Weingarts: Trendwende beim DAX. ifo, Fed und Apple im Fokus
In der vergangen Woche konnten die Blue-Chips in Europa die Nebenwerte und US-Aktienbarometer deutlich outperformen. Sechs DAX®-Titel konnten im Wochenvergleich sogar mehr als fünf Prozent zulegen. Zu den Spitzenreitern zählten die beiden Autobauer BMW (positive Analystenkommentare) und VW (Vz.) (eine sich abzeichnende Einigung mit den US-Behörden) sowie die Deutsche Bank (Ergebnisse der US-Konkurrenten waren trotz Gewinneinbruch teilweise besser als erwartet). Schlusslicht war die Aktie von Vonovia. Nach einer über Monate anhaltenden Rallye bei Immobilienaktien kommt es scheinbar zu Gewinnmitnahmen in diesem Sektor.
In der kommenden Woche gewinnt die Berichtssaison an Fahrt. Zu den Highlights werden unter anderem Amazon, Apple, BASF, Bayer und Deutsche Bank zählen. Zudem wird der ifo-Index veröffentlicht, und die US-Notenbankgouverneure beraten über die Zinsen. Einen Tag später gibt es erste Daten zum US-BIP für das erste Quartal.
Unternehmen im Fokus
In der kommenden Woche werden unter anderem die US-Konzerne Amazon, Apple, Boeing, Chevron, eBay, Eli Lilly, Facebook, PayPal und Twitter Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlichen. Gespannt werden die Anleger vor allem auf die Apple-Zahlen blicken. Die Aktie kam in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck. Auslöser waren unter anderem schwache Zahlen des Chipherstellers Qualcom. Einem Beitrag auf Marketwatch.com zufolge deuten sie auf einen Rückgang der iPhone-Absatzes im zurückliegenden Quartal hin. Die Zahlen dürften auch die Aktien der Zulieferer wie Dialog Semiconductor bewegen.
Bei den deutschen Titeln stehen vor allem Airbus, Aixtron, BASF, Bayer, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Fuchs Petrolub, MTU Aero Energies, Puma, Qiagen, Software AG und Wacker Chemie und deren Zahlenwerk für das vergangene Quartal im Rampenlicht. VW wird die finalen Daten zum Geschäftsjahr 2015 offenlegen. Am Freitag wurde bekannt, dass die Wolfsburger nach einer Sonderbelastung von insgesamt 16,9 Mrd. Euro im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gefahren sind. Anleger quittierten dies mit einem deutlichen Kursabschlag zum Wochenschluss. Im Vergleich zur Vorwoche kann VW (Vz.) jedoch den größten Zuwachs unter den DAX®-Titeln verbuchen. Derweil laden unter anderem BASF , Bayer, Deutsche Lufthansa, Merck und Puma zur Hauptversammlung.
Chartsignale:
Airbus kratzt bei EUR 58 an der 50-Tage- und 50-Wochen-EMA-Durchschnittslinie. Bei einem Ausbruch bietet sich aus technischer Sicht weiteres Potenzial bis EUR 62. Bilfinger hat die 50-Tage-EMA-Durchschnittslinie überwunden und hat nun Luft bis EUR 44. Deutsche Wohnen zeigt ebenso wie Vonovia seit einigen Tagen Schwächen. Fällt die Aktie unter EUR 26 droht ein Einbruch bis EUR 24. Dialog Semiconductor tauchte diese Woche unter die Unterstützung bei EUR 32,60. Damit droht nun ein nachhaltiger Kursrückgang bis EUR 28 oder gar EUR 24,80. Leoni kann sich oberhalb von EUR 30 festsetzen. Aktuell fehlen die Impulse, um wieder einen Gang hochzuschalten.
Wichtige Termine
- 25.4.: Deutschland – Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland, April
- 26.4.: USA – Auftragseingang Langlebige Güter, März
- 27.4.: Deutschland – Gfk-Konsumklimaindex Deutschland für Mai
- 27.4.: USA – Abschlusstag der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank (Fed), Zinsentscheid (20:00)
- 28.4.: USA – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 23. April
- 28.4.: USA – BIP Q1, erste Schätzung
- 29.4.: Japan – Börsen geschlossen
- 29.4.: Europa – Verbraucherpreise Euro-Zone, April
Charttechnischer Ausblick: DAX®
Widerstandsmarken: 10.470/10.650 Punkte
Unterstützungsmarken: 9.790/10.090/10.210/10.310 Punkte
Der DAX® pendelte zum Wochenschluss weiter in der Range zwischen 10.360 und 10.460 Punkte. Neue Impulse gibt es erst bei Ausbruch aus der Bandbreite. Gelingt es die Hürde bei 10.460/10.470 Punkten zu überwinden, besteht die Chance auf eine Schließung des Gap und einer Erholung bis 10.650 Punkte. Solange die Hürde jedoch nicht geknackt ist, muss mit weiteren Rücksetzern auf 10.310 Punkte oder gar 10.090 Punkte gerechnet werden.