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Dividenden 2: Europas schönste Perlen locken mit zweistelligen Renditen

Zweistellige Renditen lassen die Augen glänzen. Doch auch auf der Jagd nach der fettesten Rendite gilt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, vor allem dann wenn sich ein Konzern mitten im Umbruch befindet. Das gilt etwa für den französischen Medienriesen Vivendi, der aktuell auf Basis der Analystenprognosen eine Dividendenrendite von mehr als zehn Prozent aufweist. Tatsächlich sitzt der Konzern nach diversen Anteilsverkäufen auf einem satten Geldpolster von mehreren Milliarden Euro. Allerdings - und hier kommt der Haken - hat das Management zuletzt betont, dass man einen Gutteil des Geldes in Zukäufe stecken will. Das löste erst vor wenigen Tagen bei Investoren die Befürchtung aus, dass die Dividende wohl doch nicht ganz so üppig ausfallen könnte wie bisher vermutet, was wiederum zu einem Kurssturz von mehr als fünf Prozent führte und die prognostizierte Rendite in die Höhe schnalzen liess. Ähnliches gilt auch für die Prognose zur Dividende des niederländischen Versicherers Delta Lloyd, dessen Aktie im heurigen Sommer ebenfalls deutlich unter Druck stand.

Pay Out Ratio. Versierte Investoren jedenfalls werfen auf der Suche nach attraktiven Renditeperlen immer auch einen Blick auf die Pay Out-Ratio (siehe Spalte 5 auf den folgenden Seiten). Ist diese zu hoch (z.B. über 100%), so gilt es nachzuforschen, warum dies so ist. Klar kann es vorkommen, dass ein Konzern seine Aktionäre - aus welchen Gründen auch immer - mit einer Sonderdividende verwöhnt. So hat etwa der finnische Nokia-Konzern im Vorjahr nach dem Verkauf seiner Handysparte an Microsoft einen Teil des lukrierten Erlöses an seine Eigner weitergereicht. Langfristig kann eine zu hohe Ausschüttung allerdings die Substanz des Unternehmens in Bedrängnis bringen.

Öl- und Energieunternehmen. Unter den attraktivsten Renditeperlen im untersuchten Europe Stoxx 600 finden sich aktuell besonders viele Unternehmen aus der Erdöl- bzw. Versorgerbranche, wie etwa die Electricite de France, oder die spanische Repsol und Royal Dutch Shell. Auch hier hat das schlechte Sentiment dem gesamten Sektor gegenüber die Kurse belastet und die Renditen nach oben getrieben. Andererseits hat etwa Royal Dutch Shell zuletzt eine kontnuierliche Dividendenpolitik betrieben, was potenziellen Dividendensammlern zumindest ein wenig Vertrauen einhaucht. Angesichts der Niedrigstzinsphase, die in der EU wohl noch eine ganze Zeit lang anhalten wird, sind Renditen jenseits der drei vier Prozent ohnehin schon als attraktiv zu betrachten - vor allem für Anleger mit einem etwas längerfristigem Horizont. Der sprichwörtliche Spatz in der Hand ist auch an den Börsen mitunter deutlich attraktiver als die fetteste Taube am Dach. <


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