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Oberbank bald im ATX?

Strebt die Linzer Oberbank im Jahr ihres 30jährigen Börsejubiläums nach Höherem? Zweimal hat die börsennotierte Bank im Jahr 2015 ihr Aktienkapital erhöht. Einmal im April und einmal im September. Das brachte in Summe 165 Mio. Euro an frischem Eigenkapital. Mit 1,69 Milliarden Euro Marktkapitalisierung ist die Oberbank jetzt unter den 20 wertvollsten Unternehmen an Wiener Börse. Vor zehn Jahren war es in etwa halb so viel. Vom Marktwert her lässt sie aktuell selbst ATX-Unternehmen wie SBO oder RHI hinter sich. Mit einem Plus von 2,27% ist die Oberbank-Aktie per Stand heute der viertbeste Performer im WBI Index des Jahres 2016.

Will die Bank jetzt in höhere Sphären vordringen? Oberbank-General Franz Gasselsberger reagiert zurückhaltend. Auf die Frage ob ein Wechsel vom Segment Standard Auction in den Prime Market angedacht sei, heißt es, dass man dem Ganzen bisher keine besondere Priorität eingeräumt hat, so Gasselsberger am Dienstag. Man schaue sich einen möglichen Segmentwechsel aber an. 2016 sind es übrigens 30 Jahre, dass die Regionalbank mit Hauptsitz in Linz an der Wiener Börse notiert.

Jedenfalls hat die Oberbank 2015 und damit gerade in einem Jahr, in dem mit Traditionsfirmen wie Bene, Miba, Head oder ATB wieder einige Titel vom Kurszettel verschwanden, 3.000 neue Aktionäre dazubekommen. Die UniCredit/Bank Austria als größter Oberbank-Einzelaktionär hat 2015 bei den Aktienemissionen erstmals nicht mitgezogen, somit ist der Streubesitz am Gesamtkapital von 26,77 auf 32,27 Prozent gestiegen.

Für Gasselsberger zählt, wie er sagt, dass seine Bank mit dem dickeren Kapitalpolster weiter uneingeschränkt Kredite vergeben und den Ausbau der Filialen aus eigener Kraft fortsetzen könne. Auch für die immer schärferen Kapitalvorgaben - die Oberbanker sprechen von einem "Belastungs-Tsunami" - sehe man sich entsprechend gerüstet. Frisches Kapital und einbehaltene Gewinne hätten 2015 das Eigenkapital in Summe um 380 Mio. Euro erhöht. Die Bank hat heute ihre vorläufigen Zahlen für 2015 genannt (siehe dazu auch die Story unten).

Was nun die - rein rhetorische - Frage nach einem Aufstieg in den ATX betrifft, so darf diese (zumindest vorläufig) mit einem klaren Nein beantwortet werden. Denn zuerst müsste die Bank das Segment wechseln, was ja laut Gasselsberger bisher kein Thema war. Gegen einen allzu schnellen Aufstieg in den ATX sprechen auch die Umsätze mit der Aktie. Trotz der erhöhten Marktkapitalsierung wurden z.B.: heute gerade einmal rund 58.500 Euro mit Oberbank-Aktien umgesetzt. Und der Börseumsatz stellt bekanntlich eines der beiden wichtigsten ATX-Kriterien dar. Mehr zu den Indexkriterien und der Berechnung der Indizes an der Wiener Börse finden sie übrigens hier: http://bit.ly/1ZhXNfe

(hf/apa)


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