, boerse-express
Die Flucht
Ein großer Bankencrash ist nicht in Sicht. Der Wohnungsmarkt bricht nicht zusammen, er boomt. Und trotzdem: Für einige der bekannten Hedgefonds fühlt sich 2015 an wie 2008, als ihre Branche Verluste und Abflüsse in Rekordhöhe erlitt.
David Einhorn und Michael Novogratz haben seit Jahresbeginn Einbußen von rund 17 Prozent verzeichnet, bei einem Fonds von Bill Ackman waren es knapp 13 Prozent. Sean Fahey und Michael Platt mussten Abflüsse in Milliarden-Dollar-Höhe verkraften und verwalten jetzt nicht einmal mehr ein Drittel des Geldes, das sie zu ihren besten Zeiten hatten.
Jeder Hedgefonds mit Problemen leidet auf seine eigene Art, aber der September hat vielen Managern besonders zugesetzt - auch Ackman, der im zurückliegenden Monat so viel verlor wie im gesamten Jahr 2008. Sechs der Aktien, die bei Hedgefonds am beliebtesten waren, sackten im September um mehr als 20 Prozent ab, wie eine Studie von Novus Partners Inc zeigt. Doch bereits vorher war das Jahr reich an dramatischen Entwicklungen gewesen, etwa der unerwartete Anstieg des Schweizer Franken im Januar, die Rally bei europäischen Staatsanleihen im April oder die überraschende Abwertung des chinesischen Yuan im August.
“Die Hedgefonds ächzen unter einem gnadenlosen Ausverkauf, der das Alpha eines ganzen Jahres in nur zwei Wochen fast ausgelöscht hat", schrieb Stan Altshuller, Researchchef bei Novus, in einer Studie über die beliebtesten Trades bei den größten Fonds, etwa Pershing Square Capital Management oder Paulson & Co.
Die Verluste bei diesen Managern stechen besonders hervor, weil Hedgefonds sich dieses Jahr im Durchschnitt eigentlich gut halten konnten. Laut Hedge Fund Research Inc gaben sie von Jahresbeginn bis Ende September nur drei Prozent nach - das ist besser als der weltweite Aktienmarkt. Die Branche konnte in der ersten Jahreshälfte rund 40 Mrd. Dollar Neugelder hereinholen; wenn das so weitergeht, würde 2015 das Jahr mit den höchsten Zuflüssen seit 2007. 2008 dann gaben die Hedgefonds nie dagewesene 20 Prozent nach, und die Kunden zogen 154 Mrd. Dollar ab.
Einhorn, dessen Fonds Greenlight Capital im September 3,6 Prozent verlor, ließ im August wissen, dass die Märkte für seinen Investmentstil "äußerst ungünstig" geworden seien. Sein Hedgefonds hat mit Energie- und Technologieunternehmen Geld verloren, außerdem mit Wetten auf Gold, das im Juli auf ein Fünfjahrestief fiel. Im Jahr 2008 verlor Greenlight 23 Prozent.
Bei Fortress Investment Group LLC verlor Novogratz zwischen dem 1. und dem 25. September 4,3 Prozent - der zweite Monatsverlust in den drei Monaten, seit er alleiniger Chef des Makro-Hedgefonds der Firma ist. Im Juli hatte der Ex-Ringer und ehemalige Hubschrauberpilot gesagt, er erwarte, dass die USA bis September die Zinsen anheben. Fortress Macro verlor 2008 rund 22 Prozent.
Der Zehn-Prozent-Absturz bei Aktien seit dem 21. Mai, als der Standard & Poor’s 500 Index sein Jahreshoch erreichte, war brutal für Hedgefondsmanager, die sich stark bei wenigen Firmen engagiert und nur wenig abgesichert hatten. Ackman, der mit seinem Pershing Square für seine Kunden im letzten Jahr 4,5 Mrd. Dollar verdiente, stürzte im September mit seiner Pershing Square Holdings, dem börsengehandelten Papier seines Aktivistischen Hedgefonds, um 12,5 Prozent ab. 2008 verlor Pershing Square rund zwölf Prozent.
Nachgebende Rohstoffpreise zwangen mehrere Fonds zum Aufgeben, darunter solche von Black River Asset Management (Cargill Inc.) und von Vermillion Asset Management (Carlyle Group LP).
Ein weiteres Hedgefondsgeschäft aus dem Hause Carlyle, Claren Road Asset Management, hat seit letztem Jahr zu kämpfen, als es erstmals seit seinem Start vor einem Jahrzehnt Geld für die Firma verlor. Wetten auf die US-Hypothekenbanken Fannie Mae and Freddie Mac gingen nicht auf, und Investoren zogen Gelder ab. Das Vermögen verringerte sich auf rund 2,3 Mrd. Dollar, nach einer Spitze von 8,5 Mrd. Dollar vor einem Jahr.
Bei BlueCrest Capital Management, die nach der Finanzkrise einer der drei größten Hedgefonds in Europa gewesen waren, erlitt Mitgründer Platt einen Rückgang des Vermögens auf neun Mrd. Dollar, nach einem Allzeithoch von 37,4 Mrd. Dollar vor zwei Jahren.
Das Vermögen von Saba Capital Management von Boaz Weinstein schrumpfte auf 1,7 Mrd. Dollar zusammen, von 5,5 Mrd. Dollar vor drei Jahren, berichtet eine informierte Person. Kunden, die in einem der Fonds für 70 Prozent der Vermögen standen, hätten sich im ersten Quartal zurückgezogen, geht aus Gerichtsdokumenten hervor. Gerade als die Firma in diesem Jahr wieder anfing, Geld zu verdienen, verklagte einer der größten kanadischen Pensionsfonds Weinstein und warf ihm vor, er habe den Wert einiger Vermögenswerte "künstlich manipuliert" und Investoren, die sich zurückzogen, benachteiligt. Weinstein nannte die Vorwürfe "blanken Unsinn".
David Einhorn und Michael Novogratz haben seit Jahresbeginn Einbußen von rund 17 Prozent verzeichnet, bei einem Fonds von Bill Ackman waren es knapp 13 Prozent. Sean Fahey und Michael Platt mussten Abflüsse in Milliarden-Dollar-Höhe verkraften und verwalten jetzt nicht einmal mehr ein Drittel des Geldes, das sie zu ihren besten Zeiten hatten.
Jeder Hedgefonds mit Problemen leidet auf seine eigene Art, aber der September hat vielen Managern besonders zugesetzt - auch Ackman, der im zurückliegenden Monat so viel verlor wie im gesamten Jahr 2008. Sechs der Aktien, die bei Hedgefonds am beliebtesten waren, sackten im September um mehr als 20 Prozent ab, wie eine Studie von Novus Partners Inc zeigt. Doch bereits vorher war das Jahr reich an dramatischen Entwicklungen gewesen, etwa der unerwartete Anstieg des Schweizer Franken im Januar, die Rally bei europäischen Staatsanleihen im April oder die überraschende Abwertung des chinesischen Yuan im August.
“Die Hedgefonds ächzen unter einem gnadenlosen Ausverkauf, der das Alpha eines ganzen Jahres in nur zwei Wochen fast ausgelöscht hat", schrieb Stan Altshuller, Researchchef bei Novus, in einer Studie über die beliebtesten Trades bei den größten Fonds, etwa Pershing Square Capital Management oder Paulson & Co.
Die Verluste bei diesen Managern stechen besonders hervor, weil Hedgefonds sich dieses Jahr im Durchschnitt eigentlich gut halten konnten. Laut Hedge Fund Research Inc gaben sie von Jahresbeginn bis Ende September nur drei Prozent nach - das ist besser als der weltweite Aktienmarkt. Die Branche konnte in der ersten Jahreshälfte rund 40 Mrd. Dollar Neugelder hereinholen; wenn das so weitergeht, würde 2015 das Jahr mit den höchsten Zuflüssen seit 2007. 2008 dann gaben die Hedgefonds nie dagewesene 20 Prozent nach, und die Kunden zogen 154 Mrd. Dollar ab.
Einhorn, dessen Fonds Greenlight Capital im September 3,6 Prozent verlor, ließ im August wissen, dass die Märkte für seinen Investmentstil "äußerst ungünstig" geworden seien. Sein Hedgefonds hat mit Energie- und Technologieunternehmen Geld verloren, außerdem mit Wetten auf Gold, das im Juli auf ein Fünfjahrestief fiel. Im Jahr 2008 verlor Greenlight 23 Prozent.
Bei Fortress Investment Group LLC verlor Novogratz zwischen dem 1. und dem 25. September 4,3 Prozent - der zweite Monatsverlust in den drei Monaten, seit er alleiniger Chef des Makro-Hedgefonds der Firma ist. Im Juli hatte der Ex-Ringer und ehemalige Hubschrauberpilot gesagt, er erwarte, dass die USA bis September die Zinsen anheben. Fortress Macro verlor 2008 rund 22 Prozent.
Der Zehn-Prozent-Absturz bei Aktien seit dem 21. Mai, als der Standard & Poor’s 500 Index sein Jahreshoch erreichte, war brutal für Hedgefondsmanager, die sich stark bei wenigen Firmen engagiert und nur wenig abgesichert hatten. Ackman, der mit seinem Pershing Square für seine Kunden im letzten Jahr 4,5 Mrd. Dollar verdiente, stürzte im September mit seiner Pershing Square Holdings, dem börsengehandelten Papier seines Aktivistischen Hedgefonds, um 12,5 Prozent ab. 2008 verlor Pershing Square rund zwölf Prozent.
Nachgebende Rohstoffpreise zwangen mehrere Fonds zum Aufgeben, darunter solche von Black River Asset Management (Cargill Inc.) und von Vermillion Asset Management (Carlyle Group LP).
Ein weiteres Hedgefondsgeschäft aus dem Hause Carlyle, Claren Road Asset Management, hat seit letztem Jahr zu kämpfen, als es erstmals seit seinem Start vor einem Jahrzehnt Geld für die Firma verlor. Wetten auf die US-Hypothekenbanken Fannie Mae and Freddie Mac gingen nicht auf, und Investoren zogen Gelder ab. Das Vermögen verringerte sich auf rund 2,3 Mrd. Dollar, nach einer Spitze von 8,5 Mrd. Dollar vor einem Jahr.
Bei BlueCrest Capital Management, die nach der Finanzkrise einer der drei größten Hedgefonds in Europa gewesen waren, erlitt Mitgründer Platt einen Rückgang des Vermögens auf neun Mrd. Dollar, nach einem Allzeithoch von 37,4 Mrd. Dollar vor zwei Jahren.
Das Vermögen von Saba Capital Management von Boaz Weinstein schrumpfte auf 1,7 Mrd. Dollar zusammen, von 5,5 Mrd. Dollar vor drei Jahren, berichtet eine informierte Person. Kunden, die in einem der Fonds für 70 Prozent der Vermögen standen, hätten sich im ersten Quartal zurückgezogen, geht aus Gerichtsdokumenten hervor. Gerade als die Firma in diesem Jahr wieder anfing, Geld zu verdienen, verklagte einer der größten kanadischen Pensionsfonds Weinstein und warf ihm vor, er habe den Wert einiger Vermögenswerte "künstlich manipuliert" und Investoren, die sich zurückzogen, benachteiligt. Weinstein nannte die Vorwürfe "blanken Unsinn".