Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Der Hausse-Markt für Anleihen ist noch lange nicht vorüber, sagt Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV Fonds. "Unseres Erachtens war die Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen, das jüngste Signal dafür, dass die Versuche der Zentralbanken in aller Welt, das Schreckgespenst der Deflation zu vertreiben, gescheitert sind. Während andere Beobachter nun den Dezember als wahrscheinlichen Starttermin für eine Zinserhöhung in den USA nennen, können wir keine Anzeichen für eine Abschwächung der deflationären Kräfte in Bezug auf die Weltkonjunktur erkennen. Wir glauben, dass viele der fundamentalen Kräfte hinter der Deflation über Jahre hinweg Bestand haben werden und weit von einer Abschwächung entfernt sind", so Bezalel.
In der Nachkrisen-Ära sei es für Politiker und Medienkommentatoren zu einem Mantra geworden, Regierungen und Privatpersonen dazu aufzufordern, ihre Verschuldung abzubauen. Tatsächlich habe sich der globale Schuldenberg in dieser Zeit jedoch um annähernd 60 Bio. US-Dollar erhöht. Da seit der Krise nur wenige Regierungen einen nennenswerten Schuldenabbau betrieben haben, dürfte die Staatsverschuldung dem globalen Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren weiterhin entgegenwirken. "Auf kurze Sicht erwarten wir, dass die Fed ihre Absicht einer Zinswende bald aufgeben wird", so der Experte.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Wegen der Spekulationen um weitere geldpolitische Maßnahmen in der Eurozone hat der Euro-Kurs am Montag ein 10-Tagestief bei 1,1309 erreicht. Mit ihren Äußerungen haben EZB-Ratsmitglieder wie Ewald Nowotny zuletzt die Erwartungshaltung an zusätzliche geldpolitische Maßnahmen befeuert. In diesem Zusammenhang erwartet man von der EZB-Sitzung am Donnerstag deutliche Hinweise auf die weitere Geldpolitik, insbesondere über die weitere Entwicklung des QE-Programms. Laut einer Bloomberg-Erhebung erwarten über 80% der befragten Volkswirte noch in diesem Jahr eine weitere Lockerung der Geldpolitik der EZB. In der letzten Umfrage hatten dies nur 70% angegeben.
EUR/USD trifft am Hoch vom 24. August 2015 bei 1,1713 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich am Tief vom 3. September 2015 bei 1,1085.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Neuen Marktdaten zufolge ist der chinesische Renminbi am japanischen Yen vorbeigezogen und zur meistgenutzten asiatischen Währung im internationalen Zahlungsverkehr aufgestiegen. Einer aktuellen Marktstudie der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) zufolge hat die Währung im August 2015 erstmals den japanischen Yen überholt und ist nun die viert-meistgenutzte Währung weltweit, nach US-Dollar, Euro und britischem Pfund. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag der Yuan noch auf Platz 12 der Rangliste. Die positive Entwicklung ist vor allem das Ergebnis der zahlreichen Liberalisierungsmaßnahmen, die China zuletzt vorangetrieben hat.
EUR/JPY trifft am Tief vom 4. September 2015 bei 132,20 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 17. September 2015 bei 137,46 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der Rückgang der britischen Arbeitslosenquote schürte vergangene Woche Spekulationen um eine Straffung der Geldpolitik in Großbritannien. Die Quote sackte auf 5,4% ab und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2008. Der Anteil der Beschäftigten bei den 16-bis 64-Jährigen stieg sogar auf 73,6% - der höchste Stand seit 1971. Auch die durchschnittlichen Löhne samt Bonuszahlungen lagen 3% über dem Niveau von vor einem Jahr. Das Pfund profitierte von den Arbeitsmarktdaten. Zuvor hatten schwache Konjunkturdaten und die Spekulation auf eine hinausgezögerte Zinserhöhung das Pfund belastet.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 3. Februar 2015 bei 0,7592 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 22. September 2015 bei 0,7195.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CAD
Rückblick: Der US-Dollar hat sich zum kanadischen Dollar wieder gefangen. Seit Mitte Mai hatte er sich wieder auf Erholungskurs befunden. An der Marke von 1,30 CAD wurde eine kleine Pause eingelegt, bevor es weiter nach oben ging. Der Kursverlauf orientierte sich ab Ende Juni an einer flacheren Trendlinie, die er bis in den September eingehalten hat. Mit dem Anstieg in Richtung 1,35 CAD erreichte der US-Dollar Ende September ein neues Hoch, bevor er nach unten abdrehte.
Charttechnischer Ausblick: Erst an der steigenden Trendlinie konnte der US-Dollar zuletzt wieder Halt finden und abermals über 1,30 CAD steigen.
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