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Selbst mit steigendem Öl geht's an den Börsen runter - nur nicht mit den 'Öl-Werten'

In einem schwachen europäischen Börsenumfeld tauchte im Verlauf auch der ATX ins Minus ab. Auf die Stimmung drückten etwa die jüngsten Kommentare der US-Notenbank. Fed-Chefin Janet Yellen hatte vor allem die Risiken für die Wirtschaft durch die Turbulenzen an Chinas Börsen und am Ölmarkt hervorgehoben. Schwache Quartalszahlen dies- und jenseits des Atlantiks (Ebay, Deutsche Bank ...) sorgten zusätzlich für angespannte Gesichter. Ein stark steigender Ölpreis begrenzte jedoch die Kursverluste. Genährt wurden der Pessimismus durch schwache Industriedaten: Im Dezember brachen die Auftragseingänge in den USA mit 5,1 Prozent deutlich stärker ein als erwartet (0,6 Prozent). Dafür fielen am Arbeitsmarkt die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 278.000 besser aus als die erwarteten 282.000 Neuanträge.

Von den erholten Rohölpreisen profitierten in Wien natürlich unsere Ölwerte. SBO gewann deutliche 6,51 Prozent. OMV legte um 1,64 Prozent zu - Frankfurt-Legionär CAT oil kam auf 1,31 Prozent. Spekulationen auf eine Drosselung der Fördermengen trieben den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee legte um bis zu 5,4 Prozent auf 34,90 Dollar je Barrel (159 Liter) zu. Laut dem russischen Energieminister hat Saudi-Arabien Produktionskürzungen vorgeschlagen.

Wenn's dem Öl besser geht liegt der Verdacht nahe, dass dies auch für den Rubel gilt. Und wirklich. Und dann auch für Immofinanz und Raiffeisen Bank International? Immofinanz ja mit 1,65 Prozent, Raiffeisen hingegen verlor 2,86 Prozent. Hier kam europaweit eine schwache Branchenstimmung hinzu (Milliardenverlust der Deutschen Bank, die unter Verkaufsdruck stehenden italienischen Banken). Erste Group verlor auch.

AT&S verlor nach Quartalszahlen leicht - siehe related stories. Der Leiterplattenhersteller hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 den Konzerngewinn um 20 Prozent auf 60,2 Mio. Euro gesteigert.

Uniqa gab 0,16 Prozent auf 5,671 Euro ab. Die Berenberg Bank revidierte das Kursziel für den Versicherer von 9,87 auf 7,56 Euro. Die Empfehlung lautet weiter auf Kaufen.

Valneva kam bei schwachen Umsätzen um 6.76 Prozent zurück, nachdem die Aktie der Biotechfirma am Vortag um mehr als 17 Prozent hochgesprungen war.

(red/ag)