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voestalpine und OMV blasen zum Marsch - Ölpreisanstieg lässt die Kurse in Wien klettern

Nach den jüngsten drastischen Kursverlusten startet der heimische Leitindex damit einen Erholungsversuch. Das europäische Börsenumfeld präsentierte sich am Vormittag ebenfalls freundlich. Unterstützend wirkte, dass die Talfahrt der Ölpreise vorerst gestoppt ist. Zu Wochenschluss stiegen sie spürbar an, nachdem das "Wall Street Journal" berichtet hatte, dass die OPEC zu einer Zusammenarbeit zur abgestimmten Kürzung der Förderung bereit sei. Brent stieg um knapp acht Prozent.

Die Datenlage zeigte sich gemischt. In der Eurozone ist die Produktion im verarbeitenden Gewerbe im Dezember überraschend um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Am Markt war ein leichter Anstieg erwartet worden. Dagegen ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum im vierten Quartal wie von Analysten prognostiziert um 0,3 Prozent gestiegen. Weiters sind die US-Einzelhändler mit leichten Umsatzgewinnen ins Jahr gestartet. Die Einnahmen stiegen im Jänner um 0,2 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Wachstum von 0,2 Prozent im Dezember.

Unter den Einzelwerten legte voestalpine 11,42 Prozent zu. Die EU hat neue Strafzölle für bestimmte Stahlsorten aus Russland und China beschlossen. Die Maßnahmen sollen verhindern, dass die genannten Staaten Stahl in der EU unter dem Marktpreis verkaufen und werden bereits am Samstag in Kraft treten - siehe related stories Gute Nachrichten für die voestalpine gab es außerdem von Analystenseite: Exane BNP Paribas ging von Neutral auf Outperform, Steubing bleibt beim Buy, Berenberg ein Upgrade von Hold auf Buy und die Raiffeisen Centrobank bleibt beim Buy.

Ebenfalls klar klar fester tendierte die OMV. Der Konzern will seine vor fünf Jahren mehrheitlich erworbene türkische Tankstellen-Kette Petrol Ofisi nun wieder loswerden. Verkauft werden sollen bis zu 100 Prozent der Anteile, derzeit läuft ein Verfahren zur Auswahl eines Beraters für den Verkaufsprozess - siehe related stories.

Auch fester die Telekom Austria, die um 1,82 Prozent auf 4,915 Euro stieg. Die UBS hat das Kursziel von 5,90 auf 5,20 Euro gekürzt. Die Empfehlung Neutral bleibt.

conwert war hingegen unter den ATX-Schlusslichtern zu finden. Die Anleger dürften den neu aufgeflammten Machtkampf um den Immobilienkonzern nicht goutieren. Am Vortag hatte die deutsche Adler Real Estate AG als größter Einzelaktionär die Abwahl von drei der vier amtierenden Verwaltungsräte verlangt. Diese haben nun die übrigen Aktionäre aufgerufen, eine Kontrollübernahme durch Adler abzuwehren - siehe related stories.

Angetrieben von einem kräftigen Wachstum im Privatkundengeschäft hat die Commerzbank erstmals seit fünf Jahren wieder einen Milliardengewinn erzielt und vervierfachte seinen Überschuss 2015 auf 1,06 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen mit der ersten Dividende seit der Finanzkrise daran beteiligt werden. Die Aktien sprangen zweistellig nach oben - und waren damit natürlich mit ein Stimmungsaufheller für die Branchenkollegen. Auch Erste Group und Raiffeisen Bank International beendeten den Tag jeweils klar im Plus.