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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

Viele Marktteilnehmer- und beobachter sehen im Falle eines Konjunkturabschwungs nur noch wenige Optionen für die Geld- und Fiskalpolitik. Volkswirte des britischen Investmenthauses Standard Life Investments kommen zu einer anderen Einschätzung. Expansive Fiskalpolitik, die sich darauf konzentriere, die Ausgaben für öffentliche Infrastruktur zu erhöhen, würde sowohl die Nachfrage als auch die Produktivität steigern und damit den Anstieg der Schuldenlast für die öffentlichen Haushalte begrenzen, schreibt Chefvolkswirt Jeremy Lawson. Allerdings ist Lawson skeptisch, ob angesichts der fragilen Haushaltslage in vielen Ländern der Eurozone die Politik wirklich ausreichend große, nachhaltige und koordinierte Aktionen liefern kann.

 

Auch seitens der Zentralbanken sieht der Investmentexperte noch Spielraum. Unkonventionelle Instrumente wie tiefere Negativzinsen, höhere Inflationsziele und die Einführung von nominalen BIP-Zielen seien im aktuellen QE-Programm noch gar nicht enthalten. Unter bestimmten Umständen könnten einige Zentralbanken sogar förmlich übereinkommen, Staatsanleihen zu kaufen ohne diese Papiere jemals wieder in den Markt zu geben. Oder sie könnten die privaten Haushalte direkt finanzieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Ein Grund für den in dieser Woche fallenden Eurokurs waren Äußerungen von Notenbankvertretern beiderseits des Atlantiks. So machte der Fed-Chef aus St. Louis, James Bullard, deutlich, dass die Tür für eine Zinserhöhung in den USA bereits im Oktober noch offen sei. Altanta Fed-Chef Dennis Lockhart betonte, sobald sich die Lage an den Märkten beruhige, sei er zu einer Zinsanhebung bereit. Einige Investoren setzten darüber hinaus darauf, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm erweitern wird. Sollte die EZB über ihr QE-Programm noch mehr Euro in die Märkte pumpen, dürfte das die Gemeinschaftswährung deutlich um bis zu zehn US-Cents schwächen, erwartet die Investmentbank Goldman Sachs.

 

Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 18. September 2015 bei 1,1449 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich am Tief vom 3. September 2015 bei 1,1085.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der Handel an den Börsen in Japan ist bis einschließlich Mittwoch ausgesetzt. Die Japaner genießen gerade die sog. "Silver Week". Dies ist ein neuer Ausdruck für eine Reihe von aufeinanderfolgenden Feiertagen im September. Der Feiertag der Ehrung der Alten ist in jedem Jahr am dritten Montag im September. Der Feiertag zum Herbstanfang fällt aus astronomischen Gründen häufig auf den 23. September. Nun kommt eine Feiertagsregel ins Spiel. Falls es nur einen Werktag zwischen zwei Feiertagen gibt, wird dieser Tag zu einem ‘Bürger- Feiertag‘. Die jetzige Konstellation wiederholt sich alle fünf Jahre.

 

EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Die Euro-Stärke hat das Pfund zuletzt belastet. Was fehlt, sind neue Impulse für die britische Währung seitens der Notenbank. Hinsichtlich der Leitzinsen hatte BoE-Chef Carney zwar erklärt, dass er es für wenig wahrscheinlich halte, dass die Ereignisse in China den Ausblick für begrenzte Leitzinserhöhungen schmälern werden, die Währungshüter aber erst um den Jahreswechsel über den Start einer graduellen Normalisierung entscheiden würden. Aufgrund des günstigen Inflationsausblicks erwarten viele Experten einen Zinsschritt erst für Juni. Das Bankhaus Lampe geht davon aus, dass die entgegengesetzte Ausrichtung der Geldpolitik der BoE und der EZB bereits Ende des 1. Quartals 2016 eine Festigung des Pfund auf dem Niveau von 0,70 Euro ermöglichen dürfte.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.

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