, boerse-express

Holger Scholze: Der Aktienmarkt ist angeschlagen: ADP-Zahlen etwas unter Erwartungen

Weitere wichtige US-Daten im Fokus

Der DAX konnte sich heute nur kurz erholen. Dabei erreichte das deutsche Börsenbarometer kurz nach Handelseröffnung im Hoch 10.116 Punkte. Danach ging es aber schnell wieder abwärts. Sogar die 10.000er Marke wurde erneut nach unten durchbrochen. Das vorläufige Tagestief lag bei 9.962 Zählern. 

Am frühen Nachmittag notierte der DAX dann bei 10.026 Punkten mit 0,1 Prozent im Plus.

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die US-Firmen im August weniger neue Jobs geschaffen hat, als erwartet. Insgesamt entstanden 190.000 Stellen, wie der private Arbeitsvermittler ADP am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit 201.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Zugleich wurde der Vormonatswert um 8.000 auf 177.000 neue Stellen nach unten revidiert. 

Die Börsianer warten nun mit Spannung auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, für den Ökonomen ein Plus von 220.000 Jobs vorhersagen. Anders als in der ADP-Umfrage sind darin auch die staatlichen Stellen enthalten. Die Daten gelten als besonders wichtig, weil die US-Notenbank (Fed) vor einer Zinserhöhung eine weitere Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt sehen möchte. 

Zuletzt waren angesichts der Turbulenzen an den chinesischen Börsen Zweifel aufgekommen, dass die Fed die langsame Abkehr von der Politik des billigen Geldes bereits im September einleiten werde. Zudem gab der Präsident der Fed von Boston, Eric Rosengren, diesen Spekulationen neue Nahrung. Seiner Ansicht nach, sei es aus ökonomischer Sicht kaum ein Unterschied, ob die Zinswende nun einige Monate früher oder später komme. Seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 hält die US-Notenbank den Leitzins auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. 

Am heutigen Nachmittag stehen weitere US-Daten auf dem Programm. So wird um 16:00 Uhr (MESZ) die Statistik zum Auftragseingang in der Industrie veröffentlicht. Um 16:30 Uhr kommen die Rohöl-Lagerbestände. Und für 20:00 Uhr steht das Beige Book, also der Konjunkturbericht der Fed, auf der Agenda.

Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index pendelte am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. 

TRENDS IM HANDEL

Eine Reihe von Investoren kaufte heute Knock-out-Calls auf die Indizes EuroSTOXX 50, SMI und MDAX. Händlern zufolge sind alle drei Scheine von Börsenbriefen zum Kauf empfohlen worden. 

Zudem rechnen viele Marktteilnehmer offensichtlich mit steigenden Kursen der Altria-Aktien. Hier waren vor allem Call-Optionsscheine gefragt.

Zudem verkauften viele Anleger Calls auf General Mills mit einer Laufzeit bis zum Ende des Jahres. Dafür waren Calls mit einer längeren Laufzeit bis zum Dezember 2016 gesucht.

Put-Optionsscheine auf den Euro waren überwiegend auf der Verkaufsseite zu finden. Unterdessen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1240 US-Dollar mit 0,5 Prozent leichter als gestern. 

Börse Stuttgart TV

Lange Zeit galt Brasilien neben China als Wachstumslokomotive unter den Emerging Markets. Seit 2010 ist das Wachstum aber rückläufig, in diesem Jahr wird sogar mit einer Rezession gerechnet. Über die Gründe für den wirtschaftlichen Rückgang spricht Thomas Wüst, Geschäftsführer der Valorvest Vermögensverwaltung, im Interview bei Börse Stuttgart TV. Er erklärt zudem, welche Risiken und Chancen bestehen und worauf Anleger bei Investments in Brasilien achten sollten.