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Wiener Börse (Mittag) - Leoni-Gewinnwarnung belastet Autozulieferer


Die Wiener Börse hat sich am Dienstag zu Mittag bei moderatem Volumen mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.318,57 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 39,34 Punkten bzw. 1,67 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,26 Prozent, FTSE/London -0,83 Prozent und CAC-40/Paris -1,74 Prozent.

Belastetet wurde die Börsenstimmung von schwachen Außenhandelszahlen aus China. Die Exporte sind zwar weniger stark als befürchtet zurückgegangen, überraschend war für Analysten aber der deutliche Rückgang der Importe um 17,7 Prozent. Nach einer Gewinnwarnung des deutschen Automobilzulieferers Leoni kamen zudem auch in Wien Aktien mit einem Bezug zur Autobranche stark unter Druck.

Aktien des Autozulieferers Polytec waren mit einem Minus von 3,57 Prozent auf 6,70 Euro zu Mittag die größten Verlierer im prime market. voestalpine fielen bei höheren Umsätzen um 3,30 Prozent auf 31,84 Euro. Analysten zufolge ist die Autobranche die wichtigste Kundengruppe für die voestalpine. Sehr schwach notierten auch Cross Industries und fielen um 2,93 Prozent auf 3,25 Euro.

Größere Verkäufe gab es in Raiffeisen Bank International (RBI), die Aktie fiel um 2,34 Prozent auf 13,38 Euro. Die Analysten der UBS haben ihre Anlageempfehlung "Neutral" und ihr Kursziel von 13,00 Euro für die RBI-Aktien bestätigt. Die RBI bewege sich "langsam in die richtige Richtung", entscheidend für eine Erholung der Aktie sei der Verkauf des Polen-Geschäfts, schreiben die UBS-Analysten.

Unter den wenigen Gewinnern fanden sich einige Immobilienwerte wie Warimpex (plus 2,16 Prozent) oder Conwert (plus 0,45 Prozent). Flughafen Wien stiegen nach Meldung von Passagierzahlen um 0,82 Prozent auf 81,60 Euro. Der Airport-Betreiber hat heuer im September um 4,3 Prozent mehr Passagiere befördert als ein Jahr davor. Insgesamt waren es 2.279.800 Fluggäste.

Der um elf Uhr gemeldete ZEW-Index wirkte sich nicht merklich auf die Börsen aus. Die für das Konjunkturbarometer vom ZEW-Institut befragten Börsenprofis bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft wegen des Volkswagen-Skandals und schwächelnder Schwellenländer schlechter. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen fiel im Oktober bereits den siebenten Monat in Folge und zwar überraschend stark um 10,2 auf 1,9 Punkte.

Wichtige Konjunkturdaten aus den USA werden Dienstagnachmittag nicht mehr erwartet. Potenziell marktbewegende US-Zahlen stehen erst am Mittwoch wieder an. Marktteilnehmer verfolgen weiter alle US-Daten um daraus Rückschlüsse zu ziehen, wann die US-Notenbank zum ersten Mal seit Eskalation der Finanzkrise ihre Leitzinsen wieder erhöht.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.357,71 Punkten, das Tagestief lag gegen neun Uhr bei 2.317,99 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,58 Prozent tiefer bei 1.177,86 Punkten. Im prime market zeigten sich sieben Titel mit höheren Kursen, 31 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.325.502 (Vortag: 2.295.492) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 65,196 (59,22) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 219.128 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 11,40 Mio. Euro entspricht.

(Schluss) mik/szk

ISIN AT0000999982



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