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'Todeskreuz' beim DAX, Euro-Börsen rutschen ...

Die Europabörsen haben am Freitag den größten Teil ihrer hohen Vortagesgewinne bis zum Mittag wieder abgegeben. Wenige Stunden vor Vorlage monatlicher Arbeitsmarktdaten in den USA kam zunehmend Nervosität auf.

Der EuroStoxx 50 war am Mittag bei 3200 Punkten um 2,1 Prozent schwächer. Der Stoxx 600 sank um 1,9 Prozent auf 355,31 Punkte. Der Dax lag 2,1 Prozent im Minus bei 10.100 Zählern und der Schweizer SMI verlor 1,3 Prozent auf 8660 Punkte.

“Die Märkte sind wegen der Lage der Weltkonjunktur wesentlich nervöser geworden”, sagte Investmentstratege William Hobbs von Barclays Plc in London. Dabei gehe es insbesondere um die Folgen einer Zinsanhebung in den USA. Schließlich setzten die USA derzeit weiter den Pulsschlag in der Weltwirtschaft, können das aber kaum langfristig alleine schaffen, sagte er.

Verunsichernde Signale lieferte überdies die Charttechnik im Dax. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt ist aktuell unter den 200-Tages-Wert gefallen, was einem gewichtigen negativen charttechnischen Zeichen entspricht - das im Händlerjargon auch “Todeskreuz” genannt wird. Ein ebensolches könnte sich auch in Wien auftun, wenn es weiter bergab geht. (Mehr dazu hier: http://bit.ly/1N7mdVz bzw im aktuellen be INVESTOR von heute.) Noch ist nicht so weit wenngleich der Wiener Markt heute ebenfalls schwächelt. Aktuell verliert der ATX 1,11% und hat ebenfalls fast seinen gesamten Vortagesgewinn wieder abgegeben. Schwächste Titel im ATX sind derzeit die Aktien von Zumtobel, Telekom, RHI und der Ersten, die allesamt mehr als zwei Prozent verlieren.

Bei den europäischen Titeln zählten im breiten Stoxx 600 Aktien aus der exportorientierten europäischen Luxusgüterindustrie zu den schwächsten Titeln. L’Oreal SA und Burberry Group Plc rutschten jeweils mindestens 2,4 Prozent ab, und Aktien von Kering SA waren wegen einer Verkaufsempfehlung durch die Goldman Sachs Group Inc. gleich 4,1 Prozent leichter.

Kaum besser erging es Energieaktien, obgleich der Ölpreis sich zuletzt allenfalls geringfügig verbilligte. Barclays hatte die Ölpreisprognosen gesenkt. In London gaben Aktien der BP Plc 2,6 Prozent ab. Bank of America Corp. hatte zuvor mit Underperform-Einstufung zum Verkauf der Aktien geraten.