Espresso: DB Morning Daily: Geringe Inflation als Problem für die EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach den Aussagen mehrerer Ratsmitglieder noch keine Entscheidung getroffen, ob sie die Geldschleusen im Dezember weiter öffnen wird. Vieles deutet aber darauf hin. "Eine Inflationsrate, die sich dauerhaft bei rund einem Prozent einpendelt, ist mit dem Mandat der EZB nicht vereinbar und kann nicht hingenommen werden", sagte Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré im Gespräch mit Journalisten. "Gegenwärtig fragen wir uns, ob spezifische Einflussfaktoren wie der Verfall der Rohstoffpreise nur vorübergehender Natur sind oder ob sie dauerhaft eine Rückkehr der Inflationsrate auf ein Niveau von unter, aber nahe zwei Prozent verhindern. Sollte Letzteres der Fall sein, werden wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen", so der Franzose.
EZB-Präsident Mario Draghi hat gestern ebenfalls eine weitere Lockerung der Geldpolitik angedeutet. Aus seiner Sicht könnte eine nachhaltige Rückkehr zu einer höheren Inflation länger dauern, als noch im März beim Start der Anleihekäufe erwartet worden sei, sagte der Notenbankchef in einer Rede. Die Inflationsdynamik habe sich ebenso abgeschwächt wie die Anzeichen für eine höhere Kerninflation. Gleichzeitig hätten die Risiken für das Wirtschaftswachstum zugenommen. Draghi bekräftigte daher, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember die Ausrichtung der Geldpolitik überprüfen werde. Bei Bedarf würden alle verfügbaren Instrumente genutzt.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der letzten Woche im Vorwochenvergleich mit 276.000 unverändert geblieben. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 270.000 erwartet. Seit dem Jahr 2009 sind die Erstanträge in der Tendenz auf Talfahrt und haben kürzlich den tiefsten Stand seit fast vier Jahrzehnten markiert. US-Unternehmen zögern beim Entlassen von Personal, was auf eine weitere Verbesserung des Arbeitsmarkts hindeutet.
EUR/USD trifft am Hoch vom 01. November 2015 bei 1,1033 auf den nächsten Widerstand. Die nächste markante Unterstützung liegt beim Tief vom 10. November 2015 bei 1,0721.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Japans Maschinenaufträge sind in der Kernrate - ohne Schiffsbau und Energieerzeuger - im September um 7,5% im Vormonatsvergleich gestiegen, nach einem Rückgang um 5,7% im August. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg von 3,4% prognostiziert. Die Erzeugerpreise (CGPI) hingegen sind im Oktober unerwartet um 3,8% im Vorjahresvergleich gefallen, nach einem Rückgang um 3,9% im September. Volkswirte hatten einen geringeren Rückgang der Erzeugerpreise um 3,5% erwartet.
EUR/JPY trifft am Tief vom 13. April 2015 bei 126,90 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 17. September 2015 bei 137,46 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Häuserpreise in Großbritannien sind im Oktober weiter gestiegen. Hintergrund ist eine Verknappung des Angebots, weil immer weniger Häuser auf dem Markt angeboten werden. Der britische RICS-Hauspreissaldo für Oktober ist deshalb mit 49 Punkten besser ausgefallen als in der Konsensschätzung mit 46 Punkten prognostiziert. Zum Vergleich: Im September hatte die Royal Institution of Chartered Surveyors lediglich 44 Punkte ermittelt. EUR/GBP reagierte gestern jedoch kaum auf die britischen Daten.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 13. Oktober 2015 bei 0,7493 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 19. August 2015 bei 0,704.
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