Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die US-Geldpolitik ist für die gesamte Weltwirtschaft von großer Bedeutung. Sind die Zinsen in den USA höher als im Ausland, zieht das internationales Finanzkapital an und lässt damit den Kurs des US-Dollar steigen. Vor einem möglichen Kapitalabfluss fürchten sich vor allem Schwellenländer, in die in den Jahren der Nullzinsen viel Anlegergeld floss und deren Unternehmen sich stark in Dollar verschuldet haben. An den Finanzmärkten der asiatischen Emerging Markets fielen die Reaktionen auf die Entscheidung der US-Notenbank von letzter Woche deshalb überraschend uneinheitlich aus. Die Federal Reserve Bank hatte am Donnerstag den Leitzins in einer Spanne nahe der Nulllinie belassen und ein geringeres Tempo für Zinserhöhungen im kommenden Jahr angekündigt. An den Devisenmärkten haben viele Marktteilnehmer weiter vorsichtig agiert und der US-Dollar verzeichnete mehrheitlich Kursgewinne gegenüber den dortigen Lokalwährungen.
Zusätzlich belastet eine spürbare Wachstumsverlangsamung in Asien die Attraktivität bei den Anlegern. Erst am Donnerstag hatte Singapur, das als Handelsdrehkreuz Indikatorfunktion besitzt, für die um Ölausfuhren bereinigten Exporte im zurückliegenden August in der Jahresrechnung einen Rückgang um 8,4% gemeldet und damit auch im dritten Quartal einen schwachen Handel in der Region signalisiert.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Bonität von Frankreich vor dem Wochenende um eine Stufe auf 'Aa2' gesenkt. Bislang lag sie auf der Stufe 'Aa1'. Der Ausblick ist nun stabil, nach einem zuvor negativen Ausblick. Moody's kritisierte die mittelfristig schwachen Wachstumsperspektiven des Landes, die für den Rest des Jahrzehnts anhalten dürften. Das flaue Wachstum bürde dem Land hohe Herausforderungen mit Blick auf die Reduzierung der hohen staatlichen Schuldenlast auf. Trotzdem bleibe die Kreditwürdigkeit des Landes sehr hoch.
EUR/USD trifft am Hoch von 24. August bei 1,1578 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächsten markanten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 und 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Das Sitzungsprotokoll des Notenbanktreffens der Bank of Japan (BoJ) im August hat enthüllt, dass einige Mitglieder des geldpolitischen Rats höhere Staatsausgaben als zentral für höhere Inflationsraten einschätzen. Einen starken Einfluss auf das Erreichen des Inflationsziels hätten auch die schwachen Ölpreise, hieß es weiter. Der Wirtschaftsabschwung in China belaste laut Sitzungsprotokoll die japanischen Exporte und schmälere die wirtschaftlichen Aussichten Japans. Eine Steuererhöhung hatte Japans Wirtschaftswachstum unter der Abe-Regierung einen Dämpfer verpasst.
Auf die nächste Unterstützung trifft EUR/JPY am Tief vom 4. September 2015 bei 132,71. Der nächste Widerstand liegt am Hoch vom 17. September 2015 bei 137,20.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der Chefvolkswirt der Bank of England, Andy Haldane, hat am Freitag mit der Aussage überrascht, dass Großbritannien noch ein gutes Stück von der Situation entfernt sei, die für eine Leitzins-Erhöhung notwendig wäre. Sollten die Risiken auf der Unterseite überwiegen, könnte sich die Notenbank zu weiteren radikalen Schritten gezwungen sehen, um die Erholung des Landes aufrecht zu erhalten. Dies könnte zu einer weiteren Zinssenkung führen. Mit diesem Kommentar stellte er sich gegen seinen Notenbankchef Mark Carney, der bislang angedeutet hatte, dass die Zinsen in den nächsten Monaten steigen könnten.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
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