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China bebt, und Ali Baba wird zum ‘Räuber’ - Börsen wanken wieder

Zehnter September 2014 - die Börsewelt starrt gebannt in die USA und nach China. Alibaba, der größte Internetkonzern aus dem Land der Mitte, will an die Börse: ‘Klotzen statt Kleckern’ lautet die Devise. Das IPO des chinesischen Web-Riesen soll das bislang größte IPO in der Geschichte werden. An die 24 Milliarden Dollar will sich der Konzern von den Investoren holen. Und kaum startet die Werbetour tuckert auch schon die Meldung, dass das IPO-Volumen bereits dreifach überzeichnet sei über die Agenturen (siehe hier: http://bit.ly/1OC3bpb). Die Marketingmaschinerie läuft wie geschmiert und als die Aktie acht Tage später dann tatsächlich ihr Debüt an der Börse feiert, schießt das Wertpapier in die Höhe, dass es nur so eine Freude ist. Am ersten Handelstag geht Alibaba bei einem Kurs von 93,89 Dollar aus dem Handel - ein sattes Plus von mehr als 38% gegenüber dem Ausgabekurs von 68 Dollar. Bis Mitte November steigt die Aktie weiter und weiter, um dann ein Allzeithoch bei 119,15 Dollar zu markieren. Der Marktwert des Unternehmens, das im GJ 2014/15 (per Ende März) einen Umsatz von 12,3 Milliarden Dollar und einen Gewinn 3,12 Milliarden Dollar erwirtschaften konnte, wird zu diesem Zeitpunkt mit satten 299 Milliarden Dollar taxiert. Doch dann kommt Sand ins schöne Börsegetriebe, die Aktie rutscht ab und kommt während der Börseturbulenzen im heurigen Sommer noch einmal so richtig unter Druck. Aktuell notiert die Alibaba-Aktie bei 64,04 Dollar und damit deulich unter dem Ausgabekurs. Salopp ausgedrückt ist Alibaba somit zum ‘Räuber’ geworden - zumindest an seinen Aktionären.

Tatsächlich dürfte der (Börse-)Abstieg Alibabas - zumindest mittelbar - mit der wirtschaftlichen Abkühlung in China zusammenhängen. Ein Abkühlung, die auch weiterhin an den Börsen für Turbulenzen sorgt. Der Shanghai Composite sank nach zwei Tagen im Plus wieder gen Süden und der japanische Nikkei verlor nach der gestrigen Rally wieder deutlich an Boden.

Da auch die US-Börsen gestern Abend im Minus schlossen wagten sich im heutigen Vormittagshandel vor allem die Bären aus ihren Höhlen. In sattem Rot gewandet präsentierten sich Europas Börsen am Morgen, doch bis Mittag hellte sich die Stimmung etwas auf. Die Verluste begannen zu schmelzen und der deutsche DAX zog gar minimal ins Plus. Der Wiener ATX hingegen blieb der Farbe Rot vom Morgen bis Mittag treu - aktuell (gegen 12.30 Uhr) hält der Index bei einem Minus von 0,61 Prozent. Angeführt wird die Liste der Verlierer zu exakt diesem Zeitpunkt von der Immofinanz (-1,88%) und der OMV, die derzeit 1,78% verliert. Ebenfalls im Minus die VIG und die beiden Banken (Erste und RBI), womit sich die Bullen derzeit immens schwer tun eine Trendwende herbeizuführen. Doch der Tag ist bekanntlich noch nicht zu Ende gegangen.<