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Auch der Dow Jones rasselt nach unten

Die New Yorker Börse hat am Mittwoch mit sehr starken Verlusten geschlossen. Erneut aufgeflammte Sorgen um Chinas Wirtschaft haben die Wall Street wieder ins Minus gedrückt. Auch politische Unsicherheiten sorgten dafür, dass sich die gestrige Stabilisierung nach dem schwachen Jahresauftakt als Strohfeuer erwies.

Neben dem jüngsten mutmaßlichen Atomtest in Nordkorea drückten die anhaltenden Spannungen zwischen den wichtigen Ölförderländern Iran und Saudi-Arabien auf die Stimmung. Die Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten US-Notenbanksitzung ließ die US-Aktienkurse hingegen kalt.

Der Dow Jones Industrial Index rasselte um 252,15 Punkte oder 1,47 Prozent auf 16.906,51 Einheiten nach unten. Am Montag hatte der US-Leitindex den schwächsten Jahresstart seit dem Krisenjahr 2008 hingelegt. Der S&P-500 Index verlor satte 26,45 Punkte oder 1,31 Prozent auf 1.990,26 Zähler. Der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 55,67 Einheiten oder 1,14 Prozent auf 4.835,77 Zähler.

Bereits am Montag hatten Stimmungsdaten aus Chinas Industrie enttäuscht und die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Zur Wochenmitte sorgten Daten aus der Dienstleistungsbranche für weitere Ernüchterung. Die chinesischen Wachstumsaussichten hätten sich "eindeutig eingetrübt", kommentierte Hao Zhou, Analyst bei der Commerzbank. Zur Überraschung vieler Anleger ließ Chinas Notenbank eine deutliche Abwertung der Landeswährung Yuan zu.

Insgesamt durchwachsene Meldungen aus der US-Wirtschaft hatten keinen großen Einfluss auf die Kurse an der Wall Street. Nach Angaben des Dienstleisters ADP schuf Amerikas Privatwirtschaft im Dezember deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Daten gelten als Richtschnur für den am Freitag anstehenden, monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der wiederum große Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat.

Das mit Spannung erwartete Protokoll zur Fed-Sitzung Mitte Dezember, als die Währungshüter erstmals nach der schweren Wirtschaftskrise die Zinsen angehoben hatten, verpuffte am Markt. Den Angaben zufolge hatte damals niemand im geldpolitischen Ausschuss gegen diesen Schritt gestimmt, wenngleich es für einige Mitglieder eine "enge Entscheidung" gewesen sei. Zu möglichen weiteren Zinsschritten äußerte sich die Fed nicht.

Die Aktien amerikanischer Ölkonzerne litten unter dem deutlichen Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff. Auch die vergangene Woche überraschend gesunkenen US-Rohölreserven konnten die Ölpreise nicht stützen. Die Chevron-Titel waren mit einem Kursverlust von vier Prozent Schlusslicht im Dow Jones, während sich ExxonMobil mit minus 0,83 Prozent klar besser hielten. Außerhalb des Leitindex büßten ConocoPhillips 4,3 Prozent ein.

Netflix-Papiere zogen 9,3 Prozent hoch. Der Online-Videodienst ist am Mittwoch in 130 weiteren Ländern gestartet. Damit hat der Dienst fast sein Ziel erfüllt, global verfügbar zu sein. Nur in China gebe es Netflix bisher weiterhin nicht, sagte Konzernchef Reed Hastings. Das Unternehmen hoffe aber, mit der Zeit auch dort zu starten.

Die Apple-Aktien knüpften mit minus zwei Prozent an ihre Vortagsverluste an. Sie litten unter Spekulationen über eine Abschwächung der iPhone-Verkäufe. Schon am Dienstag hatte die japanische Tageszeitung "Nikkei" berichtet, dass Apple im laufenden Quartal die Produktion der jüngsten iPhone-Modelle 6s und 6s Plus im Vergleich zu den bisherigen Planungen um rund 30 Prozent verringern dürfte. Das "Wall Street Journal" zog mit der Meldung nach, chinesische iPhone-Fabriken seien in den beiden letzten Monaten 2015 nicht mit voller Auslastung gelaufen.

Für die Papiere von Halliburton ging es um 2,8 Prozent bergab. Der Öldienstleister ließ laut der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Frist bei der europäischen Kartellbehörde wegen der Übernahme des auch in Europa tätigen Rivalen Baker Hughes verstreichen. Dessen Aktien verbilligten sich um satte fünf Prozent.

(APA)