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Holger Scholze: DAX: es geht voran – Bullen übernehmen das Zepter

RWE streicht Dividende und verprellt Anleger

Auch heute steht der Ölpreis wieder im Fokus des Anlegerinteresses. Jetzt hat sich OPEC Mitglied Iran geäußert und die Vorschläge nach einfrieren oder gar Drosselung der Förderquoten ins Reich der Fabel verwiesen: Iran will möglichst schnell auf die Quoten kommen, die vor dem Embargo gegolten hatten. Alles andere wäre unlogisch, so der iranische Vertreter. 
Heute Nachmittag kommen wichtige US Konjunkturdaten zur Industrieproduktion. Außerdem veröffentlicht die Fed das Protokoll der jüngsten Sitzung. 
Die Vorgaben sind uneinheitlich: Dow Jones und Nasdaq kletterten deutlich, die Börse in Tokio allerdings gibt 1,4 Prozent nach. Der Dax indes startete bereits freundlich und legte weiter zu. Am Vormittag schaute er sogar über 9.300 Punkte. Händler vermuten ein Short Squeeze.

RWE kappt Dividende
RWE kappt die Dividende von 1 Euro auf nur noch 13 Cent je Vorzugsaktie. Stammaktien gehen vollkommen leer aus. RWE Aktien verlieren in der Spitze 15 Prozent. RWE hat aufgrund milliardenschwerer Wertberichtigungen einen Nettoverlust verbucht. RWE schreibt 2,1 Mrd Euro ab und rutscht dadurch 200 Millionen Euro ins Minus. Für 2016 kündigte der Vorstand einen weiteren Ergebnisrückgang an.

Beiersdorf steigert Gewinn
Beiersdorf verdient prächtig, hält die Aktionäre allerdings an der kurzen Leine. Der Reingewinn kletterte um 15 Prozent auf 671 Millionen Euro. Gut lief es in der Kosmetiksparte in Südamerika und Osteuropa. Und nach dem Willen von CEO Stefan Heidenreich sollte es auch im Jahr 2016 so erfolgreich weitergehen. Allerdings wird die Dividende nicht steigen. Aktionäre bekommen wie im Vorjahr 70 Cent. 

Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe
Die Staatsanwaltschaft Mailand will angeblich mehrere Manager der Deutschen Bank und der Krisenbank Monte die Paschi wegen illegaler Finanzgeschäfte vor Gericht bringen. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit Derivate-Geschäften von Monte die Paschi um Verluste zu verschleiern.
Außerdem wird heute der Prozess fortgesetzt gegen Deutsche Bank Co-Chef Fitschen, seine Vorgänger Ackermann und Breuer sowie zwei weitere Ex-Vorstände. Vorwurf lautet Prozessbetrug.

BASF verkauft Industrielacke
Der Chemieriese BASF verkauft sein Geschäft mit Industrielacken für 475 Millionen Euro an Akzo Nobel. Das Geschäft beinhaltet Technologien, Patente und Marke sowie zwei Werke in England und Südafrika. Der Deal soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. BASF macht mit Industrielacken einen Umsatz von 300 Millionen Euro und will sich künftig stärker konzentrieren auf das Kerngeschäft mit Lacken für die Autoindustrie

Kuka profitiert vom Automationstrend
Roboterbauer Kuka hat deutlich mehr in genommen. Der Umsatz kletterte vor allem durch den Kauf der Schweizer Swisslog um über 40 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn klettert um mehr als 50 Millionen Euro auf 194 Millionen. Nach wie vor profitiert Kuka von den Aufträgen der internationalen Autobauer. . 

Norma profitiert von Übernahmen
Für den Autozulieferer Norma machen sich Zukäufe in den USA bezahlt. Durch die Übernahmen von NDS und Five Star Clamps klettert der Umsatz um gut 30 Prozent auf 890 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn klettert ebenfalls um 30 Prozent auf 156 Millionen Euro.

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Euwax Sentiment

Das Stimmungsbarometer an der Börse zeigt, dass die Derivateanleger sehr schnell auf den Kursanstieg im Dax regiert haben und sich von Calls getrennt haben. Mit dem weiteren Anstieg in Richtung 9.270 kamen einige Derivate Bullen wieder zurück, ließen sich aber sogleich wieder zu Gewinnmitnahmen hinreißen. Das Gros der Anleger lauert auf der Unterseite auf wieder fallende Notierungen.

TRENDS IM HANDEL

Anleger folgen heute der Empfehlung eines Börsenbriefs und setzten mit Knock-out-Calls auf die Erholung des Ölpreises.

Gewinn gesteigert – Dividende bleibt aus: Bei Beiersdorf ist die überwiegende Zahl der Derivateanleger offensichtlich der Meinung, dass die Kursschwäche heute nur vorübergehend ist und setzen mit Knock-out-Calls auf die Erholung.

Am Morgen griffen Derivateanleger bei Put-Optionsscheinen auf RWE beherzt zu. Die Aktie hatte in der Spitze 15 Prozent verloren. Hier trennten sich Anleger wieder von den Puts und sicherten so Gewinne.

Börse Stuttgart TV

Seit Jahresbeginn sind zahlreiche europäische Banktitel massiv unter die Räder gekommen. Konjunktursorgen, nachlassende Erträge und mitunter mäßige Zukunftsaussichten haben die Branche zuletzt schwer getroffen. Allein die Aktien der Deutschen Bank gaben seit Jahresbeginn zwischenzeitlich um mehr als 40 Prozent nach. 
Bianca Becker, Rentenhändlerin der Börse Stuttgart, im Gespräch über die zunehmende Nervosität der Anleger, dem eventuellen Rückkaufprogramm der Deutschen Bank und den Bund-Future bei Börse Stuttgart TV.