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Öl-Werte leiden mit dem Öl, voestalpine unter Gewinnmitnahmen, RHI lässt Ergebniseinbruch kalt und HTI sackt wegen 75 Euro ab

Die Anlegerstimmung im Euroraum hat sich im April weniger verbessert als erwartet. Wie das Forschungsinstitut Sentix mitteilte, stieg der entsprechende Konjunkturindikator um 0,2 Punkte auf 5,7 Zähler. Analysten hatten mit einer Verbesserung auf 7,0 Punkte gerechnet. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist indessen um 0,1 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent gefallen.

Öl stabilisierte sich nach den Verlusten der Vorwoche bei knapp unter 39 US-Dollar je Barrel (Brent) - weiter rauf ging es nicht, da die Aussichten auf eine baldige Produktionseingrenzung gesunken sind: Saudi-Arabien hat klargestellt, seine Produktion nur zu begrenzen, falls der Iran und andere Förderländer ebenso handeln. Der Iran will seine Förderung jedoch ausweiten, nachdem jahrelange Sanktionen wegen des iranischen Atomprogramms erst vor wenigen Monaten aufgehoben wurden. Die Hoffnung auf eine Produktionsbegrenzung, auf die sich Mitte April zahlreiche wichtige Förderländer einigen wollen, schwindet damit. Und dies, nachdem die OPEC im März ihre in der Geschichte bis dato zweithöchste Fördermenge ausweist - die höchste gab es im Jänner.

Der Euro schwächte sich nach einer anfänglichen Stärkephase, was schlecht für exportorientierte Titel ist, im Tagesverlauf wieder ab. Dies, nachdem im Euroraum von steigenden Inflationsraten nach wie vor wenig zu sehen ist. Laut Eurostat gingen die Erzeuger-Preise im Februar zum Vorjahr um 4,2% zurück. Das ist der stärkste Rückgang seit November 2009. Im Monatsvergleich gingen die Preise um 0,7 Prozent zurück. Womit natürlich weitere Schritte der EZB erhofft werden. Die Abschwächung dauerte aber nur bis zum späten Nachmittag - und endete mit den US-Zahlen zum Auftragseingang der dortigen Wirtschaft. Dies vom Februar, und dies als Folgeschätzung. Diese wurde von zuvor minus 2,8 im langlebigen Bereich auf minus 3,0 Prozent nach unten korrigiert - in Summe gab es einen Rückgang von 1,7 Prozent. Die US-Börsen reagierten darauf mit einem leichten Minus - was das Plus Europas bis dahin deutlich reduzierte - und das Minus Wiens etwas ausbaute.

Raiffeisen Bank International sank um 1,25 Prozent. In Folge der Berichterstattung zu "Panama-Leaks" wird die Finanzmarktaufsicht (FMA) die beiden genannten österreichischen Banken, die RBI und die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank (Hypo Vorarlberg), genauer unter die Lupe nehmen. "Wir werden bei jeder dieser Banken eine anlassbezogene Vorortprüfung durchführen um zu überprüfen, ob in diesen genannten Fällen die Organisationspflicht zur Prävention von Geldwäsche eingehalten wurde", sagte FMA-Sprecher Klaus Grubelnik zur APA.

Die Ölwerte tendierten ebenfalls schwächer. OMV verlor 1,74 Prozent auf 24,325 Euro. UBS und Societe Generale haben ihre Einschätzungen für die Aktie nach dem Treffen zwischen Gazpromchef Alexei Miller und OMV-CEO Rainer Seele bestätigt. Bei der UBS liegt das OMV-Kursziel bei 20 Euro und einem Votum "Sell", während die Experten der Societe Generale eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 27,2 Euro ausgeben. SBO reduzierte sich um 2,34 Prozent auf 51,70 Euro. Beim Ölfeldausrüster bestätigte die Baader Bank ihr "Hold" bei einem Kursziel von 46 Euro.

Schwächster Titel im ATX war aber die voestalpine mit minus 3,59 Prozent - wohl Gewinnmitnahmen, nachdem es vergangene Woche Tag für Tag nach oben gegangen ist. Jedenfalls soll der Bau des neues Werks in Texas mehr als im Zeitplan liegen - spekuliert wird darüber, dass bereits im Sommer mit der Produktion gestartet wird.

Stärkster Titel war wiederum die RHI (plus 2,29%), trotz eines klaren Gewinnrückgangs in 2015 - siehe related stories. Geholfen hat da sicher die avisierte Dividendenrendite von aktuell 4,4 Prozent.

Größere Bewegungen gab es im WBI: Hier war Porr Klassenbester mit einem Plus größer 5% - und HTI mit mehr als 13% Minus Klassenschlechtester (bei einem Umsatz von gerade mal 75 Euro - übrigens der erste Umsatz seit mehr als einer Woche) - dann folgt bereits die voestalpine.

(red/ag)