Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die US-Notenbank Federal Reserve will vor einer Leitzinserhöhung mehr Klarheit über die Konjunkturentwicklung gewinnen. Vor allem Sorgen über eine Abschwächung der Weltwirtschaft und der Konjunktur in China bewegten die Mitglieder des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Commitee, FOMC) dazu, mit einer Zinserhöhung noch zu warten. Dies zeigt das am Donnerstagabend veröffentlichte Protokoll der letzten Zinssitzung vom 16. und 17. September. Der wirtschaftliche Ausblick habe sich durch die jüngsten Entwicklungen zwar nicht merklich verändert, heißt es im Fed-Protokoll. Allerdings sei sich der Offenmarktausschuss einig gewesen, dass es klug sei, vor einer Zinserhöhung eine Bestätigung abzuwarten, dass sich der Ausblick tatsächlich nicht verschlechtert habe. Kurzfristig werde die Schwäche in China voraussichtlich eine weitere Aufwertung des Dollars begünstigen und die Inflation in den USA schwächen.
Die meisten FOMC-Mitglieder rechneten beim Zinsentscheid weiter mit einer ersten Zinserhöhung in diesem Jahr. Dies könnte nach der Veröffentlichung des überraschend schwach ausgefallenen Arbeitsmarktberichts für September aber inzwischen überholt sein. Marktteilnehmer erwarten wegen der enttäuschenden Arbeitsmarktdaten inzwischen keine Zinserhöhung in diesem Jahr mehr.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist überraschend stark zurückgegangen. Sie sank in der Woche zum 2. Oktober um 13.000 auf 263.000, teilte das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem geringeren Rückgang auf 274.000 Anträge nach 277.000 in der Woche zuvor gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt sind die US-Erstanträge um 3.000 auf 267.500 gesunken. Der Euro gab gegenüber dem US-Dollar nach der Veröffentlichung leicht nach. Anleger sehen in den besser als erwarteten Arbeitsmarktzahlen gute Argumente für die US-Notenbank, um die seit langem geplante Zinswende einzuleiten.
EUR/USD trifft am Hoch vom 22. Mai 2015 bei 1,1208 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächsten markanten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 und 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
50% der japanischen Steuereinnahmen muss Japans Regierung inzwischen für den Zinsdienst ausgeben. Vor diesem Hintergrund fallen konjunkturelle Rückschläge besonders schwer ins Gewicht. Jüngst ist das Economy Watchers Sentiment für September mit 47,5 Punkten stärker als erwartet zurückgegangen. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 48,6 Punkte, nach 49,3 Punkten im August. Auch die am 8. Oktober veröffentlichte Prognose der Bank of Japan (BoJ) zur japanischen Industrieproduktion fällt leicht negativ aus: Die Industrieproduktion dürfte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal etwas zurückgegangen sein.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Bank of England (BoE) hat die Zinswende noch nicht eingeleitet und den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50% belassen. Acht von neun Mitgliedern des BoE-Rats stimmten für diese Entscheidung. Bereits Mitte September hatte die BoE angekündigt, ihre seit langem geplanten Zinserhöhungen ins nächste Jahr verschieben zu wollen. Der Ausblick für die britische Wirtschaft habe sich nicht geändert, argumentierten die Währungshüter um Gouverneur Mark Carney. Aufgrund der Konjunkturflaute und den von China ausgehenden Börsenturbulenzen sei eine Zinserhöhung nicht ratsam, befand der neunköpfige Rat.
Oberhalb des Doppelhochs vom 15./18. Mai 2015 bei 0,7284 sieht sich EUR/ GBP am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.
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