Espresso: DB Morning Daily: Die Optionen der EZB
Der Kurs des Euro dürfte von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank abhängen, die heute getroffen werden. Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi bereits entsprechende Andeutungen gemacht hat, rechnet der Markt inzwischen fest mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik beim Zinsentscheid. Die EZB hat dabei mehrere Optionen. Das monatliche Volumen der Wertpapierkäufe im Rahmen des QE-Programms dürfte erhöht werden. Bisher wurden Wertpapiere (insbesondere Staatsanleihen) im Volumen von 60 Mrd. Euro pro Monat gekauft. Dieses Volumen könnte auf 70, 80 oder gar 90 Mrd. Euro angehoben werden. Die Laufzeit des QE-Programms könnte zudem erneut verlängert werden.
Der Einlagesatz könnte weiter in den negativen Bereich gesenkt werden. Das bedeutet, dass die Banken höhere Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Der Einlagesatz liegt aktuell bei -0,3%. Um die Rentabilität der Banken zu schützen, könnte für den Einlagesatz ein gestaffeltes Zinsregime eingeführt werden. Banken müssten dann nicht mehr für alle Überschussreserven Strafzinsen bezahlen, sondern nur für einen gewissen Teil. Das Universum der Wertpapiere, die im Rahmen des QE-Programms gekauft werden dürfen, könnte zudem ausgeweitet werden. Denkbar ist beispielsweise, dass auch Unternehmensanleihen oder verbriefte Kreditpakete von Banken im Rahmen des QE-Programms erworben werden.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die US-Hypothekenanträge sind in der vergangenen Woche gestiegen. Wie die Mortgage Bankers Association of America (MBA) am Mittwoch meldete, lag der Anstieg in der Woche bis zum 4. März 2016 bei 0,2% im Wochenvergleich. In der Vorwoche war auf dieser Basis ein Rückgang um 4,8% gemeldet worden. Die Anträge für Refinanzierungen sanken in der Berichtswoche um 2,3%, während die Anträge für neue Immobilienkredite um 4,2% zulegten. Die wöchentlich von der MBA erhobenen Daten geben einen Hinweis auf die Entwicklung des Immobilienmarktes. Befragt werden Sparkassen sowie Hypotheken- und Geschäftsbanken.
EUR/USD trifft am Tief vom 5. Januar 2016 bei 1,0709 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand findet sich am Hoch vom 11. Februar 2016 bei 1,1376.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Werkzeugmaschinenaufträge in Japan sind im Februar im Jahresvergleich weiterhin deutlich gesunken. Wie die ‘Japan Machine Tool Builders' Association‘ (JMTBA) am Mittwoch mitteilte, gingen die Werkzeugmaschinenaufträge auf Jahressicht um 22,6% zurück, nach -17,2% im Januar. Die japanische Geldmenge M2 ist im Februar hingegen um 3,1% im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 3,2% gerechnet, nach einem Anstieg um 2,7% im Januar.
EUR/JPY trifft am Tief vom 25. Februar 2013 bei 118,75 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 16. Februar 2016 bei 128,15 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Jüngste Daten aus der britischen Industrie sind besser ausgefallen als erwartet. So ist die Erzeugung im produzierenden Gewerbe Großbritanniens im Januar gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen. Wie die britische Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte, kletterte die Produktion auf Monatssicht um 0,7%. Analysten hatten im Konsens lediglich einen Zuwachs um 0,2% erwartet, nach einem Rückgang um 0,3% im Vormonat Dezember. Auf Jahressicht ergibt sich wie erwartet und wie im Vormonat auch ein Plus von 0,2%. Die britische Industrieproduktion sank im Januar auf Jahressicht um 0,1%. Erwartet worden war hier ein Rückgang um 0,7%, nach -1,7% im Dezember.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. Februar 2016 bei 0,7928 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. Januar 2016 bei 0,7523.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CAD
Rückblick: Der US-Dollar fällt gegenüber dem kanadischen Dollar weiter. Mit einem Anstieg in Richtung 1,35 CAD hatte er Ende September ein Hoch erreicht, bevor er nach unten abdrehte. Nach einer Wende an der steigenden Trendlinie konnte er Mitte Oktober wieder zulegen. Nach einem zunächst zögerlichen Anstieg gab der US-Dollar im Dezember dann richtig Gas. Über 1,45 CAD wurde im Januar ein Hoch ausgebildet, das von einer Tageskerze mit langem Docht geprägt war. Nach diesem Signal ging es zunächst bis auf eine Trendlinie bei 1,37 CAD abwärts. Danach wurde aber auch diese Linie gebrochen.
Charttechnischer Ausblick: Mit einem Rückgang bis auf 1,3250 CAD hat der US-Dollar inzwischen das Niveau seiner Notierungen vom November letzten Jahres erreicht.
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