Weingarts: DAX kann 11.000 Punktemarke nicht halten. K+S und Siemens im Fokus
Die US-Arbeitsmarktdaten haben die Anleger am Freitag wach gerüttelt. Binnen einer Stunde nach Bekanntgabe der Zahlen stieg der Index um rund 200 Punkte auf über 11.000 Punkte. Allerdings konnte der Index das Niveau nicht halten. „Mit diesen Zahlen erhält die US-Fed grünes Licht für eine Zinserhöhung“, schreibt das Finanzportal marketwatch. Die US-Anleihenkurse tauchten schließlich ebenso ab wie der Euro/Dollar-Wechselkurs. Auch an den US-Aktienmärkten hinterließ die Meldung Spuren. Dass sich die Verluste in Grenzen hielten, war in erster Linie den Finanzwerten zu verdanken.
Die Zinsspekulationen werden Investoren auch kommende Woche beschäftigen. Zudem werden eine Reihe von Standard- und Nebenwerten Zahlen für das abgelaufene Quartal präsentieren.
Trader aufgepasst:
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Unternehmen im Fokus
In der kommenden Woche werden unter anderem Aareal Bank, Bilfinger, Continental, Deutsche Post, ElringKlinger, E.On, Henkel, Hochtief, Jungheinrich, K+S, Leoni, Merck, Nordex, Porsche, RWE, Siemens, Stada und Symrise Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlichen.
Die Aktien von ElringKlinger und Hella haben inzwischen das Kursgap vom September geschlossen. Kann Leoni nachziehen? In der kommenden Woche werden die Automobilzulieferer besonders im Fokus stehen. Zwar revidierten ElringKlinger und Leoni ihre jeweiligen Jahresziele bereits nach unten. In den vergangenen Wochen konnten die Titel allerdings jeweils über 25 Prozent zulegen.
Nachdem sich Potash vor einigen Wochen von einer Übernahme des Salz- und Düngemittelproduzenten distanzierte, kam die Aktie von K+S zunächst deutlich unter Druck. Seither pendelt sie in einer engen Range um EUR 25. Kommende Woche könnte die Aktie wieder neue Impulse erhalten. Die Analysten erwarten nach Angaben von Thomson Reuters einen Anstieg des bereinigten Überschusses von zwölf Prozent im dritten Quartal. Bereits bei Vorlage der Zahlen für das erste Quartal erhöhte der Konzern die Umsatzprognose für das Gesamtjahr.
Besonders brisant könnte die Veröffentlichung der Daten von Siemens werden. Die Analysten erwarten nach Angaben von Thomson Reuters ein Umsatzplus von knapp sechs Prozent und nur einem geringen Margenanstieg im vierten Geschäftsquartal. Derweil werden Investoren ein Jahr nach Einführung zahlreicher Umstrukturierungen vor allem auf einen möglichen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr achten.
Die Aktie von Pfeiffer Vaccum könnte in den kommenden Tagen im Fokus vieler Anleger stehen. Einem Beitrag in der Börsen Zeitung vom Freitag zufolge, ist eine Aufstockung des Großaktionärs Busch auf über 30 Prozent nicht mehr tabu. Mit dem Überschreiten der Schwelle könnte ein Übernahmeangebot für Pfeiffer Vaccum erfolgen. Pfeiffer Vaccum ist bereits seit geraumer Zeit Bestandteil des Solactive German Mergers & Acquisitions Performance Index – einem Index in dem unter anderem auch Wincor Nixdorf und zahlreiche weitere potenzielle Übernahmekandidaten enthalten sind.
Um Puma kursierten am Freitag erneut Übernahmegerüchte. Ausgangspunkt war ein Artikel im Manager Magazin, wonach der Mutterkonzern Kering allmählich die Geduld verliert. Seit Jahren befindet sich der Sportartikelkonzern in der Restrukturierung. Wichtige Termine
- 9.11. Europa – Treffen der Finanzminister der Eurogruppe
- 10.11. China – Verbraucherpreise, Oktober
- 11.11. China – Industrieproduktion, Oktober
- 12.11 Europa – Industrieproduktion Euro-Zone, September
- 12.11. USA – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 7. November
- 13.11. Europa – BIP Euro-Zone Q3, erste Schätzung
- 13.11. USA – Uni Michigan Verbrauchervertrauen, November
- 15.11 G20-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs (bis 16. Nov)
Charttechnischer Ausblick: DAX®
- Widerstandsmarken: 11.090/11.650 Punkte
- Unterstützungsmarken: 10.510/10.620/10.685/10.780/10.900 Punkte
Die starken US-Arbeitsmarktdaten trieben den DAX® zeitweise deutlich über 11.000 Punkte. Der Kreuzwiderstand im Bereich von 11.090 Punkten konnte allerdings (noch) nicht bezwungen werden. Damit bleibt der nun schon rund zwei Wochen anhaltende Seitwärtstrend zwischen 10.685 und 11.090 Punkten intakt. Solange die obere Marke nicht überwunden ist, besteht das Risiko eines erneuten Rücksetzers bis 10.780 Punkte. Gelingt es hingegen in der kommenden Woche, die Hürde bei 11.090 Punkten und damit den seit April gebildeten Abwärtstrend zu überwinden, hat der Index aus technischer Sicht Luft bis 11.650 Punkte.