Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Das erste Mal seit fünf Zinssenkungen hat die Zentralbank Russlands (CBR) ihren Leitzins am vergangenen Freitag nicht angerührt und unverändert bei 11,0% belassen. Der Grund für diese auch von den meisten Volkswirten erwartete Pause im Lockerungszyklus war die neuerliche Rubelschwäche, die sich negativ auf den Inflationsausblick auswirkt. Die Notenbank bestätigte zwar das Vorhandensein kurzfristiger Treiber für die Inflation, rechnet aber im Grundsatz immer noch mit einem deutlichen Inflationsrückgang Anfang des Jahres 2016.
Zudem hat die Notenbank den Wachstumsausblick für die russische Wirtschaft weiter deutlich nach unten korrigiert. Die CBR geht nun von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 3,9% bis 4,4% im Jahr 2015 aus. Zuvor lautete die Prognose noch -3,2%. Auch im Jahr 2016 soll ein Rückgang erfolgen. Die Währungshüter erwarten eine Schrumpfung um 0,5 bis 1,0%. Die Abwärtskorrektur ist nicht zuletzt einem reduzierten Ausblick für die Ölpreise geschuldet. So nimmt die CBR an, dass die Ölpreise in den nächsten drei Jahren bei rund 50 US-Dollar je Barrel verharren werden. Der doch sehr pessimistische Ausblick der russischen Notenbank dürfte die meisten Volkswirte überraschen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Juli nach zwei Monaten mit Rückgängen wieder gestiegen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte, kletterte die Industrieproduktion im Juli saisonbereinigt um 0,6% im Monatsvergleich und damit stärker als von Analysten im Konsens prognostiziert. Erwartet worden war lediglich ein Zuwachs um 0,3%, nach einem Rückgang um 0,4% im Vormonat Juni. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 1,9%, nach 1,5 % im Vormonat.. Die Prognose der Volkswirte hatte auf dieser Basis bei 0,7% gelegen, nach 1,5% im Vormonat.
EUR/USD trifft am Hoch vom 24. August 2015 bei 1,1713 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Doppeltief vom 18./19. August 2015 bei 1,1016.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die zu Wochenbeginn gemeldeten japanischen Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. So stieg der Dienstleistungssektorindex im Juli wie von Analysten im Konsens erwartet um 0,2% im Monatsvergleich, nach einem Zuwachs auf dieser Basis um 0,3% im Vormonat Juni. Die Industrieproduktion in Japan sank im Juli laut endgültiger Lesung um 0,8% im Monatsvergleich. Analysten hatten hier im Konsens mit einem Rückgang um lediglich 0,6% gerechnet, nachdem im Vormonat Juni noch ein Anstieg um 1,1% verbucht worden war.
EUR/JPY trifft am Tief vom 4. September 2015 bei 132,20 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 21. August 2015 bei 139,03 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Während Großbritannien derzeit von den Konservativen unter David Cameron regiert wird, stellt sich die politische Linke neu auf, um die Gunst der Wähler für sich zu gewinnen. Der Linksaußenpolitiker Jeremy Corbyn wurde zum neuen Chef der Labour-Partei gewählt. Gestern stellte er auch gleich sein Schattenkabinett vor, um zu zeigen, worauf sich die Briten bei einem Machtwechsel in London einstellen müssten. Innenminister würde demnach Andy Burnham, der bei der innerparteilichen Wahl den Kürzeren gezogen hatte. John McDonnell aus dem linken Flügel soll Kanzler werden. McDonnell gab sogleich zu Protokoll, dass er das kapitalistische System für gescheitert hält.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/CAD
Rückblick: Der Euro steigt gegenüber dem Kanadischen Dollar weiter. Nach dem Jahreswechsel war er in Richtung 1,45 CAD geklettert. Nach der Ankündigung von Wertpapierankäufen durch die EZB im Februar brach der Kurs des Euro dann jedoch auf 1,3377 CAD ein. Bei 1,30 CAD wurde im April eine Kreuzunterstützung genutzt, um eine Wende einzuleiten. Die Bank of Canada senkte den Leitzins im Juli und schwächte die Währung damit. Der Euro konnte daraufhin bis unter 1,45 CAD steigen. Nach einem Hoch bei 1,55 CAD zog sich der Eurokurs auf die Trendlinie bei 1,45 CAD zurück.
Charttechnischer Ausblick: Die steigende Trendlinie bestimmt den Trendverlauf inzwischen wieder.
Und hier geht's zum Desktop auf guidants: http://go.guidants.com/#c/XpressTrade