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OMV zollt dem Ölpreistief Tribut … und schreibt eine Milliarde Euro ab

Trading Statement der OMV zum Q3: Die Produktionsmeng sank um 5% verglichen mit Q2/15. Der Rückgang war getrieben durch geringere Produktionsbeiträge von Rumänien, mit geplanten Workover-Aktivitäten bei wichtigen Bohrungen, und von Norwegen, mit geplanten Wartungsarbeiten im Feld Gullfaks. Die Verkaufsmengen sanken um 7% im Vergleich zum Vorquartal, hauptsächlich infolge geringerer Liftings in Norwegen und Rumänien.
Die Explorationsaufwendungen vor Sondereffekten sanken vs. Q2/15 auf rund 85 Mio. Euro. Gesunkene Ölpreise belasteten die Q3/15-Performance signifikant. Der Konzern hat seine Ölpreisabsicherungen für die Periode von Q4/15 bis inklusive Q2/16 liquidiert. Es wird erwartet, dass dies, zusammen mit den Ölpreisabsicherungen für Q3/15, das EBIT in Q3/15 um rund 60 Mio. Euro verbessern wird. Der gesamte Cash-Zufluss vor Steuern aus den Ölpreisabsicherungen beträgt rund 86 Mio, davon wurden rund 68 Mio in Q3/15 verbucht. Saisonal bedingte Rückgänge von gespeicherten Mengen an Rohöl- und Mineralölprodukten, zusammen mit fallenden Preisen im Zusammenhang mit Ölproduktmengen auf Lager am Ende des Quartals, führten zu einem niedrigeren nicht realisierten Gewinn im Lager im Vergleich zum Vorquartal. Dies führte zu einem positiven Effekt in der Konsolidierung von rund 35 Mio. Euro, überwiegend OMV Petrom zuzurechnen.

Die OMV Referenz-Raffineriemarge stieg vs. Q2/15, getrieben durch verbesserte Benzin-Spannen und niedrigere Rohölpreise (welche die Kosten für den Eigenenergieverbrauch reduzierten) und trotz gesunkener Mitteldestillat-Spannen, leicht an. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien war in Q3/15 stark und lag leicht über dem Niveau von Q2/15. Die Entwicklung des Rohölpreises im Quartal führte zu signifikant negativen CCS-Effekten. Die Performance des Petrochemie- Geschäfts verbesserte sich vs. Q2/15, getrieben durch gestiegene Produkt-Spannen und höhere Mengen. Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnete das Retail-Geschäft einen saisonalen Anstieg der Verkaufsmengen. Die Performance des Gas Logistik-Geschäfts war ähnlich wie in Q2/15. Die Erdgas-Verkaufsmengen sanken in Q3/15 im Zusammenhang mit der saisonal niedrigeren Erdgasnachfrage und das Margenniveau lag unter jenem in Q2/15. Die Nettostromerzeugung stieg vs. Q2/15 aufgrund der verbesserten Spark Spreads in der Türkei und in Rumänien.

At-equity konsolidierte Unternehmen
Der Beitrag von Borealis blieb stark, obwohl er, hauptsächlich getrieben durch negative Lagereffekte, unter jenem in Q2/15 lag, und enthält einen weiterhin soliden Beitrag von Borouge.

Erwartete Sondereffekte
Der Konzern hat entschieden, die kurz- und längerfristigen Ölpreisannahmen zu überprüfen. Unsere Annahmen für den Brent-Ölpreis sind jetzt 55 US-Dollar je Barrel für 2016, USD 70/bbl für 2017, USD 80/bbl für 2018 und ab 2019 USD 85/bbl. Der EUR-USD-Wechselkurs wird für diesen Zeitraum bei 1,15 erwartet. Diese geänderten Annahmen erforderten Wertminderungen bei den Vermögensbewertungen im Upstream-Geschäft, die sowohl Vermögenswerte in Produktion und in Entwicklung als auch Explorationsvermögen betreffen und in diesem Quartal erfasst wurden. Die im Quartal verzeichneten Netto-Sonderaufwendungen werden etwa in Höhe von 1 Mrd. Euro erwartet und resultieren hauptsächlich aus den reduzierten Ölpreisannahmen.

Konzern-Steuerquote
Ohne Berücksichtigung der Steuereffekte aus den oben angeführten Wertminderungen wird erwartet, dass die Konzern-Steuerquote, wie in den Vorquartalen, auf historisch niedrigem Niveau bleibt. Dies ist auf einen relativ starken Beitrag vom Downstream-Geschäft sowie die Performance von den at-equity konsolidierten Unternehmen zurückzuführen.

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