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Analysten sehen Börsen weiter in schwerer See - fällt der DAX weitere zehn Prozent?
Am Aschermittwoch ist zum Leidwesen der Karnevalisten alles vorbei. So mancher Anleger dürfte dagegen froh sein, wenn dann auch die Talfahrt an den Aktienmärkten vorbei wäre. Nach Einschätzung von Analysten ist es allerdings noch nicht so weit. An den Börsen dominiere weiterhin die Angst vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft und einem weiteren Ölpreisverfall.
Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets, hält daher einen Rückgang des Dax in den kommenden Wochen auf bis zu 8300 Punkte für möglich. Am Freitag schloss der deutsche Leitindex 1,1 Prozent schwächer bei 9286,23 Punkten und lag damit so niedrig wie seit Ende 2014 nicht mehr.
Gefahr droht den Aktienbörsen vor allem vom Ölmarkt. Der Preis für die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee stieg zwar in den vergangenen Wochen auf zuletzt rund 34 Dollar je Barrel (159 Liter). Grund waren Spekulationen auf geringere Fördermengen. Diese Hoffnungen könnten sich jedoch schnell als trügerisch erweisen, warnte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Außerdem würden das US-Energieministerium und die Internationale Energieagentur am Dienstag voraussichtlich ihre Nachfrageprognosen senken. Dies dürfte Experten zufolge die Spekulationen auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft verschärfen. "Bislang war man davon ausgegangen, dass sich die US-Konjunktur in einem Aufschwung befindet, wenngleich in einem schwachen", betonte CMC-Experte Stanzl. "Nun macht sich die Angst breit, dass die US-Wirtschaft bereits schrumpft." Hinweise auf die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft bieten in der neuen Woche die Einzelhandelsumsätze und das von der Universität von Michigan ermittelte Barometer für die Stimmung der Verbraucher. Denn der private Konsum gilt als Hauptstütze der US-Konjunktur.
Aus China sind zunächst keine neuen Hiobsbotschaften zu erwarten. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen bleiben wegen der Feiern zum chinesischen Neujahr die gesamte Woche geschlossen.
Investoren warten außerdem gespannt auf die halbjährliche Anhörung der US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress am Mittwoch und Donnerstag. Sie hoffen auf Signale, dass die Fed sich in der aktuell schwierigen Gemengelage mit weiteren Zinserhöhungen zurückhält. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung im März sehen sie bei gerade einmal acht Prozent. Selbst für Februar 2017 liegt die Quote derzeit bei lediglich 31 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Marktexperten ihre Geldpolitik weiter lockern.
Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Vonovia. Bis einschließlich Dienstag können die Eigner von Deutsche Wohnen entscheiden, ob sie ihre Aktien an den Rivalen verkaufen. Bleibt die Annahmequote unter 44 Prozent, könnte der mit einem Gesamtvolumen von 14 Milliarden Euro größte Deal in der deutschen Immobilienbranche platzen.
Gleichzeitig nimmt die Bilanzsaison Fahrt auf. Unter anderem legen die beiden Stahlkonzerne voestalpine (Mittwoch) und ThyssenKrupp (Freitag) Geschäftszahlen vor. Zum Abschluss der neuen Börsenwoche öffnet die Commerzbank ihre Bücher. Einen Tag vor der voestalpine gibt's Zahlen der Telekom Austria, am Donnerstag berichtet der Flughafen Wien über sein Verkehrsergebnis im Jänner.
Am Faschingsdienstag debütiert nach einigen Anlauf-Schwierigkeiten Brain - der erste Börsengang des Jahres. Die hessische Biotechfirma verkaufte Investoren 3,61 Millionen Aktien zu je neun Euro und damit am unteren Ende der Angebotsspanne.
Auch an der Wall Street stehen weitere Quartalsberichte an. Anleger schauen mit Spannung darauf, wie sich der Trend zu gesünderer Nahrung auf die Geschäfte der Süßgetränkekonzerne Coca-Cola (Dienstag) und PepsiCo (Donnerstag) auswirkt.
(Reuters/ag)
Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets, hält daher einen Rückgang des Dax in den kommenden Wochen auf bis zu 8300 Punkte für möglich. Am Freitag schloss der deutsche Leitindex 1,1 Prozent schwächer bei 9286,23 Punkten und lag damit so niedrig wie seit Ende 2014 nicht mehr.
Gefahr droht den Aktienbörsen vor allem vom Ölmarkt. Der Preis für die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee stieg zwar in den vergangenen Wochen auf zuletzt rund 34 Dollar je Barrel (159 Liter). Grund waren Spekulationen auf geringere Fördermengen. Diese Hoffnungen könnten sich jedoch schnell als trügerisch erweisen, warnte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Außerdem würden das US-Energieministerium und die Internationale Energieagentur am Dienstag voraussichtlich ihre Nachfrageprognosen senken. Dies dürfte Experten zufolge die Spekulationen auf eine Abkühlung der Weltwirtschaft verschärfen. "Bislang war man davon ausgegangen, dass sich die US-Konjunktur in einem Aufschwung befindet, wenngleich in einem schwachen", betonte CMC-Experte Stanzl. "Nun macht sich die Angst breit, dass die US-Wirtschaft bereits schrumpft." Hinweise auf die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft bieten in der neuen Woche die Einzelhandelsumsätze und das von der Universität von Michigan ermittelte Barometer für die Stimmung der Verbraucher. Denn der private Konsum gilt als Hauptstütze der US-Konjunktur.
Aus China sind zunächst keine neuen Hiobsbotschaften zu erwarten. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen bleiben wegen der Feiern zum chinesischen Neujahr die gesamte Woche geschlossen.
Investoren warten außerdem gespannt auf die halbjährliche Anhörung der US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress am Mittwoch und Donnerstag. Sie hoffen auf Signale, dass die Fed sich in der aktuell schwierigen Gemengelage mit weiteren Zinserhöhungen zurückhält. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung im März sehen sie bei gerade einmal acht Prozent. Selbst für Februar 2017 liegt die Quote derzeit bei lediglich 31 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Marktexperten ihre Geldpolitik weiter lockern.
Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Vonovia. Bis einschließlich Dienstag können die Eigner von Deutsche Wohnen entscheiden, ob sie ihre Aktien an den Rivalen verkaufen. Bleibt die Annahmequote unter 44 Prozent, könnte der mit einem Gesamtvolumen von 14 Milliarden Euro größte Deal in der deutschen Immobilienbranche platzen.
Gleichzeitig nimmt die Bilanzsaison Fahrt auf. Unter anderem legen die beiden Stahlkonzerne voestalpine (Mittwoch) und ThyssenKrupp (Freitag) Geschäftszahlen vor. Zum Abschluss der neuen Börsenwoche öffnet die Commerzbank ihre Bücher. Einen Tag vor der voestalpine gibt's Zahlen der Telekom Austria, am Donnerstag berichtet der Flughafen Wien über sein Verkehrsergebnis im Jänner.
Am Faschingsdienstag debütiert nach einigen Anlauf-Schwierigkeiten Brain - der erste Börsengang des Jahres. Die hessische Biotechfirma verkaufte Investoren 3,61 Millionen Aktien zu je neun Euro und damit am unteren Ende der Angebotsspanne.
Auch an der Wall Street stehen weitere Quartalsberichte an. Anleger schauen mit Spannung darauf, wie sich der Trend zu gesünderer Nahrung auf die Geschäfte der Süßgetränkekonzerne Coca-Cola (Dienstag) und PepsiCo (Donnerstag) auswirkt.
(Reuters/ag)