Espresso: DB Morning Daily: USA - Lkw-Bestellungen brechen ein - Vorzeichen einer Rezession?
Brasilien verstrickt sich immer weiter in Probleme. Neben einer tiefen politischen Krise - gegen den früheren Präsidenten, Luiz Inacio Lula da Silva, wird derzeit wegen Bestechlichkeit ermittelt - kommt die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas auch ökonomisch nicht auf die Beine. Neueste Konjunkturdaten zeichnen ein trübes Bild. So wiesen die Einzelhandelsumsätze im Land zu Jahresbeginn erneut einen wesentlichen Rückgang auf und fielen im Januar um 1,5% zum Vormonat. Experten hatten nur einen halb so hohen Rückgang erwartet. Damit zeigt sich, dass die Aufhellung im Dezember nur ein Strohfeuer war und es den Konsumenten weiterhin gravierend an Kaufkraft fehlt. Angesichts der fortgesetzten Verschlechterung am heimischen Arbeitsmarkt und des schwachen Verbrauchervertrauens dürfte der Einzelhandel kurzfristig nicht wieder auf die Beine kommen. Die hohe Inflation hatte sich dagegen zuletzt etwas abgeschwächt. Im Februar erhöhten sich die Jahresrate der Verbraucherpreise um 10,4%, nach dem Höchstwert von 10,7% im Januar. Vorteilhaftere Basiseffekte bei regulierten Preisen führten zu der etwas verbesserten Rate. Tariferhöhungen, die zu Jahresbeginn in Kraft traten, fielen weniger deutlich als im Vorjahr aus. Experten erwarten, dass die Gesamtinflation während der kommenden Monate allmählich nachgibt.
FX-Quickcheck: EUR/USD
In den USA schien der Aufschwung mit Blick auf die jüngsten Wirtschaftsdaten ins Stottern zu geraten. Die Bestellungen für Lkw - ein Maß für die Erwartung weiterer Wirtschaftsbelebung - sind im Februar um 43% eingebrochen. Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung beim Absatz diesem Trend in den kommenden Monaten folgen wird. Der Absatz liegt saisonbereinigt und annualisiert derzeit nahe seiner früheren Hochpunkte im Bereich von einer halben Million. Ein Rückgang von diesem Niveau wurde in den letzten 50 Jahren in der Regel von Rezessionen begleitet.
EUR/USD trifft am Tief vom 5. Januar 2016 bei 1,0709 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand findet sich am Hoch vom 11. Februar 2016 bei 1,1376.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der BSI Manufacturing Index in Japan ist für das laufende Quartal auf -7,9 Punkte zurückgegangen und überraschte damit die Marktbeobachter zum Ende der letzten Woche. Im Vorigen Quartal hatte der Indikator noch bei +3,8 Punkten gestanden. Entsprechend hatten Volkswirte dieses Mal ebenfalls einen positiven Wert prognostiziert und mit 4,2 Punkten gerechnet. Der Index soll die aktuelle Lage von Großbetrieben im verarbeitenden Gewerbe abbilden. Diese scheint sich demnach deutlich verschlechtert zu haben.
EUR/JPY trifft am Tief vom 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 16. Februar 2016 bei 128,15 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
In Großbritannien ist die Diskussion um einen Austritt aus der EU in vollem Gang. Dies hätte großen Einfluss auf den Handel des Inselstaates. Wie am Freitag gemeldet wurde, wies die Handelsbilanz im Januar ein Defizit von 10,3 Mrd. Britischen Pfund aus. Experten hatten zwar mit diesem Wert gerechnet. Im Dezember hatte das Handelsdefizit jedoch nur 9,9 Mrd. Pfund betragen. Sollten sich durch einen EU-Austritt Handelsbarrieren aufbauen, so könnten die Ausfuhren weiter sinken und das Defizit damit noch vergrößern.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. Februar 2016 bei 0,7928 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages - USD/JPY
Rückblick: Der US-Dollar stabilisiert sich gegenüber dem Japanischen Yen weiter. Mit einem kräftigen Schub hatte er sich damit im Herbst aus einer zweimonatigen Schwächephase befreien können. Mitte Dezember unterschritt er eine Unterstützung bei 122,22 JPY und später bei 119,00 JPY und fiel bis auf 116,00 JPY, nur um danach gleich wieder bis unter 122,00 JPY zu steigen. Ab Anfang Februar war eine starke Aufwertung des Yen zu beobachten. Doch in der zweiten Monatshälfte stabilisierte sich das Wechselkursverhältnis.
Charttechnischer Ausblick: Noch befindet sich der US-Dollar gegenüber dem Japanischen Yen weiter in einer Seitwärtsbewegung zwischen 111,00 JPY und 114,50 JPY.
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