Espresso: DB Morning Daily: Schwellenländeranleihen vor dem Wendepunkt?
"Zum ersten Mal seit drei Jahren scheint sich der Markt für Schwellenländeranleihen dem Wendepunkt zu nähern", sagt Enzo Puntillo, Head Fixed Income und Portfoliomanager des JB Emerging Markets Opportunities Bond Fund bei GAM. Die jüngsten Entscheidungen der amerikanischen Notenbank und der Europäischen Zentralbank wirkten dem Trend schwindender globaler Liquidität entgegen, der durch verschiedene Mechanismen ausgelöst worden war. Zuvor hätten Erwartungen über eine weitere Anhebung der Leitzinsen in den USA und eine andauernde Aufwertung des US-Dollars die Schwellenländeranleihen stark belastet. "Die Fed hat erkannt, dass das Wachstum der US-Wirtschaft und auch die Inflation nicht die relativ aggressive Straffung der Geldpolitik rechtfertigt, die sie signalisiert hatte", so der Experte.
Laut Puntillo haben einige größere Schwellenländer die Talsohle erreicht und es liegen teilweise extreme Unterbewertungen bei Anleihen vor. Der Rückkehrprozess zu einem ökonomischen Gleichgewicht innerhalb der einzelnen Länder führe zu einer wachsenden Divergenz der Volkswirtschaften verschiedener Schwellenländer und biete Anlagechancen. Auf den Kreditmärkten seien zudem die Renditeaufschläge kleiner geworden. Schließlich habe der Dämpfer des US-Dollars auch den Abwertungsdruck vom chinesischen Renminbi genommen. Die Korrekturen der Fed hätten zudem zu einer Situation geführt, die nun wieder stärker den Erwartungen der Anleger in Bezug auf künftige Zinserhöhungen entspräche.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Nach dem Rücksetzer im Februar sind die Auftragseingänge langlebiger US-Wirtschaftsgüter im März wieder gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Wie das US-Handelsministerium am Dienstag mitteilte, legten die Auftragseingänge im vergangenen Monat sequenziell um 0,8% zu. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem stärkeren Anstieg um 1,9% gerechnet, nach einem Minus von 3,1% im Februar. Exklusive des volatilen Transportsektors gingen die Auftragseingänge im Berichtszeitraum um 0,2% zurück, ohne den Militärsektor schrumpften die Aufträge um 1,0% im Monatsvergleich.
EUR/USD trifft an den Tiefs vom 24. März 2016 bei 1,1143 und 16. März 2016 bei 1,1056 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände finden sich am Hoch vom 15. Oktober 2015 bei 1,1495 und am Hoch vom 24. August 2015 bei 1,1713.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Bei ihrem am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid könnte die Bank of Japan (BoJ) die Märkte noch viel extremer als bisher mit billigem Geld fluten. Denkbar ist Marktbeobachtern zufolge die Ausweitung der Negativzinsen. Bisher galten diese nur, wenn Banken überschüssige Reserven bei der Zentralbank parken. Beschlossen werden könnte aber auch, dass dieser auch für Kredite an die Banken gilt. Goldman Sachs erwartet zudem, dass die BoJ ihre Käufe von börsengehandelten Indexfonds (ETFs) ausweiten wird. Bereits jetzt besitzt die BoJ mehr als die Hälfte des gesamten ETF-Volumens in Japan.
EUR/JPY trifft an den Tiefs vom 18. April 2016 bei 121,69 und 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächsten markanten Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 31. März 2016 bei 128,22 und 29. Januar 2016 bei 132,38 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Zahl der Hypothekengenehmigungen in Großbritannien ist im vergangenen Monat auf ein Dreimonatstief gefallen. Wie die British Bankers Association (BBA) am Dienstag mitteilte, sanken die von ihr ermittelten Hypothekengenehmigungen in Großbritannien im März überraschend auf 45.100. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 46.100 gerechnet, nach 45.892 im Februar. Grund für den Rückgang dürfte die Einführung einer neuen Steuer in Großbritannien für den Erwerb von Immobilien sein, die nicht zur Eigennutzung bestimmt sind.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 29. Mai 2014 bei 0,8152 und am Hoch vom 29. April 2014 bei 0,8259 den nächsten wichtigen Widerständen gegenüber. Unterhalb des Tiefs vom 10. März 2016 bei 0,7650 liegt die nächste wichtige Unterstützung am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.
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