Espresso: DB Morning Daily: Fed schraubt die künftigen Zinserwartungen nach unten
FX Market Outlook
Angesichts der globalen Unsicherheiten hat die US-Notenbank ihre Geldpolitik im März nicht verändert und den Leitzins wie erwartet in der Spanne von 0,25 bis 0,50% belassen. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses schraubten zudem die künftigen Zinserwartungen nach unten und sehen den Leitzins Ende 2016 im Mittel nur noch bei 0,875%, nachdem im Dezember noch ein Anstieg auf 1,375% in Aussicht gestellt worden war. "Die Entscheidung spiegelt den Einfluss globaler Entwicklungen wider", betonte Fed-Präsidentin Yellen auf der Pressekonferenz. Eine Leitzinserhöhung im April wollte Yellen unterdessen nicht prinzipiell ausschließen. Derzeit seien jedoch nur graduelle Zinserhöhungen angemessen.
Grundsätzlich rechnet Yellen mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung in den USA und mittelfristig mit einer Rückkehr der Inflationsrate zum Fed-Ziel von 2,0%. Dies könne in zwei bis drei Jahren erreicht werden. Der Zinspfad sei unsicher und hänge von den eintreffenden Daten ab. Auf dem Arbeitsmarkt gebe es weiteren Raum für Verbesserungen. Die Lohnentwicklung weise auf eine Unterauslastung des Arbeitsmarktes hin, so Yellen weiter. Sie verwies aber auch auf die Wirkung der niedrigen Energiepreise als Stimulus für die Wirtschaft. Nach ihrer Darstellung spart der durchschnittliche US-Haushalt durch die gegenwärtigen Energiepreise möglicherweise 1.000 Dollar jährlich.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die US-Verbraucherpreise sind im Februar wieder in den negativen Bereich abgedriftet, wofür insbesondere die Ölpreise verantwortlich sind. Wie das US-Arbeitsministerium am Mittwochnachmittag bekannt gab, gingen die Verbraucherpreise wie von Analysten im Konsens erwartet im Februar um 0,2% im Monatsvergleich zurück. Im Januar waren auf dieser Basis unveränderte Preise verbucht worden. In der Kernrate (exklusive Lebensmittel und Energie) stiegen die US-Verbraucherpreise im Februar um 0,3% im Monatsvergleich. Auf Jahressicht ergibt sich Gesamtrate eine Inflationsrate von 1,0%. In der Kernrate liegt die Teuerung im Jahresvergleich bei 2,3%.
EUR/USD trifft am Tief vom 10. März 2016 bei 1,0820 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand findet sich am Hoch vom 11. Februar 2016 bei 1,1376.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat der Erwartung der meisten Experten, dass die BoJ in den nächsten zwölf Monaten weitere geldpolitische Lockerungen durchführen wird, am Mittwoch neue Nahrung gegeben. In einer Rede vor dem japanischen Parlament in Tokio stellte Kuroda eine weitere Zinssenkung in Aussicht. Theoretisch könnte der Leitzins auf -0,5% gesenkt werden, sagte Kuroda. Im Januar hatte die Notenbank den Leitzins erstmals in den negativen Bereich gesenkt. Die Politik negativer Zinsen findet innerhalb des geldpolitischen Komitees der BoJ zunehmend Unterstützung. So hat sich das Stimmverhältnis von 5:4 im Januar auf 7:2 im März verändert.
EUR/JPY trifft am Tief vom 1. März 2016 bei 122,08 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 16. Februar 2016 bei 128,15 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der britische Arbeitsmarktbericht ist überraschend positiv ausgefallen. So ist die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Februar um 18.000 zurückgegangen und damit stärker gefallen als von Analysten im Konsens mit -9.000 erwartet. Im Januar war die Zahl der Arbeitslosen mit Leistungsansprüchen um 28.400 gesunken. Die Arbeitslosenquote verharrte wie erwartet unverändert auf einem Zehnjahrestief bei 5,1%. Der Durchschnittsverdienst überraschte mit einem Anstieg um 2,1% positiv. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 2,0%, nach 1,9%.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. Februar 2016 bei 0,7928 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/SEK
Rückblick: Der Euro fällt gegenüber der Schwedischen Krone weiter. Bereits im Sommer hatte sich ein Abwärtstrend ausgebildet, der den Euro bis in den Herbst belastete. Die von den Marktteilnehmern überwiegend als enttäuschend bewerteten geldpolitischen Entscheidung der EZB führte Anfang Dezember nur kurzzeitig zu einem Anstieg. Erst ab Januar entstand eine Rally, die den Kurs der Gemeinschaftswährung bis über 9,60 SEK trieb. Ein langer Docht kündigte im Februar jedoch sofort wieder einen den Rückzug an.
Charttechnischer Ausblick: An der Lage hat sich bislang nichts geändert. Der Euro fällt gegenüber der Schwedischen Krone weiter und hat sich inzwischen bis auf 9,20 SEK vorgetastet.
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