Espresso: DB Morning Daily: Chinas Wachstumsverlangsamung lässt Großbritannien kalt
FX Market Outlook
Eigentlich hatte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff gehofft, mit dem früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva - von vielen einfach "Lula" genannt - als Kabinettschef würde sich die Lage im Land wieder beruhigen. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Ein Bundesrichter blockierte den Schritt in einer vorläufigen Entscheidung. Er begründete das mit Korruptionsermittlungen gegen Lula. Der frühere Justizminister José Eduardo Cardozo sagte, Lula sei zwar formell Minister, dies könne ihn aber nicht vor Untersuchungshaft und einem Korruptionsprozess bewahren. Präsidentin Rousseff sieht sich jüngsten Umfragen zufolge einer Ablehnungsquote von 90% ausgesetzt. Das Parlament brachte am Donnerstag ein Amtsenthebungsverfahren auf den Weg. Im Land wächst der Unmut gegen Lula und Rousseff, weil die Ernennung zum Minister als Flucht vor der Justiz gesehen wird.
Beim Währungspaar USD/BRL verblieb die monatliche Handelsspanne bis zum Freitag der letzten Woche innerhalb der im September 2015 gesetzten Begrenzungen. Die somit seither entstandenen fünf "inside Months" und das jüngste Ausbrechen aus dieser Handelsspanne nach unten signalisieren, dass dem Greenback das Aufwärtsmomentum zuletzt abhandenkam, wie Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt schreiben. Aus charttechnischer Sicht zeige der US-Dollar damit Respekt vor dem alten Allzeithoch vom Oktober 2002 bei 4,01 Real.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März den dritten Monat in Folge eingetrübt. Der von der Universität von Michigan erhobene Konsumklimaindex verschlechterte sich von 91,7 Punkten im Februar auf 90,0 Punkte im März, wie die Universität auf vorläufiger Basis mitteilte. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 92,2 Punkte gerechnet. Im langfristigen Vergleich bleibt die Verbraucherstimmung allerdings auf einem hohen Niveau. Der Index für die Erwartungen nahm von 81,9 auf 80,0 Punkte ab, während der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage von 106,8 auf 105,6 Punkte nachgab.
EUR/USD trifft am Tief vom 10. März 2016 bei 1,0820 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand findet sich am Hoch vom 11. Februar 2016 bei 1,1376.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Bei ihrer letzten geldpolitischen Sitzung im Januar hat die japanische Notenbank keine Ausweitung ihres Wertpapierkaufprogramms besprochen. Am 28. und 29. Januar hatte sie erstmals negative Einlagezinsen von -0,1% auf Überschussreserven von Geschäftsbanken eingeführt. Die Strafzinsen fallen nach einem gestaffelten Schema aber nur auf einen Teil der bei der Zentralbank geparkten Reserven an, um die Rentabilität der Geldhäuser zu schützen. Obwohl der Mitarbeiterstab der Bank of Japan auch Vorschläge für eine Ausweitung des Programms der quantitativen und qualitativen Lockerung ausgearbeitet hatte, wurden diese vom geldpolitischen Rat nicht diskutiert, wie das Protokoll zeigt.
EUR/JPY trifft am Tief vom 1. März 2016 bei 122,08 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 16. Februar 2016 bei 128,15 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Eine Wachstumsverlangsamung in China hat nach Einschätzung der britischen Notenbank nur geringfügige Auswirkungen auf die britische Wirtschaft. Eine Wachstumsverlangsamung von einem Prozentpunkt in der Volksrepublik reduziere das britische Bruttoinlandsprodukt um rund 0,1%, heißt es in einer Analyse im Quartalsbericht der Bank of England. Dabei werde die britische Wirtschaft vor allem durch indirekte Auswirkungen über gemeinsame Handelspartner belastet und weniger durch den direkten Handel mit China. Chinas Wirtschaft war im Jahr 2015 bereits für 17% der weltweiten Wirtschaftsaktivität und für rund ein Drittel des weltweiten Wachstums verantwortlich, so die Bank of England.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. Februar 2016 bei 0,7928 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CAD
Rückblick: Der US-Dollar zieht sich gegenüber dem kanadischen Dollar weiter zurück. Mit einem Anstieg in Richtung 1,35 CAD hatte er Ende September ein Hoch erreicht, bevor er kurzzeitig nach unten abdrehte. Nach einer Wende an der steigenden Trendlinie konnte er ab Mitte Oktober wieder zulegen. Über 1,45 CAD wurde im Januar ein Hoch ausgebildet, das von einer Tageskerze mit langem Docht geprägt war. Nach diesem Signal ging es zunächst bis auf eine Trendlinie bei 1,37 CAD abwärts. Danach wurde aber auch diese Linie gebrochen und der Kurs fiel weiter bis zuletzt unter 1,30 CAD.
Charttechnischer Ausblick: Die anhaltende Schwäche des US-Dollar hat bei 1,2832 CAD bald den Tiefpunkt vom Oktober erreicht. Damit ergibt sich ein Grund für Trader, um auf eine Wende zu spekulieren.
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