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Espresso: DB Morning Daily: Das US-Defizit steigt gewaltig an

FX Market Outlook

Die EZB hat ihre Geldpolitik gestern deutlich stärker gelockert als erwartet. Der Leitzins wurde überraschend von 0,05% auf 0,0% gesenkt. Das Volumen der Anleihekäufe wurde von 60 Mrd. auf 80 Mrd. Euro pro Monat erhöht, wobei künftig auch Unternehmensanleihen von der EZB bzw. den nationalen Notenbanken gekauft werden können. Der Einlagenzins wurde wie erwartet von -0,3% auf -0,4% reduziert, was höhere Strafzinsen für die Banken bedeutet, wenn sie Geld bei der EZB parken. Der sogenannte Spitzenrefinanzierungssatz wurde von 0,3% auf 0,25% gesenkt. Die EZB kündigte außerdem vier weitere längerfristige Refinanzierungspakete für die Banken an, mit denen die Geldhäuser sich zwischen Juni 2016 und März 2017 für jeweils vier Jahre günstig mit Zentralbankgeld versorgen können, wenn sie Kredite vergeben.

Die Eurozone stecke nicht in einer Deflation, auch wenn die Inflationsrate für einige Monate in diesem Jahr unter 0% liegen werde, so Draghi. Gegen Ende des Jahres werde die Inflationsrate vermutlich wieder steigen. Die Situation sei anders als in Japan in den 90er Jahren. Wenn die EZB in den vergangenen Jahren nicht gehandelt und sich nach den Forderungen der Kritiker gerichtet hätte, würde die Eurozone heute in einer desaströsen Deflationsspirale stecken, erklärte der EZB-Präsident. Die Zinsen dürften jedoch nicht beliebig weiter sinken, ohne negative Folgen für Banken befürchten zu müssen. Er schloss aus, dass die EZB ihr Inflationsziel von zwei Prozent aufgeben wird.

FX-Quickcheck: EUR/USD

Der amerikanische Staatshaushalt weist in der gestrigen Meldung für Februar ein erhebliches Defizit auf. Der Fehlbetrag liegt bei 192,6 Mrd. Dollar. Volkswirte hatten derweil im Konsens sogar mit einem Minus von 198,3 Mrd. Dollar gerechnet. Im Monat davor war noch ein Haushaltsüberschuss von 55,2 Mrd. Dollar entstanden. Die Daten zum Staatshaushalt unterliegen jedoch starken monatlichen Schwankungen und begrenzen daher die Möglichkeit von Aussagen zu langfristigen Trends.

EUR/USD trifft am Tief vom 5. Januar 2016 bei 1,0709 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand findet sich am Hoch vom 11. Februar 2016 bei 1,1376.

FX-Quickcheck: EUR/JPY

Die Erzeugerpreise in Japan fallen weiter. So ist der Corporate Goods Price Index (CGPI) im Februar um 0,2% im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens jedoch mit einem leicht stärkeren Preisverfall um 0,3% gerechnet, nach -1,0% im Januar. Auf Jahressicht lag der Preisrückgang im Berichtszeitraum wie von den Volkswirten erwartet bei 3,4%, nach 3,2% im Vormonat. Der CGPI ist wie der Verbrauchervertrauensindex eine Messlatte für Inflation.

EUR/JPY trifft am Tief vom 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 16. Februar 2016 bei 128,15 lokalisieren.

FX-Quickcheck: EUR/GBP

Die Hauspreise in Großbritannien sind im Februar gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Der von der ‘Royal Institution of Chartered Surveyors‘ (RICS) ermittelte britische Hauspreissaldo enttäuschte im vergangenen Monat mit einem Anstieg auf 50%. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs auf 52% gerechnet, nach 48% im Januar (revidiert von 49%). Der Saldo zu den Preisaussichten auf Sicht von drei Monaten fiel auf 21%. Im Januar hatte er 33% betragen, im Dezember 44%. Auf Sicht von fünf Jahren rechnen die Umfrageteilnehmer jedoch mit weiteren dramatischen Preissteigerungen um 25%.

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. Februar 2016 bei 0,7928 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CHF

Rückblick: Der US-Dollar ist gegenüber dem Schweizer Franken eingebrochen. Nach einem Test der Unterstützung bei 0,95 CHF hatte er Ende Oktober zunächst sein altes Hoch bei 0,99 CHF überflügelt und danach problemlos die Paritätsgrenze bis über 1,03 CHF überwunden. Eine deutliche Korrektur ab Anfang Dezember konnte erst im Bereich von 0,98 CHF gestoppt und umgekehrt werden. Danach wiederholte sich die Bewegung bis über 1,02 CHF. Im Februar hatten die Anleger den Schweizer Franken als sicheren Hafen entdeckt, was das Verhältnis im Währungspaar zuungunsten des US-Dollar veränderte. Danach fand der US-Dollar bei 0,97 CHF Halt.

Charttechnischer Ausblick: Nach Erreichen der Paritätsschwelle kündigten lange Dochte eine Wende an, die sich in dieser Woche prompt vollzog. Der Franken ist damit erneut gestärkt worden.

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