, boerse-express
Polen und Kroatien lassen Erste, Raiffeisen und Co bangen
Furcht vor Milliardenkosten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten hat die polnischen Banken am Montag auf Talfahrt geschickt. Die Aktien von PKO, Pekao, Bank Zachodni, mBank, Getin Noble und BPH rutschten an der Börse Warschau um bis zu 4,5 Prozent ab. Letztere waren heute so billig wie zuletzt vor dreieinhalb Jahren. Auch in Kroatien gibt es Streit zwischen Staat und Banken.
Einem Bericht der polnischen Zeitung "Gazeta Prawna" zufolge will Polens Staatspräsident Andrzej Duda nach den Parlamentswahlen den Abgeordneten ein Gesetz zur Umwandlung von Fremdwährungskrediten vorlegen. Er brummt den Geldhäusern dabei entstehende Wechselkurs-Verluste im Volumen von umgerechnet 5,2 Mrd. Euro auf. Zuvor waren 4,5 Mrd. Euro im Gespräch. Im vergangenen Jahr verdiente die heimische Branche insgesamt etwa 3,8 Mrd. Euro.
Die Aussicht auf neue Belastungen verzögert aktuell auch den geplanten Verkauf der polnischen Tochter der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI). Mit derzeit aushaftenden 3,2 Mrd. Euro an Frankenkrediten gilt die Polbank als schwer verkäuflich. Deshalb wurde zuletzt auf der RBI-Halbjahrespressekonferenz als Option genannt, das Frankenrisiko von der Polbank zu "isolieren" und auf den eigenen Büchern zu behalten. Die Polbank hat etwa ein Zehntel aller Frankenkredite in Polen vergeben.
Ähnlich wie viele Ungarn hatten Anfang des Jahrtausends zahlreiche Polen Kredite in Franken aufgenommen, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren. Wegen der Aufwertung der Schweizer Währung seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 können sie ihre Raten aber oft nicht mehr zahlen. Das Gesamtvolumen der Franken-Kredite beläuft sich auf rund 34 Mrd. Euro. Das entspricht etwa 8 Prozent der jährlichen polnischen Wirtschaftsleistung.
In Kroatien - wo die Regierung ebenfalls vorhat, allen Frankenkreditnehmern den Tausch ihrer Schulden zu ermöglichen (allerdings auf Euro) - hat sich unterdessen der Ton zwischen Banken und Regierung wieder verschärft. In den vergangenen Wochen hatten die Banken in Briefen und Aussendungen erklärt, gesprächs- und kompromissbereit zu sein. Im jüngsten Brief, dessen Inhalt am Montag medial verbreitet wurde, lässt die Branche ein Ultimatum anklingen.
Sollte es keine angemessene und faire Lösung geben, wollen die Banken Kroatien vor einem internationalen Schiedsgericht in Washington klagen. Die Banken stützen sich dabei auf Investitionsschutzabkommen. Unter den Banken sind auch Erste Group, Hypo-Group Alpe Adria AG, RBI, Sberbank Europe und UniCredit Bank Austria. In Kroatien haben die Banken rund 3,4 Mrd. Euro an Frankenkrediten offen.
Österreichs Finanzminister Hans-Jörg Schelling (ÖVP) hatte am Wochenende die Vorgangsweise Kroatiens und Polens beim Zwangsumtausch von Franken-Krediten auf Euro-Kredite als "fast antieuropäisch" bezeichnet. Seinen Worten zufolge schaut sich mittlerweile auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Sache genauer an.
Einem Bericht der polnischen Zeitung "Gazeta Prawna" zufolge will Polens Staatspräsident Andrzej Duda nach den Parlamentswahlen den Abgeordneten ein Gesetz zur Umwandlung von Fremdwährungskrediten vorlegen. Er brummt den Geldhäusern dabei entstehende Wechselkurs-Verluste im Volumen von umgerechnet 5,2 Mrd. Euro auf. Zuvor waren 4,5 Mrd. Euro im Gespräch. Im vergangenen Jahr verdiente die heimische Branche insgesamt etwa 3,8 Mrd. Euro.
Die Aussicht auf neue Belastungen verzögert aktuell auch den geplanten Verkauf der polnischen Tochter der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI). Mit derzeit aushaftenden 3,2 Mrd. Euro an Frankenkrediten gilt die Polbank als schwer verkäuflich. Deshalb wurde zuletzt auf der RBI-Halbjahrespressekonferenz als Option genannt, das Frankenrisiko von der Polbank zu "isolieren" und auf den eigenen Büchern zu behalten. Die Polbank hat etwa ein Zehntel aller Frankenkredite in Polen vergeben.
Ähnlich wie viele Ungarn hatten Anfang des Jahrtausends zahlreiche Polen Kredite in Franken aufgenommen, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren. Wegen der Aufwertung der Schweizer Währung seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 können sie ihre Raten aber oft nicht mehr zahlen. Das Gesamtvolumen der Franken-Kredite beläuft sich auf rund 34 Mrd. Euro. Das entspricht etwa 8 Prozent der jährlichen polnischen Wirtschaftsleistung.
In Kroatien - wo die Regierung ebenfalls vorhat, allen Frankenkreditnehmern den Tausch ihrer Schulden zu ermöglichen (allerdings auf Euro) - hat sich unterdessen der Ton zwischen Banken und Regierung wieder verschärft. In den vergangenen Wochen hatten die Banken in Briefen und Aussendungen erklärt, gesprächs- und kompromissbereit zu sein. Im jüngsten Brief, dessen Inhalt am Montag medial verbreitet wurde, lässt die Branche ein Ultimatum anklingen.
Sollte es keine angemessene und faire Lösung geben, wollen die Banken Kroatien vor einem internationalen Schiedsgericht in Washington klagen. Die Banken stützen sich dabei auf Investitionsschutzabkommen. Unter den Banken sind auch Erste Group, Hypo-Group Alpe Adria AG, RBI, Sberbank Europe und UniCredit Bank Austria. In Kroatien haben die Banken rund 3,4 Mrd. Euro an Frankenkrediten offen.
Österreichs Finanzminister Hans-Jörg Schelling (ÖVP) hatte am Wochenende die Vorgangsweise Kroatiens und Polens beim Zwangsumtausch von Franken-Krediten auf Euro-Kredite als "fast antieuropäisch" bezeichnet. Seinen Worten zufolge schaut sich mittlerweile auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Sache genauer an.
Relevante Links: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG