die Analysten der National Australia Bank in einem Kommentar.
Gefragt waren bei risikoscheuen Anlegern die international richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihen, deren Rendite erneut stark unter Druck geriet. Sie fiel auf bis zu 0,021 Prozent - es war der vierte Tag in Folge mit einem Rekordtief. Börsianer rechnen damit, dass die Null-Prozent-Zinsmarke in den nächsten Tagen gerissen wird. Auch bei Gold griffen Investoren wieder zu. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls kletterte zeitweise um 0,1 Prozent auf 1.269,46 Dollar (1.119,16 Euro). Börsianer rechnen mit einem weltweiten Börsenbeben, sollten die Briten am 23. Juni für den Brexit stimmen.
Bei den Einzelwerten stachen Lufthansa hervor. Die Titel verloren 5,3 Prozent und waren mit Abstand schwächster Wert im Dax. Den Anlegern missfiel das überraschende Ausscheiden von Finanzchefin Simone Menne sowie schwache Verkehrszahlen für Mai. Einige Anleger rechneten nun mit einer Gewinnwarnung der Fluggesellschaft, sagte ein Händler.
Die Papiere der schwedischen Lufthansa-Rivalin SAS gingen nach einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal um bis zu 13,5 Prozent in die Knie. Firmenchef Rickard Gustafson sagte, Grund für den Ergebniseinbruch sei unter anderem der anhaltende Druck auf die Flugpreise.
Wenig beliebt bei Anlegern waren Finanzwerte. Deutsche Bank waren mit einem Abschlag von 3,3 Prozent zeitweise der größte Verlierer im EuroStoxx50. Banco Santander, AXA, ING, Allianz, UniCredit und andere Finanztitel verloren zwischen zwei und drei Prozent. Banken und Versicherer reagieren überdurchschnittlich stark auf Verluste an Aktienmärkten, weil sie stärker als klassische Industrieunternehmen an den Kapitalmärkten investiert sind.
(APA/Reuters)