Espresso: DB Morning Daily: S&P sorgt sich um China
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht große Gefahren für das chinesische Finanzsystem. "Ein Einbruch wichtiger Vermögenswerte in China könnte die Wirtschaft und den Finanzsektor destabilisieren, wenn keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen werden, um das Vertrauen der Investoren zu erhalten", heißt es in einem letzte Woche veröffentlichten Bericht. S&P sieht etwa das Risiko zunehmender Unternehmensinsolvenzen und schlechterer Kreditbedingungen, was den Wirtschaftskreislauf weiter beeinträchtigen könnte. Außerdem müsse die Regierung aufpassen, dass sie mit ihren Wirtschaftsreformen nicht über das Ziel hinausschieße und Investorenvertrauen zerstöre. Die von Peking festgesetzten Regulierungen könnten die Renditen von Industrie und Bankensektor beeinträchtigen.
Sollte das Vertrauen in die Immobilien- und Anleihemärkte beschädigt werden, würden die Risiken für die Finanzbranche in besonderem Maße erhöht, heißt es in dem Bericht weiter. Die Regierung verfolge einen "Trial-and-Error"-Ansatz. Wenn etwas nicht zu funktionieren scheine, könne die Führung die Maßnahmen einfach wieder rückgängig machen. Auch das berge das Risiko großer wirtschaftlicher und politischer Folgekosten für die Finanzbranche. Nahezu täglich gelobt die chinesische Führung, das Wirtschaftsmodell umzubauen. Künftig soll eine modernere Dienstleistungsökonomie wettbewerbsfähigere Produkte herstellen, die eine höhere Wertschöpfung ermöglichen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Januar stärker aufgehellt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Datendienstleisters Markit Economics erhöhte sich nach vorläufigen Angaben auf 52,7 Punkte, von 51,2 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 51,7 Punkte gerechnet. Im Dezember war noch der tiefste Stand seit 38 Monaten erreicht worden. Ein Indexstand von mehr als 50 Punkten deutet auf Expansion in der US-Industrie hin. Auf die nächste markante Unterstützung trifft das Währungspaar EUR/USD am Tief vom 5. Januar 2016 bei 1,0709. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 15. Dezember 2015 bei 1,1060.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanische Notenbank dürfte nach Einschätzung ihres Gouverneurs Haruhiko Kuroda ihr Inflationsziel von zwei Prozent auf absehbare Zeit erreichen. Es könnte im zweiten Halbjahr des Fiskaljahres 2016 (Ende 2016 bis Anfang 2017) oder abhängig von der Ölpreisentwicklung auch früher angesteuert werden, sagte Kuroda auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Kerninflationsrate betrage ohne Berücksichtigung der Ölpreise in den Industrienationen aktuell 1,0 bis 1,5%. Man beobachte die weltweite Situation genau. In China sei keine harte Landung zu erwarten. Die Bank of Japan könne bei Bedarf ihr Programm der "quantitativen und qualitativen Lockerung" (QQE) ausweiten.
EUR/JPY trifft am Tief vom 14. April 2015 bei 126,05 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste markante Widerstand lässt sich am Hoch vom 4. Dezember 2015 bei 134,59 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der Einzelhandelsumsatz in Großbritannien hat sich im Dezember schwächer entwickelt als erwartet. Gegenüber dem Vormonat wurde ein preisbereinigter Rückgang um 1,0% verzeichnet, wie das Office for National Statistics mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Minus 0,1% gerechnet. Im November war der Einzelhandelsumsatz noch kräftig angestiegen. Allerdings wurde das Plus von 1,7 auf 1,3% nach unten revidiert. Ohne Preisbereinigung ging der Einzelhandelsumsatz im Dezember um 1,4% zurück.
EUR/GBP sieht sich am Tief vom 5. Januar 2016 bei 0,7310 der nächsten wichtigen Unterstützung gegenüber. Der nächste markante Widerstand liegt am Hoch vom 6. Januar 2015 bei 0,7874.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY
Rückblick: Der US-Dollar erholt sich gegenüber dem Japanischen Yen. Nach einem Anstieg bis über 125,00 JPY war es im Sommer zu einer deutlichen Korrektur gekommen. Erst im Oktober konnte der US-Dollar die Schwelle von 121,00 JPY wieder überwinden. Mit einem kräftigen Schub befreite er sich aus der zweimonatigen Schwächephase. Im Bereich von 123,00 JPY startete danach eine Seitwärtsbewegung. Mitte Dezember hat der Dollar eine Unterstützung bei 122,22 JPY und später bei 119,00 JPY unterschritten und fiel danach bis auf 116,00 JPY.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen zeichnet sich eine Wende ab, die die Notierungen wieder bis unter 119,0 JPY hat steigen lassen.
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