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Die Notenbank-Milliarden verlieren an Strahlkraft - am Schluss hieß es: 'Wie gewonnen, …' - nur Kapsch TrafficCom erklimmt neue Höhen

In Japan wegen eines Feiertags zu, in den USA ruht der Anleihenhandel (Columbus Day) - europaweit herrschte heute eher Zurückhaltung. Auch weil es keine neuen Impulse gab. Große Quartalsergebnisse kommen diese Woche erst, Konjunkturdaten auch - und frische Impulse in der Hoffnung auf anhaltende Notenbankliquidität kann es eigentlich auch kaum mehr geben. Denn nach eine Reihe enttäuschender Konjunkturdaten gehen Börsianer ohnehin inzwischen davon aus, dass die US-Notenbank FED die Zinsen frühestens im März 2016 anheben wird. Am Wochenende erleichterte die People's Bank of China (PBoC) es den heimischen Geschäftsbanken zudem, bei ihr frisches Geld aufzunehmen und schürte damit Spekulationen auf weitere Konjunkturhilfen. Anleger gehen davon aus, dass die Regierung die Maßnahmen im Rahmen des neuen Fünf-Jahres-Plans in den kommenden Wochen ankündigen wird. Und Mario Draghi (EZB) hatte erst am Freitag betont, bei Bedarf das Wertpapier-Ankaufprogramm auszuweiten.

Der Verbund profitierte mit einem Plus von 2,01 Prozent von Nachrichten aus Deutschland. Dort sorgte der bestandene Stresstest der Atomkonzerne für Kaufstimmung: Die vier großen Versorger in Deutschland können nach Einschätzung der Bundesregierung die Milliardenkosten des Atomausstiegs zusammen bewältigen. E.ON und RWE lagen zeitweise zweistellig im Plus. Bei der EVN waren es 1,36 Prozent.

Die OMV verlor 0,58 Prozent (und war schon rund zwei Prozent im Plus). Der Öl- und Gaskonzern meldete einen neuen Erdgas-Fund im Rahmen der Bohrung Latif South-1 in der pakistanischen Provinz Sindh. Auch stieg der Ölpreis (kurzfristig) weiter an. Erklärt wird die Entwicklung mit Opec-Aussagen. Der Generalsekretär des Ölkartells, Abdalla Salem El-Badri, hatte am Sonntag während einer Konferenz in Kuwait steigende Ölpreise in Aussicht gestellt. Laut seiner Einschätzung haben die Preise nach der Talfahrt der vergangenen Monate ihren Tiefpunkt erreicht. Und sieht zudem Anzeichen einer Preiserholung im kommenden Jahr. SBO verlor 3,98 Prozent. Und kurzfristig Richtung Ölpreis, da dieser wie der Rest der Märkte im Handelsverlauf deutlich an Kraft verlor - und sogar ins Minus fiel.

Neue Analystenstimmen gab es zu Wienerberger - Goldman Sachs hat das von 25,50 auf 25,00 Euro gesenkt, die Empfehlung Kaufen bleibt, die Aktie fiel 0,82 Prozent auf 16,39 Euro - und Kapsch TrafficCom erreichte mit plus 33,435 Euro ein 52-Wochenhoch, nachdem die RCB das Kursziel von 24,50 Euro auf 33,20 Euro anhob, die Empfehlung bleibt bei Halten.