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Rocket Internet - 2,4 Milliarden Euro in eineinhalb Jahren „verglüht“
Der Rakete fehlt’s an Treibstoff: Die im Herbst 2014 im Gefolge des Alibaba-Hypes an die Börse gestartete Start-up-Fabrik Rocket Internet hat 2015 mit einem Verlust von rund 200 Millionen Euro abgeschlossen. Grund seien vor allem die anteiligen Verluste der Beteiligungen gewesen, erklärte Rocket Internet am Donnerstag.
Außerdem sei weniger Geld durch Verkäufe oder Börsengänge hereingekommen. Die Start-ups stecken nach wie vor allesamt in den roten Zahlen. Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer sagte aber, im vergangenen Jahr sei der Höhepunkt der Verluste überschritten worden und die Ertragslage werde sich 2016 deutlich verbessern. Es bleibe das Ziel, bis 2017 zwei Rocket-Beteiligungen profitabel zu machen. Im Jahr vor dem Börsegang hatte Rocket - laut Bloombergvergleichsdaten - noch einen Nettogewinn von 174,2 Millionen Euro erzielt (siehe Tabelle im PDF). Der Umsatz lag 2015 bei gut 128 Mio. Euro - bei der Dachgesellschaft werden aber nur die Beteiligungen an zahlreichen Internet-Firmen verwaltet. Nach der Vorlage der Zahlen kam die Aktie schwer unter Druck. Bis Donnerstagmittag verlor der Titel mehr als neun Prozent. Auch insgesamt erweist sich die Aktie seit ihrem IPO nicht unbedingt als Rakete.
Rückblick. Als im Frühherbst 2014 der chinesische Internetriese Alibaba an die US-Börse strebte (in China war er schon notiert) erlebte die Welt einen Hype, wie zu Zeiten des Internetbooms zur Jahrtausendwende. Tatsächlich legte die Alibaba-Aktie einen fulminanten Start hin (Schlagzeile damals: „Alibaba sorgt für Börsen-Märchen aus 1001 Nacht“).
Solcherart angespornt wollte auch der deutsche Internethändler Zalando an der Börse reüssieren. 605 Millionen Euro spülte das IPO Anfang Oktober 2014 in die Zalando-Kasse. Anders als Rocket Internet wies der Zalando im Jahr vor seinem IPO zwar einen beachtlichen Umsatz aus, lag allerdings noch in der Verlusstzone. Dieses Bild hat sich seither gedreht (siehe Tabelle „Internetraketen“ im Vergleich). Auch an der Börse konnte sich die Zalando in Szene setzen. Ihr war zwar kein Märchenstart wie bei Alibaba beschert, aber sie notiert aktuell deutlich über ihrem Ausgabekurs - anders als Rocket Internet, welche zum IPO mit rund 6,7 Milliarden Euro bewertet wurde. Aktuell hat das Unternehmen (noch) ein Marketcap von 4,32 Milliarden Euro. Auch das noch eine ambitionierte Bewertung, die an den 2000er Hype erinnert, oder?
Aus dem Börse Expres PDF. Dieses gibt es nur im ABO. Hier finden Sie unser aktuellen Abo-Angebote: http://bit.ly/15yw417
(hf)
Außerdem sei weniger Geld durch Verkäufe oder Börsengänge hereingekommen. Die Start-ups stecken nach wie vor allesamt in den roten Zahlen. Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer sagte aber, im vergangenen Jahr sei der Höhepunkt der Verluste überschritten worden und die Ertragslage werde sich 2016 deutlich verbessern. Es bleibe das Ziel, bis 2017 zwei Rocket-Beteiligungen profitabel zu machen. Im Jahr vor dem Börsegang hatte Rocket - laut Bloombergvergleichsdaten - noch einen Nettogewinn von 174,2 Millionen Euro erzielt (siehe Tabelle im PDF). Der Umsatz lag 2015 bei gut 128 Mio. Euro - bei der Dachgesellschaft werden aber nur die Beteiligungen an zahlreichen Internet-Firmen verwaltet. Nach der Vorlage der Zahlen kam die Aktie schwer unter Druck. Bis Donnerstagmittag verlor der Titel mehr als neun Prozent. Auch insgesamt erweist sich die Aktie seit ihrem IPO nicht unbedingt als Rakete.
Rückblick. Als im Frühherbst 2014 der chinesische Internetriese Alibaba an die US-Börse strebte (in China war er schon notiert) erlebte die Welt einen Hype, wie zu Zeiten des Internetbooms zur Jahrtausendwende. Tatsächlich legte die Alibaba-Aktie einen fulminanten Start hin (Schlagzeile damals: „Alibaba sorgt für Börsen-Märchen aus 1001 Nacht“).
Solcherart angespornt wollte auch der deutsche Internethändler Zalando an der Börse reüssieren. 605 Millionen Euro spülte das IPO Anfang Oktober 2014 in die Zalando-Kasse. Anders als Rocket Internet wies der Zalando im Jahr vor seinem IPO zwar einen beachtlichen Umsatz aus, lag allerdings noch in der Verlusstzone. Dieses Bild hat sich seither gedreht (siehe Tabelle „Internetraketen“ im Vergleich). Auch an der Börse konnte sich die Zalando in Szene setzen. Ihr war zwar kein Märchenstart wie bei Alibaba beschert, aber sie notiert aktuell deutlich über ihrem Ausgabekurs - anders als Rocket Internet, welche zum IPO mit rund 6,7 Milliarden Euro bewertet wurde. Aktuell hat das Unternehmen (noch) ein Marketcap von 4,32 Milliarden Euro. Auch das noch eine ambitionierte Bewertung, die an den 2000er Hype erinnert, oder?
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