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US-Börsen - Steigende Ölpreise und gute Daten stützen
Steigende Rohölpreise sowie gute US-Importdaten haben am Donnerstag für starke Kursgewinne an den US-Börsen gesorgt. Die Konjunktursorgen rückten indessen etwas in den Hintergrund.
Der Dow Jones zog um 227,64 Einheiten oder 1,41 Prozent auf 16.379,05 Zähler an. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index gewann 31,56 Punkte (plus 1,67 Prozent) auf 1.921,84 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index legte 88,94 Einheiten oder 1,97 Prozent auf 4.615,00 Zähler zu.
In den USA sind die Preise für eingeführte Güter im Dezember etwas schwächer gesunken als erwartet. Die Importpreise gaben im Monatsvergleich um 1,2 Prozent nach. Indessen sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend um 7.000 auf 284.000 gestiegen.
Aufmerksamkeit erhielten zudem die Aussagen des US-Notenbankers James Bullard. Der Chef der regionalen Fed von St. Louis sprach die zuletzt gefallenen Inflationserwartungen an. Wenngleich diese Entwicklung vor allem auf die stark gefallenen Ölpreise zurückzuführen sei, sei sie dennoch "besorgniserregend", sagte Bullard. Zuvor hatten bereits mehrere andere Notenbanker erklärt, dass für sie die Entwicklung der Teuerung zentral für den weiteren geldpolitischen Kurs ist.
An die Spitze des Dow Jones setzten sich Ölwerte. Chevron zogen um klare 5,09 Prozent an und waren damit stärkster Wert im Dow, ExxonMobil legten ebenfalls um deutliche 4,59 Prozent zu. Bei Öldienstleistern gab es sogar satte Kurssprünge zu sehen: Der Erdgasproduzent und Pipeline-Betreiber Williams Companies sprang um mehr als 34 Prozent nach oben. Die beiden Rohölpreise Brent und WTI verzeichneten zuletzt ein Plus von jeweils mehr als zwei Prozent.
Erfreuliche Zahlen von JPMorgan konnten die Stimmung der Anleger ebenfalls heben. Die US-Großbank hat das vergangene Jahr überraschend stark abgeschlossen. Unterm Strich steigerte das Institut im Schlussquartal seinen Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 5,4 Mrd. US-Dollar. Das lag vor allem an gesunkenen Kosten. Die Einnahmen blieben mit 23,7 Mrd. Dollar stabil. Die Papiere schlossen um 1,50 Prozent fester.
GoPro brachen dagegen um 14,58 Prozent ein. Das Unternehmen hat ein schwaches Quartal hinter sich und kündigte daraufhin einen deutlichen Stellenabbau an. GoPro hatte am Mittwochabend überraschend Umsatzzahlen für das Weihnachtsquartal bekanntgegeben und deutlich die Erwartungen der Börsianer verfehlt. Die Firma aus Kalifornien rechnet mit Erlösen von 435 Mio. Dollar. Analysten hatten über 500 Mio. Dollar erwartet.
Best Buy legte ebenfalls Umsatzzahlen vor: Die Elektromarkt-Kette meldete einen Umsatzrückgang während des Weihnachtsgeschäfts, im vierten Quartal rechnet sie mit einem größeren Umsatzrückgang als bisher. Die Anleger reagierten enttäuscht, die Aktie rutschte um 9,67 Prozent ab.
Weiters gerieten Fiat Chrysler in den Blick, nachdem das Branchenblatt "Automotive News" berichtet hatte, dass zwei Vertragshändler den Autobauer in Chicago verklagt hätten. Fiat Chrysler werde unter anderem vorgeworfen, Händlern hohe Geldsume Geldsummen geboten zu haben, um Verkaufsergebnisse zu schönen, schrieb das Blatt unter Berufung auf die Klageschrift. Fiat Chrysler (FCA) hat die Klage jedoch als gegenstandslos zurückgewiesen. "Die Firma glaubt, dass der Vorwurf unbegründet ist", erklärte FCA in Mailand. Die Aktie schloss um 4,20 Prozent schwächer.
Nach Börsenschluss wird Intel seine Bilanz vorlegen. Zuletzt tendierten die Aktien des Chipherstellers um 2,60 Prozent fester.
(Forts.) bel
ISIN US78378X1072 US6311011026 US2605661048
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