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US-Börsen - Wall Street trotzt fallenden Ölpreisen


Die New Yorker Aktienbörsen haben am Dienstag höher geschlossen, nachdem sie die fortgesetzte Talfahrt der Ölpreise zwischenzeitlich ins Minus gedrückt hatte. Der Dow Jones stieg um 117,65 Einheiten oder 0,72 Prozent auf 16.516,22 Zähler.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index gewann 15,01 Punkte (plus 0,78 Prozent) auf 1.938,68 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index legte 47,93 Einheiten oder 1,03 Prozent auf 4.685,92 Zähler zu.

Dabei erlebten die Indizes in New York eine Berg- und Talfahrt, zur Eröffnung zogen sie erst noch deutlich ins Plus. Doch dann rutschte der Ölpreis, der sich zuvor noch leicht stabilisiert gezeigt hatte, tief in die Verlustzone. Die Wall Street folgte dem fallenden Ölpreis alsbald ins Minus. Der Preis für die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) war erstmals seit Dezember 2003 unter die Marke von 30 Dollar getaucht.

Verantwortlich dafür machten Händler unter anderem Aussagen des Energieministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate. Dieses habe befunden, dass die Preisdumping-Strategie des Ölkartells OPEC mittels einer Angebotsflut "funktioniere", wie CNBC berichtete. Zuvor hatten noch Gerüchte die Ölpreise unterstützt, dass die OPEC-Mitglieder wegen des rapiden Preisverfalls ein Notfall-Treffen einberufen wollen.

Dennoch konnten die Ölpreise ihre Verluste bis zum Sitzungsende in New York eingrenzen und der WTI-Preis wieder klar über die 30-Dollar-Marke steigen. Infolge minimierte auch der Energiesektor an der Wall Street seine Verlaufsverluste von über 1,5 Prozent klar, die Branche verlor in einem Sektorvergleich schlussendlich 0,22 Prozent.

Herb erwischte es die Aktien des Aluminium-Konzerns Alcoa, sie brachen nach Zahlen um knapp 9 Prozent auf 7,28 Dollar ein. Am Vortag hatte Alcoa nachbörslich mit seinen Schlussquartals-Zahlen die US-Berichtssaison eröffnen - und enttäuscht. Im vierten Quartal fuhr der Konzern einen Verlust von 500 Mio. Dollar ein. Der Umsatz sackte wegen der niedrigen Alu-Preise um mehr als ein Sechstel auf 5,25 Mrd. Dollar ab. Da Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird, gelten die Alcoa-Zahlen als richtungsweisend für die anlaufende Bilanzberichterstattung großer US-Konzerne.

Gesucht waren hingegen nach einer Analystenempfehlung Apple-Aktien und stiegen an der Nasdaq um 1,45 Prozent auf 99,96 Dollar. Analyst Wamsi Mohan von der Investmentbank Merrill Lynch hat die Aktie des iPhone-Herstellers nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung von "Neutral" auf "Buy" hinaufgestuft. Die Befürchtungen über schwächelnde iPhone-Verkäufe seien mittlerweile im Aktienkurs eingepreist, schrieb er.

Die angelaufene Berichtssaison dürfte die US-Börsen in den kommenden Wochen weiter auf Trab halten. In der laufenden Woche folgen etwa Bilanzvorlagen der Großbanken JPMorgan und Citigroup sowie des Chipherstellers Intel.

(Forts.) emu

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