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Holger Scholze: DAX kann Tagesgewinne nicht halten – bleibt aber klar über 10.000

Euro weiter angeschlagen unter der Marke von 1,14

Es geht versöhnlich ins Wochenende an diesem „kleinen Verfalltag“. Die Bullen können zwar die Tageshochs nicht verteidigen, haben aber auch zum Wochenschluss die Nase vorn und halten den DAX klar über der Marke von 10.000 Punkten. Was hilft, ist weiterhin die Hoffnung auf eine Verschiebung der Zinswende in den USA sowie weitere Geldspritzen, sprich eine Ausweitung bzw. Verlängerung von QE durch die EZB. 

Der nächste technische Widerstand beim DAX liegt nun knapp unter der Marke von 10.200 Zählern. Sollte das deutsche Börsenbarometer auch diesen Bereich nach oben durchbrechen können, dann könnte, nach Indikationen der Markttechnik, weiteres Potential bis gut 10.600 Punkte generiert werden.

Nun, soweit ist es noch nicht und auch das Ausrufen einer Jahresendrallye käme vielleicht etwas zu früh, doch hat sich die Stimmung in der zweiten Wochenhälfte deutlicher aufgehellt. Während die Notenbanker auf beiden Seiten des Atlantiks die weiterhin zu träge Inflation bedauern, setzen die Anleger eben auf eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik.

Hierzu passt auch das Bild der heute veröffentlichten endgültigen Preisdaten aus der Eurozone. Aufgrund der deutlich billigeren Energiepreise sind diese im September erstmals seit einem halben Jahr wieder gefallen – und zwar um 0,1 Prozent. 

Auf der Währungsseite zeigt sich der Euro weiterhin beeindruckt von den gestrigen Aussagen des österreichischen Notenbankgouverneurs und kann bis zur Mittagszeit die Marke von 1,14 zunächst erst einmal nicht zurückerobern. 

Der Goldpreis steht knapp unter dem nächsten technischen Widerstand bei 1.180 US-Dollar die Feinunze. 

Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index – das Stimmungsbarometer an der Euwax – begann den Handelstag in der Pluszone, rutschte dann aber im Verlauf des Vormittags und mit anziehenden Kursen ins Minus. Nach einer kurzen Bewegung wieder zurück in die Pluszone notierte der Index zur Mittagszeit dann wieder in negativem Terrain. 

TRENDS IM HANDEL

Bei den Einzeltiteln lohnt sich auch heute wieder ein Blick auf die beiden Versorgeraktien im DAX. Allen voran die Titel von RWE können zur Mittagszeit abermals überdurchschnittlich zulegen. 

Auch die Aktien der Deutschen Bank sind gefragt. Offenbar gibt es den ersten Vorstandsaustritt in der Ära Cryan. Finanzkreisen zufolge wird Personalvorstand Stephan Leithner das Geldhaus verlassen und beim schwedischen Finanzinvestor EQT anheuern. 

In der zweiten Reihe stehen die Aktien von Hugo Boss kräftig unter Druck. Der Modekonzern musste nach einem enttäuschenden dritten Quartal seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr kassieren. Die Anleger an der Euwax setzen mit Puts auf eine Fortsetzung der Kursschwäche. 

Beim Ölpreis wird dagegen auf einen weiteren Anstieg gesetzt. An der Euwax sind ganz klar Knock-Out-Calls auf Brent gefragt. 

Das Gleiche gilt für Call-Optionsscheine auf Nestle – und das trotz einer Senkung der Jahresprognose durch den weltweit größten Lebensmittelhersteller. Ein Nudelskandal in Indien sorgte hier für Ärger. 

Börse Stuttgart TV

Ab sofort bietet die Börse Stuttgart einen spreadlosen Handel an. Privatanleger können somit kaufen und verkaufen zum gleichen Preis. Für welche Wertpapiere dies gilt und was die Anleger letztlich davon haben, darüber sprach Andreas Scholz mit Ralph Danielski, Geschäftsführer der Börse Stuttgart GmbH.